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Pharynx (Rachen)

Dieses Video gibt einen Überblick über die Muskeln des Rachens und die umliegenden Strukturen. Schau dieses Video, um dein Wissen zu vertiefen!

Der Rachen, oder auch Pharynx genannt, ist der Bereich, der hinter der Nase und dem Mundraum liegt und bis zum Kehlkopf und zur Speiseröhre reicht. Er bildet einen muskulären Schlauch, durch den Luft, feste Nahrung und Flüssigkeit hindurch transportiert werden. Von dort geht es weiter in die Lunge (Luft) oder in den Magen (Nahrungsmittel). 

Zwei prominente Muskelgruppen ermöglichen es dem Rachen, den Speisebrei weiter zu befördern. Diese Muskelgruppen sind außerdem am Schluckakt und beim Sprechen beteiligt.

Auf dieser Seite werden wir uns die Anatomie des Rachens mit seinen Abschnitten und Muskelgruppen und seine Funktionen genauer anschauen. 

Kurzfakten zum Pharynx
Aufbau Pharynxhöhle mit drei Abschnitten:
Nasopharynx
Oropharynx
Laryngopharynx
Muskeln Schlundschnürer (Konstriktoren): Mm. constrictor pharyngis superior, medius und inferior
Schlundheber (Levatoren): Mm. palatopharyngeus, salpingopharyngeus, stylopharyngeus
Arterien und Venen Arterien: Aa. facialis, lingualis, maxillaris (Äste der A. carotis externa)
Venen: Vena palatina externa
Innervation Plexus pharyngeus: gebildet von Ästen des N. vagus (HN X) und N. glossopharyngeus (HN IX)
Funktion Immunologische Funktion, Anfeuchtung der Atemluft, Schlucken und Weiterbeförderung der Nahrung, Sekretion, Verschluss der Trachea während des Schluckens, Würge- und Hustenreflex
Klinik Zenker-Divertikel
Inhalt
  1. Aufbau
  2. Muskulatur
  3. Blutversorgung
  4. Innervation
  5. Histologie
  6. Funktion
  7. Klinik
  8. Literaturquellen
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Aufbau

Die Pharynxhöhle (Cavitas pharyngis) wird in kranio-kaudaler Richtung in drei Abschnitte eingeteilt: 

  • Nasopharynx oder Pars nasalis pharyngis (Epipharynx), der sich vom Rachendach (Fornix pharyngis) mit der Tonsilla pharyngealis nach kaudal bis zum Gaumensegel erstreckt,
  • Oropharynx oder Pars oralis pharyngis (Mesopharynx), der sich vom Gaumensegel bis zur Plica pharyngo-epiglottica erstreckt und
  • Laryngopharynx oder Pars laryngis pharyngis (Hypopharynx), der sich bis zu den Recessus piriformis fortsetzt und dort in den Ösophagus übergeht.

Die einzelnen Abschnitte des Pharynx haben über Öffnungen Anschluss an benachbarte Strukturen.

Der Nasopharynx hat über die Choanen Anschluss an die Nasenhöhle (Meatus nasopharyngeus) und über das Ostium pharyngeum tubae auditiva mit der Tuba auditiva Anschluss an das Mittelohr (Mesotympanon). Das Ostium pharyngeum tubae auditivae und der angrenzende Recessus pharyngeus werden von Schleimhautwülsten, dem Torus tubarius und dem Torus levatorius umgeben. Letzterer wird aufgrund seines lymphatische Gewebes auch als Tonsilla tubaria bezeichnet. Das lymphatische Gewebe setzt sich in Form der Seitenstränge an der seitlichen Rachenwand fort. 

Der Oropharynx hat einen direkten Zugang zur Mundhöhle über die Schlundenge (Isthmus faucium).

Der Laryngopharynx hat über den Aditus laryngis an der Epiglottis und den Plicae aryepiglotticeae eine Verbindung zum Larynx.

Die einzelnen Etagen besitzen jeweils unterschiedliche histologische Merkmale.

Muskulatur

Der Pharynx besteht aus insgesamt sechs Schlundmuskeln. Man teilt diese sechs Muskeln in zwei Gruppen auf: 

  • Schlundschnürer (Konstriktoren)
  1. Musculus constrictor pharyngis superior
  2. Musculus constrictor pharyngis medius
  3. Musculus constrictor pharyngis inferior
  • Schlundheber (Levatoren)
  1. Musculus palatopharyngeus
  2. Musculus salpingopharyngeus
  3. Musculus stylopharyngeus
Muskelfakten
Musculus constrictor pharyngis superior Ursprung: Hamulus pterygoideus, Raphe pterygomandibularis, Linea mylohyoidea mandibulae, M. transversus linguae
Ansatz: Raphe pharyngis
Musculus constrictor pharyngis medius Ursprung: Ligamentum stylohoyideum, Cornu majus und Cornu minus ossis hyoidei
Ansatz: Raphe pharyngis
Musculus constrictor pharyngis inferior Ursprung: Linea obliqua cartilaginis thyroideae, seitlicher Anteil des Cartilago cricoidea
Ansatz: Raphe pharyngis
Musculus palatopharyngeus Ursprung: posteriores Ende des Palatum durum und der Aponeurosis palatina
Ansatz: hinterer Anteil der Linea obliqua cartilaginis thyroideae
Musculus salpingo-pharyngeus Ursprung: Pars cartilaginea tubae auditivae
Ansatz: gemeinsam mit dem Musculus palatopharyngeus
Musculus stylopharyngeus Ursprung: Processus styloideus ossis temporalis
Ansatz: posteriore obere Kante des Cartilago thyroidea
Innervation Alle Muskeln werden vom Plexus pharyngeus innerviert.

