Musculus subscapularis
Der Musculus subscapularis (Unterschulterblattmuskel) ist Teil der ventralen Schultermuskulatur und liegt an der Vorderseite der Scapula.
Er gehört mit dem M. supraspinatus, M. infraspinatus und M. teres minor zur Rotatorenmanschette, die zusammen das Schultergelenk führen und sichern. Seine Hauptfunktion ist die Innenrotation des Humerus.
Dieser Artikel erläutert die Anatomie, die Innervation und die Funktion des Musculus subscapularis.
Ursprung | Fossa subscapularis |
Ansatz | Tuberculum minus humeri |
Innervation | N. subscapularis |
Funktion | Innenrotation des Humerus |
Verlauf und Versorgung
Der M. subscapularis entspringt flächig an der Fossa subscapularis und bedeckt damit die gesamte ventrale Seite der Scapula. Er ist somit der größte Muskel der Rotatorenmanschette. Von dort verläuft er in Richtung des Caput humeri und setzt ventral am Tuberculum minus humeri an. Sein oberer Anteil zieht dabei, ebenso wie der M. supraspinatus, zwischen Schulterdach und Caput humeri hindurch.
Teilweise strahlt die Endsehne ventral in die Schultergelenkkapsel ein; zudem reichen Faseranteile über den Sulcus intertubercularis bis zur Crista tuberculi majoris.
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Die Innervation erfolgt durch den Nervus subscapularis (C5-C8), einem der Äste des Plexus brachialis.
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Klinik
In Folge einer traumatischen Einwirkung kann es in seltenen Fällen zu einer Läsion des M. subscapularis kommen. Meist tritt sie in Kombination mit einer Ruptur der langen Bizepssehne auf, bei der diese aus dem Sulcus intertubercularis gleitet. Die Verletzung zeigt sich durch eine stark eingeschränkte Innenrotation sowie eine Dezentralisierung des Caput humeri innerhalb der Gelenkpfanne. Diese kann im weiteren Verlauf eine Degeneration des Gelenks beschleunigen.
Zur klinischen Untersuchung des M. subscapularis werden Patient:innen aufgefordert, ihre Handrücken wie beim Zubinden einer Schürze hinter den Rücken zu legen. Wenn sie aus dieser Position die Hand vom Rücken nicht abheben können, weist dies auf eine Läsion des Muskels hin (positiver Lift-off-Test nach Gerber). Eine weitere Möglichkeit ist, Patient:innen zu bitten, ihre flache Hand auf den Bauch auf Nabelhöhe zu legen. Schaffen sie es nun nicht, die Hand gegen den Bauch zu drücken, ohne dabei das Handgelenk zu beugen oder den Ellenbogen nach dorsal zu bewegen, ist das Napoleon-Zeichen oder der Belly-press-Test positiv.
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