Anatomische Bewegungsbezeichnungen
Um andere Medizinstudierende und Ärzt:innen zu verstehen, brauchst du eine fundierte Kenntnis der anatomischen Sprache. Das kann Segen und Fluch zugleich sein. Einerseits ist diese Sprache extrem präzise und lässt so keinen Raum für Fehler, Missinterpretationen oder Missverständnisse. Andererseits gibt es immer auch nur einen spezifischen Begriff, der eine anatomische Struktur, Bewegung oder einen Zusammenhang korrekt beschreibt. Das bedeutet, dass du eine Menge neuer Wörter lernen musst, um diese Sprache fließend sprechen zu können.
Fast jedes Anatomieinstitut auf der Welt legt seinen Schwerpunkt darauf, Studierenden die Namen und Details von Knochen, Muskeln, Gefäßen, Nerven usw. zu lehren. Das Basiswissen zu Körperebenen, Beziehungen und vor allem anatomischen Bewegungen wird dagegen in oft nur in ganz kurzen Unterrichtseinheiten von vielleicht 30 Minuten bis einer Stunde abgehandelt. Die Fachbegriffe zu den Körperebenen und Beziehungen anatomischer Strukturen zueinander prägen sich dabei noch eher ein, weil sie regelmäßig genutzt werden, aber jene zu den Bewegungen werden oft vergessen oder kaum verstanden.
In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedenen Arten von Bewegungen ein, die unser Körper ausführen kann. Dabei unterteilen wir sie in Gruppen, ähnlich wie bestimmte Muskelgruppen, die jeweils entgegengesetzte (antagonistissche) Bewegungen beschreiben.
Flexion | Beugung |
Extension | Streckung |
Abduktion | Bewegung weg von der Referenzachse |
Adduktion | Bewegung zur Achse hin |
Protrusion | Bewegung gerade nach vorn |
Retrusion | Bewegung gerade nach hinten |
Elevation | Bewegung bis über die zugehörige Achse |
Depression | Bewegung bis unterhalb der zugehörigen Achse |
Außenrotation | Rotation von der Mittellinie weg |
Innenrotation | Rotation zur MIttellinie hin |
Pronation | Innenrotation des Radius, Handfläche zeigt letztlich nach hinten (in der anatomischen Normalposition) oder nach unten (wenn der Ellenbogen gebeugt ist) |
Supination | Außenrotation des Radius, Handfläche zeigt nach vorn (in der anatomischen Normalposition) oder nach oben (wenn der Ellenbogen gebeugt ist) |
Zirkumduktion | Kombination von: Flexion, Abduktion, Extension und Adduktion |
Deviation | Abduktion des Handgelenks nach ulnar und radial |
Opposition | Der Daumen wird in Kontakt zu den Fingern gebracht |
Reposition | Kontakt zwischen Daumen und Fingern wird wieder gelöst |
Inversion | Plantarseite wird zur Medialebene bewegt. |
Eversion | Plantarseite wird von der Medialebene weg bewegt. |
- Konzept der Bewegung
- Flexion und Extension
- Abduktion und Adduktion
- Protrusion und Retrusion
-
Depression und Elevation - Außen- und Innenrotation
- Pronation und Supination
- Zirkumduktion
- Deviation
- Opposition und Reposition
- Inversion und Eversion
- Hyperflexion und Hypertension
- Literaturquellen
Konzept der Bewegung
Ohne komplizierte physikalische Erklärungen und Gleichungen anführen zu wollen, heißt Bewegung, dass ein Objekt seine Lage von einem Punkt A zu einem Punkt B verändert. Diese Bewegung wird um eine bestimmte Achse oder einen Drehpunkt herum ausgeführt und hat eine Richtung.
Anatomische Bewegungen sind da nicht anders. Normalerweise sind Knochen oder Körperteile beteiligt, die sich um ein bestimmtes Gelenk in Beziehung zu den anatomischen Hauptachsen (sagittal, coronal, frontal usw) oder Ebenen, die parallel dazu sind, bewegen.
Wir haben nachfolgend zu jeder Bewegung ein Schema erstellt, das die folgenden Punkte enthält:
- die anatomischen Strukturen, die an der Bewegung beteiligt sind
- die entsprechenden Achsen, um die die Bewegung erfolgt
- die Richtung, die sich in der Anatomie normalerweise durch die standardisierten Körperebenen wie Medianebene, Medialebene, Sagittalebene, Frontalebene usw. ergibt.