Die einzige Ausnahme ist der Musculus stylopharyngeus, der ausschließlich vom Nervus glossopharyngeus innerviert wird.
Funktion Alle Muskeln wirken direkt am Pharynx. Sie schnüren ihn entweder ein (Konstriktoren) oder heben ihn an (Levatoren).

Die gesamte Muskulatur befördert den Speisebrei während des Schluckakts in Richtung Ösophagus, entweder durch Kontraktion oder durch Verkürzung des Pharynx selbst. Einige der Schlundmuskeln sind auch am Sprechvorgang beteiligt.  

Blutversorgung

Im Bereich des Pharynx befinden sich eine Vielzahl von Arterien und arteriellen Anastomosen. Drei wichtige Arterien sind vor allem an der guten Durchblutung des Pharynx beteiligt. Sie alle entspringen aus der Arteria carotis externa:

Sie alle versorgen den Pharynx entweder direkt oder durch ihre aufsteigenden und absteigenden Äste. Außerdem verlaufen diverse andere Arterien in unmittelbarer Nachbarschaft zum Pharynx, diese sind aber nicht unbedingt an seiner Blutversorgung beteiligt. 

Der venöse Abfluss der Pharynxregion geschieht über die Vena palatina externa, die wiederum in den Plexus pharyngeus mündet. Das venöse Blut aus dem Plexus pharyngeus fließt letztlich in die Vena jugularis interna

Die Lymphe des Pharynx wird in die Lnn. retropharyngeales oder in die Lnn. cervicales profundi drainiert.

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Innervation

Die meisten Strukturen des Pharynx werden vom Plexus pharyngeus innerviert. Der Plexus pharyngeus ist ein Nervengeflecht, das aus einem Netz vieler einzelner Rami pharyngei gebildet wird. Diese wiederum stammen von zwei Hirnnerven:

Die Rami pharyngei des Nervus vagus innervieren beinahe alle Strukturen und Muskeln des Pharynx motorisch; mit Ausnahme des Musculus stylopharyngeus. Der Musculus stylopharyngeus wird vom Nervus glossopharyngeus innerviert. 

Im Gegensatz dazu innervieren die Rami pharyngei des Nervus glossopharyngeus den Großteil des Pharynx sensibel. Die Ausnahme hiervon ist der Nasopharynx; die vorderen und oberen Anteile des Nasopharynx werden vom Nervus maxillaris (V2) sensibel innerviert.

Mit der folgenden Lerneinheit kannst du dein Wissen über die Nerven des Pharynx noch weiter vertiefen:

Histologie

Der Wandaufbau des Pharynx ist dreischichtig.

Der Aufbau des Epithels ist abhängig von der Lokalisation. Luminal befindet sich entweder respiratorisches Epithel (Nasopharynx) oder mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel (Oro- und Laryngopharynx).

Darauf folgt eine Lamina propria. Im Nasopharynx enthält diese seromuköse Drüsen, im Bereich des Rachendaches außerdem lymphatisches Gewebe (Tonsilla pharyngealis). Im Oro- und Larnygopharynx hingegen finden sich stattdessen muköse Drüsen (Glandulae pharyngeales), die Gleitspeichel sezernieren.

Auf die Lamina propria folgt eine Schicht quergestreifter Muskulatur.

Histologische Merkmale des Pharynx
Nasopharynx Respiratorisches Epithel
Seromuköse Drüsen
Tonsilla pharyngealis
Oro- und Larnygopharynx Mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel
Glandulae pharyngeales (muköse Drüsen)

Funktion

Der Pharynx hat verschiedene Funktionen, dazu zählen

  • Immunologische Funktion des lymphatischen Gewebes der Tonsilla pharyngea, der Tonsillae tubariae und der Seitenstränge durch Aufnahme und Präsentation von Antigenen aus Atemluft und Nahrung,
  • Anfeuchtung und Befeuchtung der Atemluft,
  • Schlucken und Beförderung der Nahrung aus der Mundhöhle in den Ösophagus bedingt durch die Aktivität der Schlundschnürer und Schlundheber,
  • Sekretion von Gleitspeichel,
  • Verschluss des Nasopharynx (M. constrictor pharyngis superior mit Passavant-Wulst) und des Aditus laryngis (Schlundheber) und somit der Trachea während des Schluckens und dadurch Trennung der Luft- und Speisewege voneinander,
  • Würge- und Hustenreflex, vermittelt durch den N. glossopharyngeus und den N. vagus.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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