Video: Uterus und Ovarien
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Hallo, ich bin Cuco von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
In diesem Tutorial geht es um den Uterus und die Ovarien, also um die Gebärmutter und die Eierstöcke.
Wir werden dabei ...
Mehr lesenHallo, ich bin Cuco von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
In diesem Tutorial geht es um den Uterus und die Ovarien, also um die Gebärmutter und die Eierstöcke.
Wir werden dabei die Strukturen besprechen, die auf dieser Abbildung dargestellt sind. Hier seht ihr die Vagina, den Uterus, die Eileiter und die Ovarien. Diese Organe bilden den inneren Teil des weiblichen Fortpflanzungssystems. Wir werden ihren Aufbau betrachten und auch auf ihren Halteapparat und benachbarte Strukturen eingehen. Dabei werde ich auch einige klinisch relevante Informationen einbringen.
Die Organe des weiblichen Fortpflanzungssystems haben verschiedene Funktionen: natürlich sind sie essentiell für die Produktion von Eizellen und somit für die Fortpflanzung, darauf gehen wir später genauer ein. Zudem bilden sie die Umgebung, in der ein Embryo heranwachsen kann. Außerdem werden hier die weiblichen Sexualhormone gebildet. Diese sind essentiell, um zum einen den Menstruationszyklus aufrechtzuerhalten und zum anderen wirken sie direkt und indirekt auch auf andere Gewebe im weiblichen Körper.
In dieser Abbildung seht ihr die Vagina, die Scheide, grün markiert. Sie zählt zum inneren Teil des weiblichen Fortpflanzungssystems und bildet den Geburtskanal, durch das ein Baby bei der Geburt hindurch tritt. Zudem erlaubt die Vagina den Abfluss des Menstruationsblutes und spielt bei der weiblichen Sexualität und dem Geschlechtsverkehr eine wichtige Rolle. Strukturell betrachtet ist die Vagina ein fibromuskulärer Schlauch, der entlang seiner dorsalen Wand etwa 8-10 cm und entlang seiner ventralen Wand etwa 7,5 cm misst.
Jetzt zoomen wir etwas heran und betrachten die Vagina genauer. Diese Struktur oberhalb der Vagina ist der Uterus. Ein Teil des Uterus, die Cervix oder auf Deutsch der Gebärmutterhals, ragt in die Vagina hinein. Der Spalt zwischen der Cervix und der Wand der Vagina, den ihr hier in grün markiert seht, ist der Fornix vaginae, das Scheidengewölbe. Der Fornix vaginae wird noch in einen Fornix anterior, einen Fornix posterior und einen Fornix laterale unterteilt.
Der Uterus, auf Deutsch die Gebärmutter, hat verschiedene Aufgaben. Er bildet den Ort der fetalen Entwicklung bei einer Schwangerschaft. Außerdem werden hier Sekrete gebildet, die die Spermienpassage zu den Eileitern erleichtern, um dort eine Eizelle zu befruchten.
Der Uterus ist etwa 8 cm lang und wird in drei Hauptteile untergliedert: die Cervix, die wir eben schon angesprochen haben, den Isthmus und den Corpus. Der Fundus uteri ist ebenfalls von Relevanz, aber wir gehen zunächst auf die drei zuerst genannten Teile ein.
Die Cervix uteri, der Gebärmutterhals, zieht vom Isthmus uteri zum Ostium uteri externum, dem äußeren Muttermund. Sie ist etwa 2,5 cm lang und spielt eine wichtige Rolle bei der Befruchtung und bei der Geburt. Ihr könnt gut erkennen, dass ein Teil der Cervix in die Vagina hineinragt und der andere Teil auf der Vagina aufsitzt. Diese Anteile werden als „supravaginal“ und „vaginal“ bezeichnet, „supra“ bedeutet auf Latein „über“.
Die Cervix uteri hat zwei Öffnungen, auf Deutsch Muttermund. Das Ostium uteri internum bildet den inneren Muttermund und ist die Verbindung zwischen Cervix und Corpus uteri. Zur Vagina hin liegt das Ostium uteri externum, der äußere Muttermund. Der Kanal zwischen diesen beiden Öffnungen ist der Canalis cervicis uteri, der Zervikalkanal.
