Video: Nerven der Thoraxwand
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Diesem jungen Mann ist eine starke und gut definierte Brustmuskulatur wichtig. Dabei ahnt er nicht, dass die Kraft seiner Brustmuskeln von einem Paar winziger Nerven in der Brustwand kommt - dem ...
Mehr lesenDiesem jungen Mann ist eine starke und gut definierte Brustmuskulatur wichtig. Dabei ahnt er nicht, dass die Kraft seiner Brustmuskeln von einem Paar winziger Nerven in der Brustwand kommt - dem Nervus pectoralis medialis und lateralis. Jedes Mal, wenn er seine Brustmuskeln anspannt, feuern diese kleinen Nerven, um Muskelkontraktionen auszulösen.
Und genau um diese Nerven der Thoraxwand wird es heute in unserem Tutorial gehen.
Wir werden mit einem kurzen Überblick über den allgemeinen Aufbau und die Funktion der Thoraxwand beginnen, bevor wir uns die Nerven genauer ansehen. Hier werden wir die beiden Gruppen von Nerven kennenlernen, die die Muskeln und knöchernen Strukturen dieser Region versorgen - die thorakalen Spinalnerven und ihre Äste sowie die thorakalen Äste des Plexus brachialis.
Beginnen wir mit dem anatomischen Aufbau der Thoraxwand.
Die Thoraxwand besteht aus einem knöchernen Gerüst, Faszien, Muskeln und neurovaskulären Strukturen. Alle zusammen bilden einen starken, aber dennoch flexiblen Käfig, der die Inhalte des Thorax schützt und die Atmung ermöglicht. Das knöcherne Gerüst der Thoraxwand, umgangssprachlich auch Brustkorb genannt, besteht aus 12 Brustwirbeln, 12 Rippenpaaren, den dazugehörigen Rippenknorpeln und dem Sternum.
Zu den Muskeln der Brustwand gehören die Musculi intercostales und der Musculus transversus thoracis auf der Vorderseite, der Musculus subcostalis auf der Innenseite der hinteren Brustwand und der Musculus serratus posterior sowie die Musculi levatores costarum, die wir auf der Außenseite der hinteren Brustwand sehen können. Diese Muskeln spielen eine aktive Rolle bei der Atmung.
Andere Muskeln, die an der Brustwand ansetzen, aber der Bewegung der oberen Extremität dienen, sind der Musculus pectoralis major und minor, der Musculus subclavius und der Musculus serratus anterior.
Heute soll es aber nicht um die Knochen oder Muskeln der Brustwand gehen, sondern um die Nerven, die wir uns jetzt ansehen werden.
Werfen wir einen Blick auf die erste Gruppe von Nerven - die thorakalen Spinalnerven und ihre Äste. Es gibt 12 Paare von thorakalen Spinalnerven. Diese Nerven entspringen direkt aus dem thorakalen Rückenmark und treten zwischen den einzelnen Brustwirbeln aus. Sie sind entsprechend der jeweiligen Höhe von Th1 bis Th12 nummeriert. Die thorakalen Spinalnerven sind gemischte Nerven, was bedeutet, dass sie sowohl motorische als auch sensible Nervenfasern führen.
Wenn wir uns diese Abbildung eines einzelnen Interkostalraums ansehen, können wir erkennen, dass sich jeder Spinalnerv beim Austritt aus dem Rückenmark in einen Ramus posterior und einen Ramus anterior aufteilt. Wie man hier sehen kann, verlaufen die hinteren Äste der Spinalnerven Th1 bis Th12 nach posterior und innervieren Strukturen des Rückens und der hinteren Thoraxwand. Die vorderen Äste der Spinalnerven Th1 bis Th11 verlaufen in den Interkostalräumen zwischen benachbarten Rippen nach anterior und werden später als Interkostalnerven bezeichnet. Dies kann man aus dieser anterioren Perspektive gut erkennen. Der vordere Ast des Spinalnervs Th12 verläuft unterhalb der 12. Rippe und wird als Nervus subcostalis bezeichnet.
Als Nächstes werden wir uns die hinteren und vorderen Äste der Spinalnerven genauer ansehen.
Wie bereits erwähnt, sind die hinteren Rami der thorakalen Spinalnerven einer der beiden Endäste dieser Nerven. Aus dieser superioren Ansicht auf einen einzelnen Wirbel und die ihn umgebenden Strukturen ist ersichtlich, dass der hintere Ramus vom Spinalnerv abzweigt und nach hinten verläuft. Anschließend teilt er sich in einen medialen und einen lateralen Ast, die die motorische Innervation der transversospinalen, tiefen segmentalen und Erector spinae Muskeln des Rückens übernehmen sowie die sensible Innervation der Haut des Rückens und der hinteren Thoraxregion.
