Video: Höhe: 3. Brustwirbel
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Hallo, ich bin Astrid von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
Heute geht es um die Schnittbildanatomie auf Höhe des 3. Brustwirbels.
Und so sieht unser heutiger Querschnitt aus. Ihr ...
Mehr lesenHallo, ich bin Astrid von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
Heute geht es um die Schnittbildanatomie auf Höhe des 3. Brustwirbels.
Und so sieht unser heutiger Querschnitt aus. Ihr seht einige Muskeln und Knochen, Blutgefäße und Organe, die wir alle nacheinander durchgehen werden. Dabei geht es weniger um die detaillierte Ansicht jeder einzelnen Struktur. Vielmehr möchte ich mit euch erarbeiten, wie und wo ihr was genau in diesem Bild finden könnt. Falls ihr anschließend noch mehr über die eine oder andere Struktur erfahren möchtet, lade ich euch ein, die entsprechenden Lerneinheiten durchzuarbeiten.
Bevor wir beginnen, sollten wir allerdings klären, wie dieser Querschnitt überhaupt zustande kommt. Dazu seht ihr hier die drei Körperebenen: die Frontal- oder Koronalebene, die Sagittalebene und die Transversal- bzw. Axialebene. Letztere teilt den Körper in einen oberen und unteren Abschnitt.
So ein Querschnitt wird besonders in der Radiologie verwendet, insbesondere in der CT und MRT. Oben seht ihr so eine CT-Aufnahme in der Transversalebene, darunter den zugehörigen anatomischen Querschnitt. Nun versteht ihr, warum die genaue Kenntnis der Anatomie im Querschnitt wichtig ist, um Schnittbilder wie diese zu befunden.
Damit es zu keinen Verwechslungen kommt, wie genau der Körper gedreht ist, gibt es einige Regeln zu beachten. Es gilt, dass der Untersucher stets am Fuße des Patienten steht. Dieser wiederum liegt in aller Regel auf dem Rücken, wenn nicht anders angegeben. Seht ihr euch dann den Querschnitt an, ist unten der Rücken, bzw. dorsal, und oben der Bauch, also ventral. Rechts liegt die linke Seite des Patienten und links die rechte.
Lasst uns nun mit dem Thema des Tutorials anfangen, dem Querschnitt auf Höhe des 3. Brustwirbels. Er liegt im Bild in etwa auf dieser Höhe.
Stellt euch vor, wir würden seinen Körper genau an dieser Linie teilen und von unten auf die obere Hälfte schauen. Dann erhaltet ihr dieses Bild links. Hier oben ist seine Vorderseite und unten sein Rücken. Das ist sein linker Oberarm und hier sein rechter.
Fangen wir mit dieser großen Struktur hier in der Mitte an. Ihr habt bestimmt bereits erraten, dass es sich um die rechte Lunge handelt. Genauer gesagt um den rechten oberen Lungenlappen. In diesem Schnittbild wirkt die Lunge recht klein, was daran liegt, dass wir sie weit oben angeschnitten haben. Weiter kaudal wird die Lunge immer breiter, weshalb sie in anderen weiter kaudal liegenden Schnittbildern viel mehr Raum einnimmt.
In der Mitte zwischen den Lungenlappen findet ihr die Trachea, die Luftröhre. Sie ist im Querschnitt bis auf Höhe des 4. bis 5. Brustwirbels sichtbar. Anschließend teilt sie sich in der Bifurkation in den linken und rechten Hauptbronchus. Rechts im Bild könnt ihr euch die Aufzweigung ansehen.
Unmittelbar dorsal der Trachea verläuft der Ösophagus, die Speiseröhre. Wenn wir „dorsal“ sagen, müssen wir im Querschnitt also weiter unten suchen. Ihr seht, dass der Ösophagus im Thorax direkt der Wirbelsäule aufliegt.
In dieser Vergrößerung seht ihr ein Gefäß, das links vom Ösophagus und der Trachea liegt. In der rechten Darstellung könnt ihr das einmal abgleichen. Es handelt sich dabei um die linke A. subclavia. Sie ist ein direkter Ast des Aortenbogens. Das Gefäß liegt im Querschnitt auf der rechten Seite, d.h. das ist die linke Seite des Patienten.
Weiter ventromedial, aber immer noch links der Trachea, seht ihr einen weiteren Ast des Aortenbogens. Das ist die linke A. carotis communis. Diese steigt anschließend am Hals Richtung Kopf auf.
Nahezu direkt ventral der Trachea findet ihr den Truncus brachiocephalicus. Er ist der erste große Ast der Aorta. Sein Name erinnert daran, dass er sowohl den Arm als auch den Kopf mit Blut versorgt, d.h. das Brachium und den Cephalus. Im rechten Bild seht ihr die beiden Hauptäste des Truncus brachiocephalicus: die rechte A. subclavia und rechte A. carotis communis.
Natürlich sind auch Venen in einem Querschnitt zu erkennen. Ihr Lumen ist aufgrund der niedrigeren Wandstärke oftmals weniger rund, als das der Arterien. Links habe ich die rechte V. brachiocephalica für euch markiert. Sie entsteht durch den Zusammenfluss der rechten V. subclavia und V. jugularis interna, wie ihr hier sehen könnt.
Auf der anderen Seite finden wir auch die linke V. brachiocephalica. In unserem Querschnitt erscheint sie deutlich größer als die rechte. Das liegt daran, dass sie nahezu horizontal von der linken zur rechten Thoraxhälfte zieht. Im Querschnitt haben wir die Vene also nicht direkt im 90°-Winkel, sondern eher länglich getroffen. Deshalb wirkt die linke V. brachiocephalica nur größer als die Rechte.