Hier passt ein kurzer klinischer Einschub zum Gebärmutterhals: Gebärmutterhalskrebs ist eine häufige Krebsform, die mit dem humanen Papillomavirus, kurz HPV, assoziiert ist. HPV wird sexuell übertragen. Die Veränderungen, die die Viren im Epithel der Cervix hervorrufen, können mit regelmäßigen Abstrichen erkannt werden. Bei der Abstrichentnahme wird die Cervix mit Hilfe von Spekula dargestellt, Zellen von der Cervix entnommen und auf präkanzeröse oder kanzeröse Veränderungen untersucht.
Der nächste Abschnitt des Uterus ist der Isthmus uteri, der hier in grün markiert wurde. Dieser Isthmus ist eine Verengung des Uterus mit einer Länge von etwa 1 cm. Er verbindet das Corpus uteri und die Cervix uteri.
Der dritte Abschnitt des Uterus ist das Corpus uteri, der Gebärmutterkörper. Er hat ein dreieckiges Lumen und bildet den Ort zur Heranreifung eines Feten.
Der Fundus uteri, den Gebärmuttergrund, den ich vorhin schon angesprochen habe, seht ihr im oberen Teil dieser Abbildung. Obwohl er kranial liegt, wird er als Basis des Uterus betrachtet. Der Fundusstand wird häufig im Rahmen einer Schwangerschaft untersucht, um das Wachstum des Feten zu beurteilen.
Jetzt haben wir die makroskopische Anatomie des Uterus besprochen, weiter geht es mit der mikroskopischen Anatomie! Der Uterus besteht aus drei Lagen: dem Endometrium, das ist die Mucosa des Uterus; dem Myometrium, einer Schicht aus glatter Muskulatur; und dem Perimetrium, einer äußeren Schicht aus Bindegewebe, die den Uterus umgibt. Auf diese Schichten gehe ich jetzt etwas detaillierter ein.
Das Endometrium bildet die innere Schicht des Uterus. Es besteht aus einschichtigem, hochprismatischem Epithel, das viele tubuläre Drüsen beinhaltet. Zudem besitzt das Endometrium eine Lamina propria. Histologisch wird es in zwei Schichten untergliedert: Das Stratum basale und das Stratum functionale. Letzteres wird mit jeder Regelblutung abgestoßen und regeneriert sich aus dem Stratum basale immer wieder aufs Neue.
Das Myometrium besteht aus drei Lagen glatter Muskulatur. Die erste Lage liegt subvaskulär. Es handelt sich um eine dünne Muskelschicht, die bei der Menstruation die Eileiter versiegelt und das Endometrium teilt. Die zweite Lage des Myometriums liegt auf Höhe der Gefäße, also vaskulär. Das ist eine starke Muskelschicht, die gut durchblutet wird und sich wie ein Netz um den Uterus legt. Sie ist bei der Geburt von herausragender Bedeutung. Die letzte Lage des Myometriums liegt supravaskulär: hierbei handelt es sich wieder um eine dünne Schicht aus glatter Muskulatur, die die Uteruswand stabilisiert.
Das Perimetrium oder die Serosa bildet die äußere Schicht des Uterus und besteht aus Mesothel und einer dünnen Lage von lockerem Bindegewebe. Es geht in das Peritoneum der Becken- und Bauchhöhle über.
Die Lage des Uterus im Becken ist von klinischer Bedeutung. Bei der palpatorischen Untersuchung wird sie immer beschrieben, da Lageanomalien zu Beschwerden führen können. Hier seht ihr einen Sagittalschnitt durch das Becken. Hier könnt ihr sehen, dass sich der Uterus und die Vagina zwischen Harnblase und Rektum befinden. Das Corpus und der Fundus uteri kommen dabei auf der Blase zu liegen. Bei 90% der Frauen liegt der Uterus so, wie er hier dargestellt ist in Anteversion und Anteflexion.
Anteflexion bezieht sich dabei auf den Winkel zwischen Uterus und Cervix. Anteversion auf den Winkel zwischen Cervix und Vagina. Mithilfe dieser Linien ist das hoffentlich gut zu verstehen. Die Längsachsen der Cervix und des Uterus resultieren in der Anteflexio, also der Beugung des Uterus über die Cervix. Die Längsachsen der Cervix und der Vagina bilden die Anteversio, also die Beugung der Cervix über der Vagina. Bei etwa 10% der Frauen liegt der Uterus in Retroversio oder in einer anderen unphysiologischen Lage.
