Video: Tiefe Extensoren des Unterarms
Du siehst gerade eine Vorschau. Werde Premium-Mitglied, um das ganze Video zu sehen: In diesem Tutorial erklären wir euch jeweils Ursprung, Ansatz, Innervation und Funktion der 5 tiefen Extensoren des Unterarms.
Transkript
Hallo zusammen! Hier ist Sabina von Kenhub und ich heiße dich herzlich willkommen zu diesem neuen Tutorial, in dem es um die Gruppe der tiefen Extensoren am Unterarm geht! n
Hier hast du eine ...
Mehr lesenHallo zusammen! Hier ist Sabina von Kenhub und ich heiße dich herzlich willkommen zu diesem neuen Tutorial, in dem es um die Gruppe der tiefen Extensoren am Unterarm geht! n
Hier hast du eine Übersicht über die dorsale Seite deines Unterarmes, und wenn wir diese oberflächliche Schicht von Muskeln entfernen würden, würdest du darunter die Gruppe sehen, um die es heute geht, nämlich die tiefen Extensoren.
Wie gesagt, liegen sie an der dorsalen Seite des Unterarmes. Das heißt, wir schauen während des gesamten Tutorials auf Bilder in dieser Ansicht, auf den Handrücken und die Rückseite des Unterarmes geschaut.
Insgesamt sind das 5 Muskeln, die wir besprechen wollen, nämlich der
M. supinator, der M. abductor pollicis longus, der M. extensor pollicis brevis, der M. extensor pollicis longus sprechen und am Ende der M. extensor indicis.
Es soll um hauptsächlich um die Ursprünge und die Ansätze dieser Muskeln gehen, und am Ende erzähle ich dir noch kurz etwas zur Innervation.
Der erste Muskeln auf unserer Liste ist der M. supinator, ein relativ breiter Muskel, der das obere Drittel des Radius ummantelt, wie du hier auf diesen beiden Bildern sehen kannst. Er ist für dich grün markiert.
Seine Funktion ist eine Auswärtsdrehung des Unterarms, wie der lateinische Name schon sagt, er supiniert den Unterarm also.
Schauen wir uns den Ursprung des M. supinator an, der bei diesem Muskel etwas kompliziert ist. Er entspringt einerseits am Epicondylus lateralis des Humerus, und ein anderer Teil entspringt an der proximalen Ulna, nämlich am Crista musculi supinatoris.
Darüber hinaus ist die Ansatzsehne des Supinators auch noch mit zwei anderen Strukturen verbunden, nämlich mit zwei Bändern: das ist zum Einen das Ligamentum collaterale radiale und zum Anderen das Ligamentum anulare.
Der Muskel windet sich um den Hals des Radius und setzt dann auch am Radius an.
Der Ansatz des M. supinator ist für dich ein wenig leichter zu merken, hier gibt es nämlich nur eine Stelle am Radius, an der er ansetzt, nämlich an der Facies posterior radii.
Also an der Hinterseite des Radius, aber teilweise setzt er auch seitlich an.
Genauer gesagt setzt er zwischen der Tuberositas radii und dem Ansatz des M. pronator teres an.
Hier siehst du den zweiten Muskel auf unserer Liste, mit dem es jetzt weitergeht: der M. abductor pollicis longus.
Er gehört zu den extrinsischen Muskeln der Hand, da er am Unterarm entspringt und über eine lange Sehne den Daumen bewegt - genauer gesagt: abspreizt. Das kannst du hier auf dem rechten Bild sehen.
Schauen wir uns die Ursprungspunkte an, hier gibt es drei verschiedene. Der erste liegt an der Facies posterior radii, also am Radius, ganz in der Nähe vom Ansatzpunkt des Supinators, den wir vorher besprochen haben.
Der zweite Ursprungspunkt liegt an der Hinterfläche der Ulna, also an der Facies posterior ulnae.
Und die dritte Stelle, die als Ursprung erwähnt werden sollte, ist die Membrana interossea, die wie ihr Name schon sagt genau zwischen diesen beiden Knochen liegt, Radius und Ulna, von denen der Muskeln enspringt.
Und hier siehst du den Ansatz, der am Daumen liegt, nämlich an der Basis ossis metacarpi I, also anders gesagt an der Basis des Mittelhandknochens deines Daumens. Darüberhinaus teilt sich die Ansatzsehne distal und setzt ebenfalls am Os trapezium an der Handwurzel an.
Lass uns den nächsten Muskel auf unserer Liste anschauen: der M. extensor pollicis brevis. Aus dem Namen kannst du dir schon ableiten, dass er mit dem vorherigen Muskel eng verbunden ist, und die beiden auch eine ähnliche Funktion haben.
Als Ursprung solltest du dir zwei Strukturen merken, die du hier auf dem Bild sehen kannst: der Extensor pollicis brevis entspringt nämlich auch an der Hinterseite des Radius, an der Facies posterior radii.
Und die andere Struktur, von der dieser Muskel entspringt, ist diese Knochenmembran, die sich zwischen Radius und Ulna aufspannt: die Membrana interossea.
Du siehst, dieser Muskel setzt auch am Daumen an, allerdings ein Stück weiter distal, nämlich an der Grundphalanx deines Daumens. Auf Latein sagt man man 'Basis phalangis proximalis I'"
Nun, da wir den Musculus extensor pollicis brevis abgeschlossen haben, ist es Zeit, über seinen Nachbarn, den Musculus extensor pollicis longus, zu sprechen.