Flexion und Extension
Die gegensätzlichen Bewegungen Flexion und Extension werden in der Sagittalebene um die Transversalachse ausgeführt. Flexion (Beugung) heißt, dass der Winkel zwischen den Knochen oder Körperteilen, die an der Bewegung beteiligt sind, kleiner wird. Im Gegensatz dazu, vergrößert sich der jeweilige Winkel bei der Extension (Streckung).
Kniegelenk
Merkmale der Flexion und Extension im Kniegelenk:
- Beteiligte anatomische Strukturen: Die Tibia (Unterschenkel) bewegt sich in Beziehung zum Femur (Oberschenkel)
- Achse: Die Bewegung erfolgt in der Sagittalebene. Das Kniegelenk bildet den Drehpunkt, durch den die Transversalachse verläuft.
- Richtung: Während der Flexion bewegt sich der Unterschenkel nach hinten (posterior), während der Extension nach vorn (anterior).
Das Kniegelenk ist das komplexeste Gelenk des Körpers. Schau dir doch einmal die Lernhilfen zum Thema an, um mehr zu erfahren!
Ellenbogen
Die Flexion und Extension des Ellenbogengelenks kann wie folgt beschrieben werden:
- Beteiligte anatomische Strukturen: Der Unterarm bewegt sich in Beziehung zum Oberarm. Genauer sind hier die Ulna (einer der Unterarmknochen) und der Humerus (Oberarmknochen) beteiligt.
- Achse: Diese Bewegung findet ebenfalls in der Sagittalebene statt. Das Ellenbogengelenk fungiert als Drehpunkt, durch den die Transversalachse verläuft.
- Richtung: Während der Flexion bewegt sich der Unterarm nach oben und näher zum Oberarm, wobei sich der Winkel zwischen beiden verringert. Während der Extension wird der Arm gestreckt, der Winkel zwischen Unter- und Oberarm wird größer.
Schulter
Bei der Schulter geschehen Flexion und Extension nach demselben Prinzip:
- Beteiligte anatomische Strukturen: Der Humerus des Arms bewegt sich in Beziehung zur Scapula (Schulterblatt).
- Achse: Diese Bewegung erfolgt in der Sagittalebene. Das Schultergelenk fungiert als Drehpunkt, durch den die Transversalachse verläuft.
- Richtung: Während der Flexion bewegt sich der Arm nach vorne und oben (bei vollständiger Flexion). Während der Extension bewegt er sich nach hinten und unten. Werden beide Bewegungen zusammen betrachtet ergibt sich eine halbkreisförmige Bewegung.
Hals
Bei der Flexion und Extension des Halses beinhaltet das Schema folgendes:
- Beteiligte anatomische Strukturen: Der Schädel und die Halswirbelsäule bewegen sich in Relation zur Brustwirbelsäule und dem oberen Rücken.
- Achse: Die Bewegung erfolgt wieder in der Sagittalebene. Aufgrund der Anatomie und der Beweglichkeit der Halswirbelsäule wird der Drehpunkt nicht fix festgelegt, sondern etwa auf Höhe der oberen Brustwirbel angesetzt. Die Transversalachse verläuft hierdurch.
- Richtung: Während der Flexion bewegen sich Kopf und Hals nach vorne und, bei voller Flexion, nach unten. Dadurch schaut man nach unten. Während der Extension bewegen sich Kopf und Hals nach hinten und auch leicht nach unten.
Wirbelsäule
Die Flexion und Extension der Wirbelsäule verlaufen nach folgendem Schema:
- Beteiligte anatomische Strukturen: Die Wirbelsäule bewegt sich in Beziehung zum Kreuzbein (Os sacrum) und dem Hüftknochen.
- Achse: Die Bewegung erfolgt in der Sagittalebene. Man kann sich den Drehpunkt, durch den wieder die Transversalachse verläuft, etwa zwischen den beiden Hüftknochen und dem Kreuzbein vorstellen.