Weiter geht es mit der Tuba uterina, dem Eileiter. Er spielt eine wichtige Rolle im weiblichen Fortpflanzungssystem. Hier findet nämlich in aller Regel die Befruchtung statt und die befruchtete Eizelle oder auch Oozyte genannt, wird dann durch den Eileiter hindurch weiter zum Uterus transportiert. Er stellt auch die Verbindung des Uterus mit der Peritonealhöhle dar.
Der Eileiter ist etwa 10 cm lang und zieht vom Corpus uteri nach kraniolateral. Er besteht aus vier Anteilen: der Pars uterina, dem Isthmus, der Ampulla und dem Infundibulum.
Diese Teile betrachten wir natürlich noch etwas genauer. Hier seht ihr die Pars uterina tubae uterinae, der Gebärmutterteil des Eileiters. Dieser kurze Abschnitt geht aus dem Myometrium des Uterus hervor und ist etwa 1 cm lang und 0,7 cm breit.
Der Isthmus ist die laterale Fortsetzung der Pars uterina. Bei einer Länge von 3 – 5 cm ist er nur etwa 1 – 5 mm breit.
Die Ampulla hingegen ist der längste und breiteste Teil des Eileiters. Sie hat einen maximalen Durchmesser von etwa 1 cm, eine Länge von etwa 5 cm und macht somit etwas über die Hälfte des gesamten Eileiters aus. Die Ampulla hat eine dünne Wand und eine gefaltete Oberfläche. Hier findet in der Regel die Befruchtung einer Eizelle statt.
Der letzte Abschnitt des Eileiters ist das Infundibulum, der Trichter. Das Infundibulum ist der distalste Teil der Eileiter und bildet, wie der Name es schon verrät, eine trichterförmige Öffnung in die Peritonealhöhle.
Diese fingerförmigen Ausläufer am Ende des Infundibulums sind die Fimbriae tubae uterinae, die „Eileiterfransen”. Wenn ihr etwas genauer hinseht, erkennt ihr, dass es etwa 25 dieser Fimbrien gibt und das sie sich über das Ovar legen. Durch diese Strukturen wird die gesprungene Eizelle aufgefangen und in den Eileiter geleitet. Die einzelnen Fimbrien sind etwa 1 mm breit. Der längste dieser Ausläufer ist an der kranialen Oberfläche des jeweiligen Ovars befestigt.
Merkt euch bezüglich der Eileiter vor allem, dass sie das Lumen des Uterus mit der Peritonealhöhle verbinden. Der proximale Teil des Ostium uterinum tubae uterinae, die Gebärmutteröffnung des Eileiters, bildet den Übergang von Gebärmutter zu den Eileitern.
Auch hier mache ich einen kurzen klinischen Einschub: die wichtigste Erkrankung, die die Eileiter betrifft, ist die Salpingitis. Das ist eine Entzündung der Eileiter, die meist durch bakterielle Infektionen wie Gonorrhoe oder Chlamydien hervorgerufen wird. Eine Salpingitis ist eine ernstzunehmende Erkrankung, da sie unbehandelt zur Infertilität führen kann. Häufige Symptome sind Fieber, Schmerzen im Lendenbereich, Übelkeit und Erbrechen. Die Entzündung kann aber auch asymptomatisch verlaufen.
Desweiteren ist die Ligation der Eileiter eine chirurgische Methode zur permanenten Empfängnisverhütung. Durch diese Maßnahme wird die Befruchtung einer Eizelle verhindert, die dann degeneriert und anschließend absorbiert wird.
Eine ektope Tubargravidität, also eine Eileiterschwangerschaft entsteht, wenn eine befruchtete Eizelle sich bereits im Eileiter implantiert und nicht im Uterus. Das geschieht vor allem dann, wenn die Eileiter, z.B. durch vorangegangene Entzündungen nicht durchgängig sind. Tubargraviditäten sollten frühzeitig entdeckt werden, da es sonst zur Ruptur des Eileiters kommen kann. Das ist dann ein chirurgischer Notfall.
Kommen wir nun zum paarigen Ovarium, dem Eierstock. Er kommt bilateral vor und ähnelt von der Form her einer abgeflachten, eiförmigen Scheibe.
