Video: Augenmuskulatur
Du siehst gerade eine Vorschau. Werde Premium-Mitglied, um das ganze Video zu sehen: Die äußeren Augenmuskeln ermöglichen die Bewegungen der Augen in verschiedene Blickrichtungen. Dieses Video erklärt die einzelnen Muskeln und ihre jeweilige Funktion.
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Hallo, hier ist Astrid von Kenhub und ich heiße euch willkommen zu diesem Tutorial.
Heute werden wir uns mit den Augenmuskeln und den umliegenden Strukturen beschäftigen.
Dabei konzentrieren wir uns ...
Mehr lesenHallo, hier ist Astrid von Kenhub und ich heiße euch willkommen zu diesem Tutorial.
Heute werden wir uns mit den Augenmuskeln und den umliegenden Strukturen beschäftigen.
Dabei konzentrieren wir uns auf die Muskeln, die an den Augenbewegungen beteiligt sind. Hier seht ihr eine erste Übersicht dieser Muskelgruppe. Die Muskeln dieses Tutorials werden wir aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, abhängig davon, von wo aus sie besser zu sehen sind.
Jetzt gerade sehen wir von lateral auf das Auge, also von der Außenseite. Die erste Struktur, über die wir sprechen, ist ein Lidmuskel: der Musculus levator palpebrae superioris. Ihr erkennt ihn an der grünen Markierung. Der Name dieses Muskels deutet schon an, welche Funktion er inne hat: er hebt das obere Augenlid. Das Auge selbst bewegt er dabei nicht. Innerviert wird er vom dritten Hirnnerv, dem Nervus oculomotorius.
Um seinen Ursprung sehen zu können, wechseln wir die Ansicht. Ihr seht hier von oben in die Augenhöhle hinein. Der Ursprung des Muskels liegt an dieser Struktur. Sie wird Ala minor ossis sphenoidalis genannt. Das bedeutet so viel wie „kleiner Keilbeinflügel“.
Fangen wir nun mit den eigentlichen Augenmuskeln an und gehen zurück in die laterale Ansicht. Der erste ist der Musculus obliquus superior. Er liegt nahe beim eben besprochenen Lidheber. Als einziger Muskel wird der Musculus obliquus superior durch den vierten Hirnnerven, den Nervus trochlearis, innerviert.
Auch er entspringt am Keilbein, genauer gesagt am Körper des Keilbeins. Bei seinem Verlauf gibt es eine Besonderheit zu beachten. Statt nämlich auf direktem Wege zum Auge zu ziehen, nimmt er einen Umweg über eine Struktur, die Trochlea genannt wird. Darunter versteht man eine Art Knochenschlaufe am Stirnbein, durch die die Zugrichtung des Muskels verändert wird. Die Trochlea nimmt dadurch die Funktion eines Hypomochlions ein. Durch diesen Umweg setzt er nicht von hinten, sondern von ventromedial am hinteren oberen Quadranten an. Bei einer Kontraktion wird das Auge so vornehmlich nach unten gedreht. Außerdem unterstützt er die Abduktion, also die seitliche Wegführung des Augapfels, und die Rotation des Auges nach medial.
Der zweite schräge Augenmuskel ist der Musculus obliquus inferior, der an der Unterseite des Auges entlang läuft. Kontrahiert er sich, dann wird das Auge nach kranial gedreht. Außerdem bewirkt er eine Außenrotation.
Kontrahiert er sich, dann wird das Auge nach kranial gedreht. Außerdem bewirkt er eine Rotation nach lateral. Hier auf dem Bild wird deutlich, dass er seinen Ursprung an der Maxilla hat, genauer an der lateralen Seite des Canalis nasolacrimalis. Das ist ein knöcherner Kanal, der den Tränennasengang enthält. Die Innervation des Musculus obliquus inferior erfolgt über den Nervus oculomotorius.
Nachdem wir die zwei schrägen Muskeln kennengelernt haben, machen wir weiter mit den vier geraden Augenmuskeln. Beginnen wir mit dem Musculus rectus superior, der oben am Augapfel ansetzt. Durch seine Kontraktion wird das Auge nach oben, also nach kranial gedreht. Er bewirkt zudem eine Adduktion des Augapfels. Darunter versteht man in der Anatomie eine Bewegung zur Körpermitte hin. Außerdem führt er gemeinsam mit dem Musculus obliquus superior eine Innenrotation des Auges durch. Innerviert wird er durch den Nervus oculomotorius.
Seinen Ursprung hat der Musculus obliquus superior am Anulus tendineus communis, einem Sehnenring an der Spitze der Orbitapyramide. Auf ihn kommen wir später noch einmal zu sprechen.
In diesem Bild ist der Musculus rectus medialis markiert, der größte und stärkste aller sechs Augenmuskeln. Er ist besonders von vorne gut zu erkennen. Bei Kontraktion bewirkt auch er er eine Adduktion des Auges.
Die Innervation erfolgt durch den Nervus oculomotorius. Der Ursprung des Musculus rectus medialis liegt am Anulus tendineus communis, von wo aus er nahezu senkrecht bis zur Sklera an der medialen Seite des Augapfels zieht. Der Sehnenring ist übrigens ungefähr hier an dieser Stelle zu finden.
In diesem Bild ist der Musculus rectus lateralis grün markiert. Sein Name verrät uns bereits, dass er an der Sklera im lateralen Bereich des Auges ansetzt. Deshalb sehen wir nun auch wieder von der Seite auf das Auge. Er ist der einzige Muskel, der vom Nervus abducens innerviert wird. Das ist der sechste Hirnnerv.
Ihr habt sicherlich schon eine Vermutung darüber, wo sein Ursprung liegen könnte, nicht wahr? Und tatsächlich, auch dieser Muskel entspringt am Anulus tendineus communis. Bei Kontraktion wird der Augapfel nach lateral gedreht.
An der Unterseite des Auges liegt der Musculus rectus inferior, der kürzeste Augenmuskel. Und dort befindet sich auch sein Ansatzpunkt. Die Innervation erfolgt wieder über den Nervus oculomotorius. Ihr erinnert euch: das ist der dritte Hirnnerv.
Gemäß seiner Zugrichtung dreht er den Augapfel bei Kontraktion nach kaudal, also nach unten. Dabei wird er durch den Musculus obliquus superior unterstützt. Zusätzlich bewirkt er eine Adduktion des Auges. Seinen Ursprung hat er, wie übrigens alle geraden Augenmuskeln, am Anulus tendineus communis.
Jetzt, wo wir alle Muskeln besprochen haben, sehen wir uns diesen Ring noch einmal genauer an. Der Anulus tendineus communis, auch Zinn’scher Ring genannt, liegt in der Orbitaspitze. Sein oberer Anteil dient als Ursprung für den Musculus rectus superior und medialis und für die oberen Faserzüge des Musculus rectus lateralis Am unteren Anteil entspringen indes der Musculus rectus inferior und die unteren Faserzüge des Musculus rectus lateralis.
Der Anulus tendineus communis umgreift der Ring zwei Öffnungen: zum einen den Canalis opticus, durch den der Nervus opticus und die Arteria ophthalmica verlaufen. Zum anderen den medialen Teil der Fissura orbitalis superior, durch den u.a. die Nervi oculomotorius und abducens von der medialen Schädelgrube in die Orbita ziehen.
Das war’s mit den Augenmuskeln. Ich hoffe, wir hören uns bald wieder!