Video: Nervus ilioinguinalis
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Hallo, ich bin Steffi von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial. Im heutigen Tutorial geht es um den Verlauf, die Funktion und die klinische Bedeutung des Nervus ilioinguinalis. Der ...
Mehr lesenHallo, ich bin Steffi von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial. Im heutigen Tutorial geht es um den Verlauf, die Funktion und die klinische Bedeutung des Nervus ilioinguinalis. Der Nervus ilioinguinalis wird auf Deutsch Darmbein-Leistennerv genannt und ist hier auf dem Bild grün dargestellt. Er geht vom Plexus lumbalis, also dem Lendengeflecht ab und enthält überwiegend Nervenfasern aus dem Ramus ventralis des ersten lumbalen Spinalnervens L1. Am Anfang verläuft er zusammen mit dem Nervus iliohypogastricus in einer Nervenwurzel. Dieser gemeinsame Nervenstamm zieht hinter dem Ligamentum arcuatum mediale nach ventral, verläuft parallel zur Crista iliaca, und bleibt dabei an der Vorderseite des Musculus quadratus lumborum. Nach diesem kurzen gemeinsamen Verlauf teilen sich die beiden Nerven an der lateralen Seite des Musculus psoas major. In dieser Abbildung hier ist der Musculus psoas major leider nicht zu sehen, aber stellt ihn euch auf beiden Seiten, hier und hier, vor.
Nachdem sich der Nervus iliohypogastricus von dem gemeinsamen Nervenstamm abgespalten hat, zieht der Nervus ilioinguinalis nach schräg unten. Er kreuzt dabei den Musculus quadratus lumborum und den Musculus iliacus, der hier auf dem Bild leider nicht zu sehen ist. Der Pfeil zeigt auf die Stelle, an der der Nervus ilioinguinalis über den Musculus iliacus kreuzt. Dann durchbohrt er den Musculus transversus abdominis sowie den Musculus obliquus internus abdominis. Von dort zieht er in den Canalis inguinalis, den Leistenkanal und verlässt diesen durch den Anulus inguinalis superficialis. Bei Männern liegt er an dieser Stelle direkt neben dem Funiculus spermaticus, dem Samenstrang, und bei Frauen neben dem Ligamentum teres uteri. Der Anulus inguinalis superficialis, also der äußere Leistenring, befindet sich in etwa hier.
Der Nervus ilioinguinalis enthält sowohl motorische als auch sensible Nervenfasern. Motorisch innerviert er den Musculus transversus abdominis und den Musculus obliquus internus abdominis über Äste, die er auf dem Weg zum Leistenkanal an sie abgibt. Sensibel innerviert der Nervus ilioinguinalis die ventromediale Haut des Oberschenkels und der Leiste. Bei Männern innerviert er außerdem einen Teil der Haut an der Vorderseite des Hodensacks und der Peniswurzel. Bei Frauen dagegen die Haut des vorderen Drittels der großen Schamlippen und die Klitoris.
An dieser Stelle möchte ich euch gerne noch ein paar klinische Informationen zum Nervus ilioinguinalis mit auf den Weg geben. Aufgrund seines langen Verlaufs in der Bauchwand kann es bei Operationen oder Unfällen mit einer Bauchbeteiligung leicht zu Verletzungen des Nervus ilioinguinalis kommen. Ist es bereits zu einer Läsion des Nervs gekommen, äußert sich diese meist in einer Schwäche der Bauchmuskeln; vor allem des Musculus transversus abdominis und des Musculus obliquus internus abdominis. Diese Bauchmuskelschwäche wiederum stellt eine Prädisposition für Leistenhernien dar.
Bei der operativen Versorgung einer Leistenhernie kann es manchmal zu einem Nervenkompressionssyndrom des Nervus ilioinguinalis kommen. Eine Läsion oder eben eine dauerhafte Kompression des Nervs kann zu chronischen Schmerzen in der Leiste führen. Eine mögliche Behandlung dieses Schmerzsyndroms ist ein Nervus-ilioinguinalis-Block, bei dem ein Lokalanästhetikum nahe am Ursprung des Nervus ilioinguinalis injiziert wird.