Die Eierstöcke produzieren als Gonaden die Eizellen und agieren als endokrine Organe analog zu den Hoden des Mannes. Sie liegen in der Peritonealhöhle auf beiden Seiten des Uterus. Um ihre Funktion wirklich zu verstehen, solltet ihr die mikroskopische Anatomie der Ovarien kennen. Die Ovarialfollikel bilden dabei die Grundbausteine dieser Strukturen. Allgemein gesprochen ist ein ovarieller Follikel eine zysten-ähnliche Struktur, die eine Oozyte, also eine unreife Eizelle, beherbergt.
Unter hormonellen Einflüssen reift pro Menstruationszyklus eine Oozyte in den Follikeln zum Ovum heran. Dieses wird dann von den Ovarien in die Eileiter abgegeben, um dort befruchtet zu werden. Im Rahmen des Menstruationszyklus springt eine solche reife Eizelle bei geschlechtsreifen Frauen alle 3-4 Wochen.
Nachdem wir nun über die Ovarien als Struktur gesprochen haben, möchte ich im Folgenden darauf eingehen, welche Strukturen sich in den Ovarien befinden. Hier seht ihr in grün einen Tertiärfollikel, ein Folliculus tertius, markiert. Wie eben schon gesagt, reifen die Follikel in den Ovarien heran. Wenn sie die finale Reifestufe erreicht haben, werden sie Tertiärfollikel oder auch, nach ihrem Erstbeschreiber, „Graaf-Follikel“ genannt. Pro Zyklus reift in der Regel nur ein Follikel zum Tertiärfollikel heran. Die anderen Follikel degenerieren und werden atretisch.
Wenn eine Oozyte in den Eileiter gewandert ist, entwickelt sich aus dem leeren Follikelsack das Corpus luteum, der Gelbkörper. Hier seht ihr ihn in grün markiert. Ohne diese Markierung könnt ihr erkennen, dass diese Struktur ihren Namen zurecht trägt und auch tatsächlich gelb ist. Die Hauptaufgabe des Corpus luteum ist die Aufrechterhaltung einer Frühschwangerschaft durch die Sekretion von Progesteron. Dieses bewirkt die Vorbereitung des Endometriums auf die bevorstehende Implantation eines Embryos. Wenn die Oozyte nicht befruchtet wird, dann degeneriert das Corpus luteum innerhalb von 12 bis 14 Tagen.
Nach etwa 2 Monaten nimmt das Corpus luteum eine weißliche Farbe an und wird nun Corpus albicans genannt. Die Verfärbung kommt durch die Einlagerung von kollagenen Fasern durch Fibroblasten zustande. Das Corpus albicans persistiert für mehrere Monate auf dem Ovar als Narbe und wird dann absorbiert. Auf dieser Abbildung seht ihr das Corpus luteum in gelb und das grün markierte Corpus albicans.
Pathologien der Ovarien haben große klinische Bedeutung. Schmerzen im Bereich der Ovarien werden oft in der periumbilikalen Region wahrgenommen, daher kommt es manchmal zur Verwechslung mit den Beschwerden, die durch eine Blinddarmentzündung verursacht werden. Vielleicht wisst ihr aber schon, das die Schmerzen bei der Blinddarmentzündung klassischerweise in den rechten Unterbauch wandern, so können sie klinisch von Pathologien der Ovarien unterschieden werden.
Benigne ovarielle Zysten treten klinisch recht häufig auf. Sie können aus rupturierten oder intakten Follikeln entstehen und einzeln oder mehrfach auftreten.
Beim polyzystischen Ovarialsyndrom kommt es aufgrund von endokrinen Fehlregulationen zur Ausbildung von vielen, großen ovariellen Zysten, die Schmerzen verursachen können. Zudem leiden die Patientinnen oft unter Akne und vermehrtem Haarwuchs. Die genauen Ursachen des PCOS sind noch unbekannt, allerdings tritt es in der Regel bei Frauen im gebärfähigen Alter auf und kann zu Spätfolgen wie Herzerkrankungen und Diabetes Typ II führen. Weitere Symptome sind unregelmäßige Menstruationszyklen und Infertilität.
