Video: Ösophagus (Speiseröhre)
Du siehst gerade eine Vorschau. Werde Premium-Mitglied, um das ganze Video zu sehen: Dieses kurze Video gibt einen Überblick über den Aufbau und die Funktion des Ösophagus (Speiseröhre), einem wichtigen Bestandteil des Verdauungssystems.
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Transkript
Hallo, ich bin Steffi von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
In diesem kurzen Tutorial besprechen wir den Ösophagus, im Alltag besser bekannt als die Speiseröhre.
Wir werden uns ...
Mehr lesenHallo, ich bin Steffi von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
In diesem kurzen Tutorial besprechen wir den Ösophagus, im Alltag besser bekannt als die Speiseröhre.
Wir werden uns einen ersten Überblick über seine Anatomie, den histologischen Aufbau und die 3 physiologischen Engstellen verschaffen.
Los geht´s!
Beim Ösophagus, hier auf unseren Abbildung in grün dargestellt, handelt es sich um einen ca 23 cm langen, fibromuskulären Schlauch, der sich in der Brusthöhle befindet. Er verbindet den Pharynx - oder Rachen - mit dem Magen.
Dabei verläuft er vom Ringknorpel des Larynx auf Höhe des 6. und 7. Halswirbels bis zum Mageneingang, der Kardia des Magens.
Die Muskulatur des Ösophagus verläuft sowohl longitudinal als auch zirkulär. Der Ösophagus ist nach der Mundhöhle und dem Pharynx der dritte Abschnitt des Verdauungskanals. Der zervikale Abschnitt bzw. die Pars cervicalis des Ösophagus liegt der Halswirbelsäule ventral direkt an.
Die Pars thoracica, also der Brustteil des Ösophagus, verläuft durch das obere und untere Mediastinum, bevor sie über den rechten Schenkel des Zwerchfells in die Bauchhöhle eintritt. Dies geschieht etwas auf Höhe des 10. Brustwirbels.
Der Bauchteil, also die Pars abdominalis, ist der kürzeste Abschnitt des Ösophagus. Er verläuft kurz vor dem gastroösophagealen Übergang für ca. zwei weitere Zentimeter unterhalb des Zwerchfells. Innerviert wird der Ösophagus parasympathisch über den Plexus oesophageus, der wiederum vom linken und rechten Nervus vagus gebildet wird. In ihn strahlen auch postganglionäre Fasern des Sympathikus ein.
Die arterielle Versorgung wird durch ösophageale Äste der Aorta thoracica gewährleistet. Dabei wird die Pars cervicalis von der Arteria thyroidea inferior aus dem Truncus thyrocervicalis versorgt, die Pars thoracica direkt von der Aorta und den rechten Arteriae intercostales. Die Versorgung der Pars abdominalis übernehmen die ösophagealen Äste der Arteria gastrica sinistra aus dem Truncus coeliacus.
Der venöse Abfluss erfolgt über die Venae azygos, hemiazygos sowie akzessorische Venen. Außerdem bestehen über die Vena gastrica sinistra Verbindungen zur Vena portae hepatis. Es handelt sich hierbei um portokavale Anastomosen.
Der Lymphabfluss erfolgt über ein ausgedehntes Netzwerk, das aus unterschiedlichen Gruppen von Lymphknoten besteht. Zu ihnen zählen die tiefen zervikalen Lymphknoten, die posterioren mediastinalen Lymphknoten, die interkostalen und paratrachealen Lymphknoten, sowie die oberen und unteren tracheobronchialen Lymphknoten.
Die Wand des Ösophagus besteht histologisch aus vier Schichten.
Die Tunica mucosa bildet hierbei die innerste, am weitesten medial gelegene Schicht, die wiederum aus drei Schichten besteht.
Auf der luminalen Seite besteht die Tunica mucosa aus mehrschichtig unverhorntem Plattenepithel, das eine mechanische Schutzbarriere gegenüber Speisestücken, Speichel und Schleim bildet. Das Epithel ist mit der darunter liegenden Lamina propria verzahnt, wodurch die mechanische Stabilität erhöht wird. Die letzte Schicht der Tunica mucosa bildet die Lamina muscularis mucosae, die aus vorwiegend längsverlaufenden glatten Muskelzellen besteht.
Die nächste Wandschicht des Ösophagus ist die Tela submucosa, in der sich muköse Drüsen, die sogenannten Glandulae oesophageales befinden. Sie bilden den Gleitschleim der Epitheloberfläche.
Als nächstes folgt die Tunica muscularis. Sie besteht im oberen Drittel des Ösophagus aus quergestreifter, im mittleren Drittel aus quergestreifter und glatter und im unteren Drittel ausschließlich aus glatter Muskulatur. Der Grund für diese Anordnung sind die verschiedenen Funktionen der einzelnen Abschnitte. Für den Schluckakt beispielsweise, an dem das obere Drittel beteiligt ist, benötigen wir quergestreifte Muskulatur, da wir diese willentlich steuern können.
Die letzte und somit am weitesten distal gelegene Schicht ist die bindegewebige Tunica adventitia. In ihr verlaufen die Leitungsbahnen.
Der Ösophagus weist in seinem Verlauf physiologischerweise drei Engstellen auf. Hierbei werden eine obere, mittlere und untere Enge unterschieden.
Die obere Enge, die sogenannte Constrictio pharyngooesophagealis oder Constrictio cricoidea, ist die engste Stelle des Ösophagus. Sie liegt auf Höhe des Ringknorpels auf Höhe der Halswirbel sechs und sieben. Sie wird durch einen zirkulären Sphinktermuskel verschlossen. Der Verschluss der oberen Enge ist ‘gasdicht’.
Die mittlere Enge - Constrictio partis thoracicae befindet sich auf Höhe des Aortenbogens und des linken Hauptbronchus, von denen der Ösophagus eingedellt wird. Die Lage entspricht der Höhe des vierten Brustwirbelkörpers, ca. 10cm kaudal der oberen Enge.
Die letzte und unterste Engstelle des Ösophagus ist die Constrictio diaphragmatica, die auch Zwerchfellenge genannt wird. Sie befindet sich auf Höhe des zehnten und elften Brustwirbelkörpers im Hiatus oesophagus des Zwerchfells, nur einige Zentimeter oberhalb des gastroösophagealen Übergangs.
Obwohl es am kaudalen Ende des Ösophagus keinen echten Sphinkter gibt, werden die verschiedenen Mechanismen die den Verschluss der unteren Ösophagusmündung gewährleisten als ‘Unterer Ösophagussphinkter’ bezeichnet. Zu diesen Verschlussmechanismen gehören der spiralige Verlauf der glatten Muskulatur, der Druckgradient zwischen Brust- und Bauchraum und die schräge Einmündung in die Kardia des Magens.
Ich hoffe, diese kurze Einführung zum Ösophagus hat euch gefallen. Vielen Dank für’s Zuschauen und bis zum nächsten Mal!