- Richtung: Während der Flexion, wenn du dich nach vorne beugst, bewegt sich die Wirbelsäule nach vorne und, bei voller Flexion, nach unten. Während der Extension bewegt sie sich nach hinten und auch wieder leicht nach unten.
Die Wirbelsäule ist insgesamt sehr beweglich, bildet jedoch gleichzeitig unser stabiles Grundgerüst. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, kannst du mit unseren Lernmaterialien zur Wirbelsäule lernen!
Fuß
In der Welt der Anatomie werden Flexion und Extension des Fußes als Dorsalflexion und Plantarflexion bezeichnet. Beide Bewegungen erfolgen im Sprunggelenk. Die Dorsalflexion wird häufig auch als Dorsalextension bezeichnet.
Die Dorsalflexion/Dorsalextension bedeutet eine Flexion der Dorsalseite (die Oberseite) des Fußes, wobei sich der Winkel zur anterioren Seite des Unterschenkels verringert. Das passiert, wenn du den vorderen Teil des Fußes anhebst, während die Ferse auf dem Boden bleibt.
Plantarflexion ist die Flexion der Plantarseite (der Unterseite) des Fußes, das heißt sie wird nach unten bewegt. Das passiert, wenn du auf den Zehen stehst oder versuchst, sie ganz spitz zu machen (z.B. bei Bewegungen beim Balletttanzen oder rhythmische Gymnastik).
Abduktion und Adduktion
Die Bewegungen Abduktion und Adduktionen werden in der Frontalebene um eine antero-posteriore Achse ausgeführt.
Arme und Beine
Die einfachsten Beispiele, um die Abduktion und Adduktion zu verstehen, sind die Beine und Arme, deren Bewegungen sehr ähnlich sind:
- Anatomische Strukturen: Der Arm bewegt sich in Relation zum Rumpf und der Schulter. Das Bein bewegt sich in Relation zur Hüfte.
- Achsen: Die Bewegungen erfolgen in der Frontalebene. Du kannst dir den Drehpunkt an einer Achse vorstellen, die die Schulter bzw. die Hüfte von vorne nach hinten durchsticht.
- Richtung: Während der Abduktion bewegst du deinen Arm bzw. das Bein von der Medianebene weg. Während der Adduktion bewegst du sie auf diese Ebene zu. Ein gutes Beispiel: Stell dir ein Kind vor, dass den “Hampelmann” macht. Dabei werden die Arme und Beine in Abduktion und Adduktion bewegt.
Das Schulter- und das Hüftgelenk besitzen den größten Bewegungsradius unter den Gelenken. Mithilfe unserer Lernmedien kannst du lernen, wie sie aufgebaut sind.
Finger und Zehen
Die Finger und Zehen sind ebenso zur Abduktion und Adduktion fähig, allerdings auf eine spezifische Art. Die Bewegungen werden senkrecht zur Medianebene ausgeführt, wobei hier jedoch die Medianebene der Handfläche oder des Fußes betrachtet wird und nicht die des Körpers selbst.
- Anatomische Strukturen: Die Finger bewegen sich in Relation zum Mittelfinger bzw. die Zehen in Relation zum zweiten Zeh. Diese beiden Körperstellen repräsentieren die Medianebenen.
- Achsen: Die Bewegung kann in mehreren Ebenen stattfinden, je nachdem wie die Stellung von Hand oder Fuß ist.
- Richtung: Während der Abduktion werden die Finger bzw. Zehen vom Mittelfinger bzw. zweiten Zeh wegbewegt. Das heißt die Finger werden auseinander gespreizt. Bei der Adduktion passiert das Gegenteil - die Finger gehen näher zusammen.
Protrusion und Retrusion
Diese Bewegungen werden in der Sagittalebene ausgeführt. Sie stehen ebenfalls in Beziehung zur Transversalachse. Allerdings bewegen sich die Körperteile nicht nur um diese Achse, sondern die Bewegungen erfolgen auch parallel zu ihr.
Protrusion beschreibt eine Bewegung gerade nach oben oder vorne. Bei der Retrusion erfolgt dem entgegengesetzt eine Bewegung nach hinten.
Anatomische Strukturen, die zu diesen Bewegungen fähig sind, sind die Zunge, der Unterkiefer (Mandibula) und die Lippen.