Beide Vv. brachiocephalicae treffen in der rechten Thoraxhälfte aufeinander und formen gemeinsam die V. cava superior.
Auf den nächsten Folien wollen wir nun schauen, welche knöchernen Strukturen wir identifizieren können. Könnt ihr euch vorstellen, welcher Knochen das hier oben sein könnte? Denkt daran: oben bedeutet ventral. Richtig, es ist das Sternum. Und auf Höhe des 3. Brustwirbels liegt in etwa das Manubrium sterni. Das ist der verbreiterte obere Abschnitt des Knochens.
Nach lateral artikuliert das Manubrium sterni beidseits mit den Claviculae, den Schlüsselbeinen. Die Verbindung wird Sternoklavikulargelenk oder Articulatio sternoclavicularis genannt. Es bildet eine Brücke zwischen der oberen Extremität und dem Rumpf. Es erlaubt u.a. das Heben und Senken oder Vor- und Zurückschieben der gesamten oberen Extremität.
Weiter lateral treffen wir dann auf die erste Rippe. Sie ist die kleinste, aber zugleich stärkste aller 12 Rippen. Sie liegt so tief im oberen Thorax verankert, dass man sie von außen nicht ertasten kann.
Weiter dorsal im Rücken liegen diese paarigen Knochen. Das sind die Scapulae oder Schulterblätter. Während sie in der anatomischen Illustration sehr breit und kräftig wirken, seht ihr im Querschnitt, wie dünn und flach sie in Wirklichkeit sind. Die Scapulae dienen als Ursprungs- und Ansatzfläche für zahlreiche Schulter- und Rückenmuskeln. Im Gegenzug werden sie von all diesen Muskeln in ihrer Position verankert und stabilisiert.
Einer dieser Muskeln ist der M. deltoideus, der Deltamuskel. Ihr seht ihn hier als kräftiges, ausgedehntes Muskelpaket gleich unter der Haut der Schulter. Aufgrund seiner Ausdehnung, könnt ihr euch vorstellen, wie er zu deinem Namen kam. All seine Fasern zusammen ergeben nämlich eine Art „Dreieck“.
Auch der Trapezmuskel, der M. trapezius, setzt mit einigen Fasern an der Scapula an. Ihr seht rechts, dass der Trapezius ein sehr großer, flächiger Muskel ist. Auf Höhe des 3. Brustwirbels treffen wir allerdings nur auf seinen zervikalen Abschnitt, weshalb er in diesem Querschnitt eher klein wirkt.
Ventral des Trapezius liegt der große Rautenmuskel, der M. rhomboideus major. Er erstreckt sich vom medialen Rand der Scapula zu den Processus spinosi der oberen Brustwirbel.
Wenn wir nun noch weiter nach ventral gehen, wird es ein wenig komplexer. Damit ihr die nächsten Schultermuskeln voneinander unterscheiden könnt, gebe ich euch einen Tipp: Orientiert euch an den Strukturen, die ihr bereits kennt. Dieser große grün markiere Muskel liegt beispielsweise unmittelbar ventral der Scapula. Dies muss daher der M. subscapularis sein. Er überdeckt die Fossa subscapularis, das ist die Vertiefung an der Vorderseite der Scapula.
Wie im rechten Bild zu erkennen, laufen die Muskelfasern zunächst nahezu horizontal und anschließend diagonal zum Humeruskopf. Daher können wir im Querschnitt auch unterschiedliche Verläufe der Muskelfasern sehen.
Gleiche Übung noch einmal: Welcher großer Muskel liegt unmittelbar dorsal der Scapula? Richtig, der M. infraspinatus. Genauer gesagt liegt er dorsal unterhalb der Spina scapulae, daher der Name „infraspinatus“. Im Querschnitt könnt ihr gut sehen, dass der Muskel bis zur Haut des Rückens reicht. Von außen kann man ihn daher sehr gut palpieren.
Das hier sind der rechte und der linke M. teres minor. Es gibt auch einen M. teres major, der in dieser Schnittebene aber nicht zu sehen ist. Der M. teres minor beginnt unterhalb der Spina scapulae am lateralen Rand der Scapula. Von dort verläuft er zum Tuberculum majus des Humerus.
Die letzten drei genannten Muskeln, d.h. der Teres minor, Infraspinatus und Subscapularis, gehören zur sogenannten Rotatorenmanschette. Das ist eine Gruppe von Muskeln, die von der Scapula zum Humerus ziehen. Sie spielen eine entscheidende Rolle für die Bewegung und Stabilität des Schultergelenks. Der vierte Muskel der Rotatorenmanschette ist der Supraspinatus. Dieser liegt über der Spina scapulae, weshalb man ihn in diesem Querschnitt nicht sehen kann.
Die ventrale Seite des Thorax ist weniger muskulös, weshalb wir hier auch nur zwei Muskeln finden. Gleich unter der Haut liegt der M. pectoralis major, übersetzt heißt das schlicht „großer Brustmuskel“. Er überzieht nahezu den gesamten ventralen Rippenbereich und ist ein wichtiger Stabilisator für die Schulter- und Rumpfregion.
Gleich dorsal von ihm liegt sein kleiner Bruder, der M. pectoralis minor. Im Gegensatz zum Major ist er ausschließlich im oberen Thorax zu finden. Von den oberen Rippen zieht er diagonal zum Proc. coracoideus der Scapula.
Ich hoffe ihr könnt euch nun in diesem Querschnitt besser orientieren und wir hören uns bald wieder!