Video: Nerven und Blutgefäße der Zunge
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Transkript
Hallo, ich bin Astrid von Kenhub und ich begrüße dich zu diesem Tutorium.
Heute soll es um die Zunge gehen, genauer gesagt um ihre Nerven und Blutgefäße.
Es wird dabei um Arterien, Venen und Nerven ...
Mehr lesenHallo, ich bin Astrid von Kenhub und ich begrüße dich zu diesem Tutorium.
Heute soll es um die Zunge gehen, genauer gesagt um ihre Nerven und Blutgefäße.
Es wird dabei um Arterien, Venen und Nerven gehen, die im Bereich der Zunge verlaufen und diese versorgen bzw. innervieren.
Die Zunge ist ein Muskelkörper in der Mundhöhle, der uns nicht nur beim Kauen und Schlucken, sondern auch beim Sprechen hilft. Um uns die verschiedenen Strukturen vergegenwärtigen zu können, werden wir uns heute überwiegend mit dieser Abbildung beschäftigen. Sie zeigt einen Teil des Schädels, die Zunge und die Mundbodenmuskulatur von lateral, sowie einige Nerven und Gefäße, um die es heute gehen soll.
Hier habe ich ich einen Schnitt entlang der Frontalebene gemacht. Was ihr in diesem Bild seht, ist die angeschnittene Zunge von ventral. Unten liegt das Zungenbein, das Os hyoideum, und lateral sind wieder einige Nerven und Gefäße des heutigen Tutoriums zu sehen.
Eines dieser Gefäße ist die Arteria carotis externa, die etwas verdeckt von der Vena jugularis interna liegt. Sie geht aus der Arteria carotis communis hervor und betritt durch das Trigonum caroticum den Bereich um die Ohrspeicheldrüse, die Fossa retromandibularis, die auch als Parotisloge bekannt ist. Sie gibt zahlreiche Äste nach medial und dorsal, aber besonders nach ventral ab.
Von ventral sieht man die Arteria carotis externa lateral des Zungenbeins, und hier vorne sind einige ihrer Äste zu sehen. Einer dieser Äste ist die Arteria lingualis, die im Bereich des großen Zungenbeinhorns entspringt und anschließend unter dem Musculus hyoglossus zwischen verschiedenen weiteren Muskelschichten in Richtung Zungenspitze verläuft. Die Arteria lingualis gibt weitere kleine Äste zur Zunge und zu umliegenden Strukturen ab.
Die Arteria dorsalis linguae zum Beispiel geht nahe des Ursprungs der Arteria carotis externa aus selbiger hervor und besteht aus insgesamt zwei bis drei kleineren Ästen. Sie gewährleisten die Versorgung der Schleimhaut im Bereich der Zungenwurzel.
Weiter ventral verläuft der Endast der Arteria lingualis, die Arteria profunda linguae. Sie schlängelt sich an der Unterseite der Zunge zwischen dem Musculus longitudinalis inferior und der Schleimhaut in Richtung Zungenspitze. Auf ihrem Weg wird sie teilweise vom Nervus lingualis begleitet. Im Bereich der Zungenspitze anastomosiert sie dann mit der Arterie der Gegenseite.
Der Bereich des Mundbodens - genauer gesagt die Glandula sublingualis, die Schleimhaut unter der Zunge, das Zahnfleisch und einige Muskeln - werden von der Arteria sublingualis versorgt. Sie verläuft hier zwischen Musculus mylohyoideus und Glandula sublingualis.
Diese Vene hier habe ich eben bereits kurz erwähnt, es ist die Vena jugularis interna. Sie nimmt das Blut aus dem Stromgebiet der Arteria carotis communis auf, wozu - wie wir eben gelernt haben - auch die Zunge gehört. Sie verläuft vom Foramen jugulare an der Seite der Arteria carotis interna und communis zum Venenwinkel, wo sie sich mit der Vena subclavia zur Vena brachiocephalica vereinigt.