Der Uterus und die Ovarien werden durch einen bindegewebigen Halteapparat gestützt. Dazu zählt unter anderem das Lig. sacrouterinum, das Kreuzbein-Gebärmutter-Band, das vom Corpus uteri zum Os sacrum verläuft. Es stützt vor allem den Uterus.
Das Lig. ovarii proprium, das Gebärmutter-Eierstock-Band, verbindet das Ovar mit der lateralen Oberfläche des Uterus. In dieser Abbildung könnt ihr erkennen, dass darüber die mediale Seite des Ovars am Uterus befestigt ist.
Das Lig. suspensorium ovarii, das Aufhängeband des Eierstocks, zieht von der Oberfläche des Ovars zur inneren Beckenwand. Es wird von einer Peritonealfalte gebildet und wird von einigen Autoren zu einem weiteren Band, dem Lig. latum uteri, gezählt. Dieses schauen wir uns jetzt an.
Das Lig. latum uteri, das breite Gebärmutterband, ist hier in grün markiert. Es ist ebenfalls eine Duplikatur des Peritoneums, die die lateralen Seiten des Uterus mit der Beckenwand und dem Beckenboden verbindet.
Im Lig. latum liegen viele wichtige Strukturen eingebettet: die Ovarien, die Eileiter und die ovariellen Gefäße.
Meist wird es in drei Komponenten eingeteilt: das Mesometrium, die Mesosalpinx und das Mesovarium.
Das Mesometrium entspricht dem Mesenterium des Lig. latum. Es bildet den größten Teil dieses Bandes und zieht vom Corpus uteri zum Lig. ovarii proprium.
Die Mesosalpinx bildet den kranialen Abschnitt des Lig. latum. Es ist medial mit dem Lig. ovarii proprium, kranial mit den Eileitern und lateral mit dem Lig. suspensorium ovarii verbunden.
Der dritte und kleinste Abschnitt des Lig. latum ist das Mesovarium, das eigentlich eine querverlaufende, kaudo-dorsale Fortsetzung des Lig. latum ist. Es hängt das Ovar auf, liegt zwischen dem Mesometrium und der Mesosalpinx und umgibt das Lig. ovarii proprium.
Im Lig. latum verläuft unter anderem die A. ovarica, die Eierstockarterie. Ihr seht zwar gerade nur eines dieser Gefäße, aber natürlich liegt auf der anderen Seite im rechten Mesometrium auch eine solche Arterie. Die A. ovarica ist ein direkter Ast der Bauchaorta. Sie überkreuzt den jeweiligen Harnleiter und verläuft im Lig. suspensorium ovarii bevor sie in das Mesovarium als Teil des Lig. latum eintritt.
Von hier gibt sie Äste an das jeweilige Ovar ab. Die A. ovarica der Frau entspricht der A. testicularis des Mannes.
Hier seht ihr nun die V. ovarica, die Eierstockvene, in grün markiert. Beide dieser Venen drainieren das jeweilige Ovar und ziehen dann durch das Lig. suspensorium ovarii. Die rechte V. ovarica drainiert direkt in die V. cava inferior, die linke V. ovarica in die linke V. renalis.
Eine weitere wichtige Struktur, die im Lig. latum verläuft ist der Ureter, der Harnleiter. Er entspringt dem Nierenbecken und steigt retroperitoneal herab. In der Beckenhöhle angekommen zieht er durch das Lig. latum und mündet dann in die Harnblase. Aufgrund seines engen Verlaufs zum Uterus kann er bei gynäkologischen Operationen leicht verletzt werden.
Zum Abschluss möchte ich noch auf diese Struktur hier eingehen: das Epoophoron oder auch Rosenmüller-Organ. Es ist ein Überbleibsel des Ductus mesonephricus. Dies ist eine embryologische Struktur, die sich bei Frauen zurückbildet und bei Männern verschiedene Anteile der Fortpflanzungsorgane ausbildet. Das Epoophoron ist das Äquivalent des männlichen Nebenhodens und hat bei Frauen keine relevante Funktion. Es kommt bilateral vor.
Die Appendix vesiculosa epoophori ist ebenfalls ein Relikt des Ductus mesonephricus, genauer gesagt dessen kranialen Teils. Auch diese Struktur ist beidseitig zu finden und stellt sich als kleine, gestielte Zyste dar, die in der Regel keine Funktion hat.