Wenden wir uns nun den vorderen Ästen der thorakalen Spinalnerven zu. Die vorderen Äste der Spinalnerven in der Brustwirbelsäule werden auch als Interkostalnerven bezeichnet. Jeder Interkostalnerv verläuft in einem Interkostalraum zwischen benachbarten Rippen und bildet zusammen mit der entsprechenden hinteren Interkostalarterie und -vene das interkostale neurovaskuläre Bündel, das in der Rippenfurche der darüber liegenden Rippe verläuft. Die Vene ist die oberste Struktur, gefolgt von der Arterie und dem Nerv, der die unterste Struktur dieses Bündels darstellt.
Die Interkostalnerven verlaufen nach vorne und erreichen das Sternum auf der Vorderseite der Thoraxwand. Jeder Interkostalnerv gibt einen Ramus cutaneus lateralis, einen Ramus cutaneus anterior, einen kleinen Ramus collateralis, der entlang des oberen Randes der darunter liegenden Rippe verläuft, sowie zahlreiche Rami musculares ab, die den Nerv entlang seines Verlaufs verlassen. Über diese Äste versorgen die Interkostalnerven die Haut an der vorderen und seitlichen Brustwand, die Pleura, die Musculi intercostales, den Musculus transversus thoracis und den Musculus subcostalis auf der Vorderseite des Thorax sowie die Musculi levatores costarum und den Musculus serratus posterior auf der Rückseite.
Der Ramus anterior des 12. thorakalen Spinalnervs verläuft unterhalb der 12. Rippe und wird als Nervus subcostalis bezeichnet. Er verläuft zunächst in der Thoraxregion, zieht dann aber entlang des unteren Randes der zwölften Rippe abwärts, um die Strukturen der Bauchregion zu erreichen und diese zu versorgen.
Nachdem wir nun die Innervation der Thoraxwand durch die thorakalen Spinalnerven kennengelernt haben, schauen wir uns als nächstes die Äste des Plexus brachialis an, die ebenfalls die Thoraxwand versorgen.
Der Plexus brachialis ist ein Nervengeflecht, das von den Rami anteriores von C5 bis Th1 gebildet wird. Dieser Plexus gibt eine Reihe von Nerven ab, die die motorische und sensorische Innervation der oberen Extremität und einiger Strukturen des Brustkorbs sicherstellen. Die Endäste des Plexus brachialis werden wir in diesem Tutorial nicht erwähnen, da sie hauptsächlich Regionen der oberen Extremität versorgen. Zu den Ästen des Plexus brachialis, die die Brustwand versorgen, gehören der Nervus thoracicus longus, der Nervus pectoralis lateralis und medialis und der Nervus subclavius. Schauen wir uns jeden dieser Äste etwas genauer an.
Der Nervus thoracicus longus entspringt aus den Nervenwurzeln C5 bis C7 des Plexus brachialis. Er verläuft oberflächlich in inferolateraler Richtung entlang des seitlichen Randes der Rippen, etwa auf Höhe der mittleren Axillarlinie. Er zieht zur Oberfläche des Musculus serratus anterior und innerviert diesen motorisch. Aufgrund seines langen und relativ oberflächlichen Verlaufs kann der Nervus thoracicus bei chirurgischen Eingriffen oder durch direkte Traumata leicht verletzt werden.
Die nächsten Äste des Plexus brachialis, die Strukturen der Brustwand innervieren, sind der Nervus pectoralis medialis und lateralis. Der Nervus pectoralis medialis entspringt aus dem Fasciculus medialis des Plexus brachialis und führt Nervenfasern, die aus den Nervenwurzeln C8 bis Th1 stammen. Der Nervus pectoralis medialis verläuft anterior zwischen der Arteria axillaris und der Vena axillaris. Er tritt dann in den Musculus pectoralis minor ein, den er motorisch versorgt. Einige seiner Äste ziehen auch durch den Musculus pectoralis minor hindurch, um den darüber liegenden Musculus pectoralis major zu erreichen und zu versorgen.
Der Nervus pectoralis lateralis entspringt aus dem Fasciculus lateralis des Plexus brachialis und führt Fasern aus den Nervenwurzeln C5 bis C7. Er verläuft unmittelbar vor der Arteria axillaris und der Vena axillaris und durchdringt die Fascia clavipectoralis, um den Musculus pectoralis major zu erreichen. Direkt nach seinem Ursprung gibt er einen Verbindungsast zum Nervus pectoralis medialis ab, der als Ansa pectoralis bezeichnet wird. Der Nervus pectoralis lateralis versorgt den Musculus pectoralis major und sorgt über seinen Ramus collateralis auch für die motorische Innervation des Musculus pectoralis minor.
Zum Schluss kommen wir zum Nervus subclavius. Er entspringt aus dem Fasciculus superior des Plexus brachialis und führt Fasern der Nervenwurzeln C5 bis C6. Er verläuft anterior der Arteria subclavia und der Vena subclavia und zieht zum Musculus subclavius, den er motorisch versorgt.
Und das war's auch schon für heute! Ich hoffe, dass es dir Spaß gemacht hat, mehr über die Nerven der Thoraxwand zu erfahren. Viel Spaß beim Lernen und bis zum nächsten Mal!