Mandibula
Bei der Mandibula können Protrusion und Retrusion folgendermaßen beschrieben werden:
- Anatomische Strukturen: Die Mandibula bewegt sich in Relation zum Viscerocranium (Gesichtsschädel).
- Achse: Die Bewegung erfolgt in der Sagittalebene und ist parallel zur Transversalachse.
- Richtung: Während der Protrusion bewegt sich die Mandibula direkt nach vorne (Unterbiss). Während der Retrusion bewegt sie sich nach hinten (Überbiss).
Manchmal werden diese Bewegungen mit Protraktion und Retraktion verwechselt. Allerdings ist die Bewegung bei letzteren umfangreicher. Protraktion ist nicht nur eine Bewegung nach vorn, sondern auch nach anterolateral. Das bedeutet, dass sich die entsprechende anatomische Struktur nach vorne und zur Seite bewegt. Ähnlich verhält es sich bei der Retraktion. Hierbei erfolgt eine Bewegung nach posteromedial. Die Scapula ist das Standardbeispiel der Knochen, das eine Protraktion und Retraktion ausführen kann.
Depression und Elevation
Während sich bei der Protrusion und der Retrusion die anatomischen Strukturen nach vorne und hinten bewegen, geht es bei der Depression und Elevation nach unten (inferior) und oben (superior).
Mandibula
- Anatomische Strukturen: Die Mandibula bewegt sich auch hier in Relation zum Viscerocranium.
- Achse: Die Bewegung erfolgt in der Frontalebene. Naturgemäß liegen die Drehpunkte in den Art. temporomandibularis, durch welche die Transversalachse verläuft.
- Richtung: Während der Depression bewegt sich die Mandibula direkt nach unten. Während der Elevation bewegt sie sich direkt nach oben. Diese Bewegungen erfolgen z. B. wenn du deinen Mund während des Essens öffnest und schließt.
Außen- und Innenrotation
Die Rotation erfolgt in der Transversalebene um eine longitudinale (superoinferiore) Achse.
Innenrotation bedeutet, dass die anatomische Struktur näher zur Medianebene gelangt. Bei der Außenrotation bewegt sie sich davon weg.
Auch wenn die Bewegungen sehr ähnlich sind, unterscheiden sich Rotationen wesentlich von Ab- und Adduktion, da die Ebenen, in der diese Bewegungen erfolgen, unterschiedlich sind.
Viele Körperteile können rotieren, im Folgenden nennen wir euch einige Beispiele.
Kopf
- Anatomische Strukturen: Der Kopf dreht sich in Relation zum Rumpf.
- Achse: Die Bewegung erfolgt in der Transversalebene. Der Drehpunkt befindet sich auf der Longitudinalachse, die oben und unten durch die Wirbelsäule und den Scheitel verläuft.
- Richtung: Innen- und Außenrotation erfolgen, wenn die Richtung geändert wird, zu der die Nase zeigt. Bei der Außenrotation wird der Kopf zur Seite bewegt, bei der Innenrotation dreht sich der Kopf zurück, sodass der Blick wieder geradeaus gerichtet ist.
Arme und Beine
- Anatomische Strukturen: Die vordere Fläche der Arme und Beine bewegt sich in Relation zum Rumpf.
- Achse: Die Bewegung erfolgt in der Transversalebene. Der Drehpunkt liegt auf der Longitudinalachse, die von oben nach unten durch den Arm bzw. das Bein verläuft.
- Richtung: Die beiden Bewegungen finden statt, wenn die Position der vorderen Fläche, an der der M. biceps lokalisiert ist, geändert wird. Gelangt der M. biceps in Richtung der Mittellinie, wird der Arm nach innen rotiert. Die Außenrotation erfolgt gegensätzlich. Wenn du beispielsweise ein Neugeborenes hältst, sind deine Arme nach innen rotiert.
Pronation und Supination
Genaugenommen sind die Pronation und die Supination ein spezieller Fall der Rotation. Sie sind auf den Unterarm beschränkt, wobei sich der Radius um die Ulna dreht.
Nach unserem Schema kannst du dir Folgendes dazu merken:
- Anatomische Strukturen: Der distale Teil des Radius rotiert um die Ulna. Sein proximales Ende rotiert auf der Stelle.