Dieser Muskel ist viel größer als der Musculus extensor pollicis brevis, und ebenfalls bedeckt sein Ursprung teilweise den vorherigen Muskel, über den wir gesprochen haben, den Musculus extensor pollicis brevis.
Der Musculus extensor pollicis longus bewirkt eine Extension und auch Abduktion des Daumens, zusammen mit dem Musculus extensor pollicis brevis.
Hier gibt es auch wieder zwei Ursprünge; die Hinterfläche der Ulna dienst als Usprungspunkt des Extensor pollicis longus.
Und wie wir auch Extensor pollicis brevis gesehen haben, gibt es hier auch einen Ursprungspunkt an der Membrana interossea.
Gehen wir über zu den Ansatzstellen des Musculus extensor pollicis longus, er setzt am distalen Phalanx des Daumens an. Also, er setzt an der Basis phalangis distalis I an.
Dazu würde ich gerne noch etwas hinzufügen. An seiner Ansatzstelle bildet er distal eine Dorsalaponeurose, die den Daumen medial, lateral und dorsal umfasst.
Diese Sehnenschicht dient hauptsächlich als Ansatzfläche für andere Muskeln und Bänder, ähnlich wie Dorsalaponeurose des Extensor digitorum.
Und jetzt sind wir schon beim letzten Muskel auf unserer List angekommen, dem M. extensor indicis.
Das ist ein schmaler und langgestreckter Muskel, der parallel zu dem Muskel, über den wir eben gesprochen haben, dem Extensor pollicis longus, verläuft. Jetzt guck dir mal den Namen an, Musculus extensor indicis, der sagt eigentlich schon alles. Also die Sehne des Musculus extensor indicis setzt am Zeigefinger, der auf Latein Index heißt, an, und bewirkt eine Extension, also eine Streckung. Hier kannst du dir also aus dem Namen die Funktion und seinen Ansatz ableiten.
Zwei Ursprungspunkte solltest du dir merken, die die gleichen sind wie beim Extensor pollicis longus. Der erste ist an der Hinterfläche der Ulna, wie du hier sehen kannst, an der Facies posterior ulnae. Und außerdem entspringt er von der Membrana interossea, die du ja jetzt schon kennst.
Als es um den Namen dieses Muskels ging, habe ich ja schon erwähnt, dass er am Zeigefinger ansetzt, genauer gesagt an seiner Dorsalaponeurose, auf Latein heißt das dann Aponeurosis dorsalis digiti II.
Wie versprochen, soll es noch kurz um die Innervation gehen. Alle diese 5 Muskeln, die wir in diesem Tutorial besprochen haben, werden vom gleichen Nerven versorgt, den du hier in grün siehst. Du hast es wahrscheinlich schon längst erkannt, das ist der N. radialis und er kommt aus C6-C8.
Was du dir merken solltest ist, dass der Nervus radialis einen oberflächlichen Ast hat, der sensibel innerviert, und einen tiefen Ast hat, der eher motorisch innerviert.
Auf Höhe des Caput radii, des Radiusköpfchens teilt sich der Nervus radialis in diese beiden Zweige.
Der oberflächliche Ast heißt auf Latein Raums superficialis. Er läuft an diesem Muskel entlang, der hier grün markiert ist, den du als M. Brachioradialis kennst.
Der tiefe Ast wird Ramus profundus genannt. Er läuft durch den M. supinator hindurch, den du hier rechts in grün markiert siehst.
Er zweigt dann als N. interosseus posterior ab, der dann für die Innervation von fast allen tiefen Extensoren zuständig ist.
Eine Ausnahme ist der M. supinator, er ist der einzige, der direkte motorische Äste vom N.radialis erhält.
Zum Abschluss zeige ich dir noch kurz eine Struktur, die uns öfter beim Anatomie-Lernen begegnet: die Foveola radialis, die auch als Speichengrübchen bekannt ist.
Sie ist im Grunde eine dreieckige Vertiefung, die an der radialen Seite des dorsalen Handgelenks liegt, die noch deutlicher wird, vor allem, wenn du deine Hand streckst, bzw. den Daumen abspreizt, wie du hier auf dem Bild sehen kannst. Ich erwähne die Foveola radialis hier, weil einige der Muskeln, über die wir heute gesprochen haben auch zu der Form dieser Grube beitragen.
Hier nur ein kleiner Überblick zu den Begrenzungen. Die Foveola radialis wird proximal vom Radius begrenzt, dorsal von der Sehne des Extensor pollicis longus und palmar von der Sehne des Extensor pollicis brevis.
Die beiden Handwurzelknochen Os trapezium und Os scaphoideum bilden sozusagen den Boden der Grube.
Du fragst dich wahrscheinlich warum ich das alles erkläre? Ganz einfach, weil die A. radialis durch die Foveola radialis verläuft und hier an dieser Stelle, kannst du sie sehr gut tasten.
Damit ist unsere kleine Lerneinheit auch schon am Ende, und wir hören uns beim nächsten Mal!
Jetzt, wo du diese Lektion abgeschlossen hast, bleib dran am Anatomielernen. Hier bei Kenhub kannst du dein Wissen prüfen und anwenden. Dazu gibt es für dich gleich drei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist, klicke auf den “Training starten” Button. Oder die zweite Möglichkeit ist, stöbere in ein paar Artikeln in unserer Bibliothek. Oder drittens entdecke unseren Anatomieatlas. Also viel Glück und bis zum nächsten Mal!