Video: Musculus quadriceps femoris
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Heute sehen wir uns den M. quadriceps femoris an. Wir werden dabei den Ursprung, Ansatz, die Innervation und die verschiedenen ...
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Heute sehen wir uns den M. quadriceps femoris an. Wir werden dabei den Ursprung, Ansatz, die Innervation und die verschiedenen Funktionen besprechen.
Der M. quadriceps femoris bedeckt mit seinen vier Köpfen fast vollständig die Vorderseite des Femurs. Daher auch sein Name, der übersetzt „vierköpfiger Oberschenkelmuskel“ bedeutet. Er ist einer der stärksten Muskeln des menschlichen Körpers und verleiht der Vorder- und Außenseite des Oberschenkels seine typischen Konturen.
Er setzt sich aus dem M. rectus femoris und den Mm. vastus medialis, lateralis und intermedius zusammen. Die jeweiligen Ursprünge und Ansätze sehen wir uns im Folgenden einmal genauer an.
Der M. rectus femoris hat insgesamt zwei Ursprünge: zum einen am Hüftknochen an der sogenannten Spina iliaca anterior inferior - das ist dieser untere Darmbeinstachel an der Vorderseite. Zum anderen entspringt der Muskel an der Hüftgelenkspfanne, genauer gesagt in einer Rinne zwischen dem Acetabulum und dem Darmbein, den wir als Sulcus supraacetabularis bezeichnen.
Distal endet der M. rectus femoris in einer gemeinsamen Ansatzsehne, die über das Lig. patellae an der Tuberositas tibiae ansetzt.
Medial des M. rectus femoris verläuft der M. vastus medialis. Seine beiden Ursprünge sind die Linea aspera und die Linea intertrochanterica des Femurs. Beides sind länglich verlaufende Leisten am Knochen.
Von dort zieht der M. vastus medialis spiralförmig um den Femurschaft nach distal und endet wie der M. rectus femoris in der gemeinsamen Ansatzsehne. Das bedeutet, er setzt über das Lig. patellae an der Tuberositas tibiae an. Außerdem verlaufen einige Fasern medial als Retinaculum patellae mediale an der Kniescheibe vorbei und inserieren am Condylus medialis des Schienbeins.
Seitlich des M. rectus femoris liegt der M. vastus lateralis. Er verläuft von der Linea aspera und dem Trochanter major des Femurs nach distal. Wie die anderen Köpfe des M. quadriceps femoris setzt auch der M. vastus lateralis durch die gemeinsame Ansatzsehne über das Lig. patellae an der Tuberositas tibiae an. Analog zum M. vastus medialis strahlen ebenfalls Fasern in den Bänderapparat des Kniegelenks ein. Er inseriert über das seitliche Pendant, dem Retinaculum patellae laterale, am Condylus lateralis tibiae.
Zwischen den beiden Mm. vastus medialis und lateralis und unter dem M. rectus femoris liegt der vierte Kopf: der M. vastus intermedius. Sein Ursprung liegt an der Vorderseite des Femurschafts. Sein Ansatzpunkt findet sich an der gewohnten gemeinsamen Ansatzsehne des M. quadriceps femoris. Etwa auf Höhe der Kniescheibe zweigen zudem einige Fasern ab und setzen am Recessus suprapatellaris der Kniegelenkskapsel an.
Diesen distalen Abschnitt des M. vastus intermedius nennt man auch M. articularis genus. Er ist zwar kein komplett eigenständiger Muskel, wird jedoch von einigen Anatomen als fünfter Kopf des Quadrizeps gesehen.
Lasst uns noch einmal einen genaueren Blick auf die gemeinsame Ansatzsehne des M. quadriceps femoris werfen, die wir jetzt so oft genannt haben. Alle vier Muskelköpfe strahlen in die Quadrizepssehne ein, die ab der Kniescheibe Lig. patellae genannt wird, also übersetzt Kniescheibenband. Dieses stellt die Fortsetzung über der Kniescheibe und ihr Periost dar. Kaudal der Kniescheibe setzt sie schließlich an der Tuberositas tibiae an, einer rauhen Stelle am Tibiakopf.
Die Innervation aller Muskelköpfe erfolgt über den N. femoralis, den größten Ast des Plexus lumbalis. Hier seht ihr, wie er unter dem Leistenband durch die Lacuna musculorum zieht. Am Oberschenkel angekommen gibt er zahlreiche kleine Äste an die Quadrizepsköpfe ab.
Bezeichnend für den M. quadriceps femoris ist, dass er der einzige Strecker im Kniegelenk ist. Er spielt somit eine Schlüsselrolle bei allen entsprechenden Streckbewegungen wie Gehen, Treppensteigen oder Aufstehen aus der sitzenden Position.
Zusätzlich stabilisiert er das Knie; er verhindert also, dass wir im Stand einfach wegknicken. Außerdem könnt ihr hier oben sehen, dass der M. rectus femoris als zweigelenkiger Muskel auch über das Hüftgelenk hinweg zieht. Dort bewirkt er eine Flexion.
Darüber hinaus ist der M. vastus medialis an der Innenrotation des Kniegelenks beteiligt, während der M. vastus lateralis eine leichte Außenrotation bewirkt. Beide Muskelköpfe machen also am Knie entgegengesetzte Bewegungen.
Zuletzt dürfen wir nicht den M. articularis genus vergessen. Ihr habt euch sicherlich auch schon gefragt, welche Aufgabe der sehr kurze Muskel übernimmt. Seine Fasern strahlen direkt in die Kniegelenkskapsel und die Bursa suprapatellaris ein. Dadurch strafft er sie bei jeder Streckung des Kniegelenks durch Zug nach proximal. Dadurch verhindert er, dass die beiden bei der Streckung zwischen Kniescheibe und Femur eingeklemmt werden.