- Achse: Die Bewegungen erfolgen in der Transversalebene. Der Drehpunkt befindet sich auf einer Achse, die longitudinal durch die Ulna verläuft.
- Richtung: Die Supination ist eine Außenrotation des Radius, nach der die Handfläche nach vorne (im Falle der anatomischen Normalposition) oder nach oben (wenn der Ellenbogen gebeugt ist) zeigt. Dem gegenüber ist die Pronation eine Innenrotation des Radius. Die Handflächen zeigen dann in die entgegen gesetzten Richtungen. Ein Beispiel: Supination und Pronation erfolgen, wenn du eine Suppenschüssel hältst und wenn du sie ausschüttest.
Zirkumduktion
Die Zirkumduktion ist eine spezielle Bewegung, da hier eigentlich mehrere Bewegungen kombiniert werden. Der Bewegungsablauf beginnt mit einer Flexion, gefolgt von Abduktion, Extension und schließlich Adduktion. Die Reihenfolge muss gleich bleiben, wobei jedoch entweder mit Flexion oder Adduktion gestartet werden kann. Das Ergebnis ist eine Kreisbewegung.
Sind die vielen anatomischen Fachbegriffe für dich noch neu? Unsere kostenlosen Terminologie Arbeitsblätter geben dir einen guten Einstieg.
Da sie auf einer Vielzahl von Bewegungen beruht, ist die Zirkumduktion auf Kugelgelenke wie das Schulter- oder Hüftgelenk, beschränkt. Auch im Daumensattelgelenk ist eine Zirkumduktion möglich.
Deviation
Die Deviation ist eine spezielle Bewegung, die auf das Handgelenk beschränkt ist. Sie wird in einer longitudinalen Ebene durch das Handgelenk ausgeführt, wobei die Achse von palmar nach dorsal durch selbiges führt.
Merke dir am besten folgende Punkte dazu:
- Anatomische Strukturen: Die Handwurzelknochen bewegen sich in Beziehung zum Radius.
- Achse: Die Bewegung erfolgt in einer longitudinalen Ebene durch das Handgelenk. Der Drehpunkt liegt auf einer Achse, die von palmar nach dorsal durch das Os capitatum führt. Die Bewegung wird dann in der Art. radiocarpalis ausgeführt.
- Richtung: Bei der radialen Deviation bewegt sich das Handgelenk zur Daumenseite. Bei der Ulnardeviation bewegt es sich zur Seite des kleinen Fingers. Da der Winkel zwischen der Hand und dem Unterarm verkleinert wird, kann die Deviation auch als Radial- oder Ulnarflexion bezeichnet werden.
Opposition und Reposition
Diese beiden Bewegungen sind auf die Finger beschränkt. Im Wesentlichen handelt es sich um Bewegungen wie beim Kneifen, Fingerschnippen oder auch beim Salzen des Essens. Anatomisch korrekt bedeutet Opposition, dass der Daumen die Kuppe (oder die palmare Seite) jedes Fingers derselben Hand berührt. Reposition ist die Rückbewegung, bei der die Finger und der Daumen wieder auseinander gehen.
Inversion und Eversion
Die gegensätzlichen Bewegungen Inversion und Eversion sind besondere Bewegungen des Fußes. Bei der Eversion bewegt sich die Plantarseite des Fußes von der Medianebene weg und wird zur Seite gedreht. Bei der Inversion dreht sie sich nach medial in Richtung der Medianebene.
Diese vielen Fachbegriffe können beim ersten Lesen sehr verwirrend sein. Teste doch einmal, was du dir bereits gemerkt hast, danach kannst du noch einmal gezielt wiederholen!
Hyperflexion und Hypertension
Unter Hyperflexion und Hyperextension versteht man Bewegungen über den normalen Bewegungsradius eines Gelenkes hinaus. Dies kann in den Armen und Beinen oder der Wirbelsäule vorkommen und entsteht oft durch pathologische Mechanismen z.B. einen Bandriss, eine Schädigung oder die Dislokation eines Gelenks.
Eine Hyperextension der Wirbelsäule, die während plötzlicher Beschleunigung und Entschleunigung auftreten kann, ist besonders gefährlich. Die übermäßige Extension der Halswirbelsäule führt zu einer Art Schleudertrauma und kann ein Risiko für eine Rückenmarkverletzung sein.
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