Musculus adductor pollicis
Der Musculus adductor pollicis (Daumenanzieher) wird zu den kurzen Muskeln der Hand gezählt, genauer zu der Gruppe der Thenarmuskeln (Muskeln des Daumenballens).
Diese funktionelle Gruppe ist besonders für grob- und feinmotorische Handbewegungen wie beispielsweise das Greifen und Halten relevant.
Der M. adductor pollicis ist unter anderem für die Adduktion im Daumensattelgelenk zuständig, was ihm seinen Namen verliehen hat.
In diesem Artikel gehen wir genauer auf die Anatomie, den Verlauf und die Funktion des M. adductor pollicis ein.
Ursprung |
Caput obliquum: Os capitatum, Basis des Os metacarpale II-III Basis der Ossa metacarpi II, III und IV Caput transversum: Basis des Os metacarpale III |
Ansatz | Phalanx proximalis (Grundphalanx) des Daumen Ulnares Sesambein |
Innervation | R. profundus des N. ulnaris |
Blutversorgung |
Arterien: A. princeps pollicis Venen: Vv. radiales, ulnares und interosseae |
Funktion | Adduktion und Opposition im Art. carpometacarpalis I (Daumensattelgelenk), Flexion des Daumens im Art. metacarpophalangealis I |
Verlauf und Versorgung
Die Fasern des M. adductor pollicis haben zwei verschiedene Ursprünge. Die Fasern des Caput obliquum entspringen an der Basis der Ossa metacarpi II und III sowie am Os capitatum (Kopfbein). Manchmal entspringen Fasern auch an der Basis des Os metacarpi I (Mittelhandknochen), diese werden auch als M. interosseus internus bezeichnet.
Die Fasern des Caput transversum haben ihren Ursprung an der palmaren Fläche des Corpus des Os metacarpi III. Von dort aus ziehen sie zum Phalanx proximalis (Grundphalanx) des Daumens und zum ulnaren Sesambein.
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Die Blutversorgung des M. adductor pollicis erfolgt durch die A. princeps pollicis, einen Ast der A. radialis sowie durch den Arcus palmaris profundus, der durch die A. radialis und die A. ulnaris gebildet wird. Die venöse Drainage erfolgt zunächst in Venennetze der Hohlhand und von dort aus in die tiefen Venen des Unterarms (Vv. radiales, ulnares und interosseae).
Innerviert wird der M. adductor pollicis durch den R. profundus des N. ulnaris.
Funktion
Die Funktion des M. adductor pollicis besteht in der Adduktion und teilweise auch Opposition im Art. carpometacarpalis I (Daumensattelgelenk) sowie der Flexion des Daumens im Art. metacarpophalangealis I (Grundgelenk).
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Klinik
Läsionen des N. ulnaris beispielsweise im Rahmen von Unterarmfrakturen, insbesondere von Frakturen des Olecranon, führen zum klinischen Bild der „Krallenhand“. Diese kommt dadurch zustande, dass bei dem Versuch die Faust zu schließen die Finger in den Artt. metacarpophalageales gestreckt bleiben (Ausfall der Mm. interossei) und in den Artt. interphalangeales (Fingergelenke) gebeugt werden. Weitere klinische Zeichen einer Ulnarisläsion sind das Fromert-Zeichen und die negative Daumen-Kleinfinger-Probe.
Ersteres bedeutet, dass es aufgrund des Ausfalls der Adduktion des Daumens nicht mehr möglich ist, ein Blatt Papier zwischen Daumen und Radialseite des Zeigefingers zu halten. Bei der negativen Daumen-Kleinfinger-Probe kommt es durch Ausfall des M. adductor pollicis und des M. opponens digiti minimi dazu, dass die Fingerspitzen von Daumen und kleinem Finger sich nicht berühren können. Des Weiteren ist das Spreizen und Zusammenführen der Finger eingeschränkt (Innervation der Mm. interossei).
Ein Ausfall des N. ulnaris kann auch bei Ulnariskompression in der Guyon-Loge (Radfahrerlähmung) und bei exzessiver Dorsalflexion im Handgelenk auftreten. Diagnostisch kann neben der klinischen Untersuchung auch die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit vorgenommen werden.
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