Wie ihr seht verläuft in unmittelbarer Nachbarschaft zur Arteria profunda linguae ihre Begleitvene, die Vena profunda linguae. Sie liegt seitlich des Musculus genioglossus und mündet in die Vena jugularis interna.
Und wenn ihr genau hinseht, dann könnt ihr hier diesen schmalen Gefäßast erkennen. Das ist die Vena dorsalis linguae. Zu ihr zählen verschiedene kleinere Venen, die das venöse Blut im Bereich des Zungenrückens sammeln.
Die Vena dorsalis linguae mündet schließlich in die Vena comitans nervi hypoglossi, welche das Blut weiter über die Vena lingualis in die Vena jugularis interna leitet. Es ist relativ klar, wie die Vena comitans nervi hypoglossi zu ihrem Namen gekommen ist, nicht wahr? Hier seht ihr den Nervus hypoglossus und die Vene, die ihn in seinem Verlauf ein ganzes Stück begleitet. Weiter ventral ist außerdem gut zu erkennen, dass sie aus dem Zusammenfluss der Vena sublingualis und der Vena profunda linguae entsteht.
Die Vena retromandibularis ist in diesem Bild nur angedeutet. Sie verläuft in der gleichnamigen Fossa retromandibularis und entsteht aus dem Zusammenfluss der Vena temporalis und des Plexus pterygoideus. Gemeinsam mit der Vena facialis mündet sie in die Vena jugularis interna. In manchen Fällen vereinigt sie sich auch erst mit der Vena facialis und mündet über sie dann in die Vena jugularis.
Ventral der Vena retromandibularis liegt die eben erwähnte Vena facialis, die gemäß ihrer Bezeichnung das Blut aus dem Gesichtsbereich sammelt. Sie verläuft vom medialen Augenwinkel durch das Trigonum submandibulare zur Vena jugularis interna.
Wir wollen uns nun zum Abschluss dieser Lehreinheit der Innervation der Zunge zuwenden, die über das periphere Nervensystem erfolgt. Einige Nerven habt ihr auf den vorangegangenen Folien bereits kennengelernt.
Der 12. Hirnnerv, der Nervus hypoglossus, ist der motorische Nerv der Zunge. Er innerviert sowohl die intrinsische Zungenmuskulatur, wie auch die extern liegenden Musculi hyoglossus, styloglossus und genioglossus. Allein der Musculus palatoglossus wird nicht durch ihn, sondern dem Nervus glossopharyngeus oder vagus versorgt. Das sind die Hirnnerven 9 und 10.
Die sensible Innervation der Zunge, genauer gesagt der vorderen zwei Drittel, die vor dem Sulcus terminalis liegen, erfolgt über den Nervus lingualis. Er ist ein Nervenast des Nervus mandibularis, der wiederum als dritter Ast aus dem Nervus trigeminus hervorgeht.
Einzelne präganglionäre Fasern der Chorda tympani sowie postganglionäre Fasern aus den Glandulae sublingualis und submandibularis bilden Synapsen mit diesem spinnenförmigen, parasympathischen Ganglion. Es liegt im Trigonum submandibulare auf dem Musculus hyoglossus und wird als Ganglion submandibulare bezeichnet. Die Chorda tympani ist übrigens ein gemischter Nervenast des Nervus facialis, deren sensorische Anteile mit dem Nervus lingualis zur Zunge ziehen.
Jetzt, wo du diese Lektion abgeschlossen hast, bleib dran am Anatomielernen. Hier bei Kenhub kannst du dein Wissen prüfen und anwenden. Dazu gibt es für dich gleich drei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist, klicke auf den „Training starten“-Button oder die zweite Möglichkeit, stöbere in ein paar Artikeln in unserer Bibliothek. Oder drittens, entdecke unseren Anatomieatlas. Also viel Glück und bis zum nächsten Mal!