Tonsilla tubaria (Tubenmandel)
Die paarige Tonsilla tubaria (Tubenmandel) ist Teil des Waldeyer-Rachenrings (Anulus lymphoideus pharyngis), dem Mukosa-assoziierten lymphatischen Gewebes (MALT) am Übergang vom Mund-und Nasenraum zum Rachenraum (Pharynx).
Sie befinden sich beidseits in der Schleimhaut an der Rachenhinterwand, enthalten lymphatisches Gewebe und zählen somit zu den sekundären lymphatischen Organen.
Ihre Aufgabe ist die immunologische Überwachung von durch Atemluft oder mit der Nahrung aufgenommenen Antigenen.
Dieser Artikel beschreibt die Anatomie und Funktion der Tonsillae tubariae.
Lage und Aufbau | Paarig Befindet sich in Schleimhaut der Tubenwulst Kranial der Tuba auditiva im Epipharynx Besteht aus lymphatischem Gewebe |
Gefäßversorgung und Innervation |
Arteriell: A. pharyngea ascendens und A. palatina ascendens Venös: Plexus pharyngeus venosus Lymphabfluss: Lnn. retropharyngeales Innervation: N. glossopharyngeus |
Funktion | Immunologisches Frühwarnsystem |
Lage und Aufbau
Die Tonsillae tubariae befinden sich in der Schleimhaut der Tubenwulst (Torus tubarius), welche in unmittelbarer Nähe dorsal und kranial der Ostien der Tuba auditiva (Ostium pharyngeum tubae auditivae) im Nasenrachenraum (Epipharynx) liegen.
Histologisch weisen auch sie lymphatisches Gewebe auf. Manchmal werden sie als laterale Fortsetzung der Tonsilla pharyngea (Rachenmandel) bezeichnet.
Kaudal setzen sich die Tonsillae tubariae beidseits in der Plica salpingopharyngea als Seitenstränge, bestehend aus Knötchen lymphatischen Gewebes, fort.
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Gefäßversorgung und Innervation
Die Leitungsbahnen der Tonsillae tubariae sind kaum beschrieben. Es kann womöglich davon ausgegangen werden, dass sie durch die gleichen Strukturen wie der Epipharynx versorgt werden und zwar wie folgend:
Arterielle Versorgung durch die A. pharyngea ascendens, einen Ast der A. carotis externa und die A. palatina ascendens aus der A. facialis, die venöse Drainage über den Plexus pharyngeus venosus in die V. jugularis interna.
Die Lymphflüssigkeit fließt dementsprechend vermutlich zunächst in die Lnn. retropharyngeales und von dort aus in die tiefen Halslymphknoten (Lnn. cervicales profundi).
Die Innervation erfolgt wohl entsprechend im oberen Pharynx vor allem durch Fasern des N. glossopharyngeus (IX. Hirnnerv).
Funktion
Die Tonsillae tubariae sind wie alle Tonsillen des Waldeyer-Rachenrings (Tonsillae palatinae , Tonsilla pharyngea, Tonsilla lingualis) Teil des „immunologischen Frühwarnsystems“. Hier können inspiratorische oder ingestive (mit der Nahrung aufgenommene) Antigene bereits frühzeitig kontrolliert und falls nötig eine Abwehrreaktion ausgelöst werden.
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Klinik
Im Falle einer Vergrößerung der Tonsillae tubariae, wie beispielsweise durch infektassoziierte Schwellung, kann es zur Verlegung der Ostien der Tuba auditiva kommen. Dies kann, ebenso wie bei einer Hypertrophie der Tonsilla pharyngea, durch die verminderte Ventilation des Ohrs (Tubenventilationsstörung) zu Schallleitungsschwerhörigkeit und zu erhöhter Anfälligkeit für Entzündungen des Mittelohrs (Otitis media) führen.
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