Vena jugularis externa
Die Vena jugularis externa (äußere Drosselvene) ist eine paarig angelegte, oberflächlich liegende Halsvene.
Genauer gesagt entspringt sie in der Parotis (Ohrspeicheldrüse) und verläuft dann unter anderem auf dem äußeren Blatt der Halsfazie.
Die V. jugularis externa drainiert hautsächlich das Blut des äußeren Schädels und Gesichts.
In diesem Artikel erfährst du mehr über die Anatomie, den Verlauf und die Funktion der Vena jugularis externa.
Ursprung | Submandibuläre Fortsetzung der V. occipitalis |
Einmündung | Im Venenwinkel meist in die V. subclavia |
klinischer Zusammenhang | Halsveneneinflussstauung, AV-Knoten-Reentry-Tachykardie, Aneurysma |
Verlauf
Sie stellt die submandibuläre Fortsetzung der V. occipitalis dar und erhält zudem Zufluss aus anderen kleinen variablen Ästen.
Nur vom Platysma bedeckt, verläuft sie als oberflächliche Vene entlang des seitlichen Halses oberhalb des M. sternocleidomastoideus nach kaudal.
Sie durchbricht die Lamina superficialis der Halsfaszie, um dann direkt im Venenwinkel in die V. subclavia oder gelegentlich auch in die V. jugularis interna zu münden.
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Sonographische Darstellung
Die beste sonographische Darstellbarkeit der Halsgefäße wird bei der Abwendung des Patientenkopfes vom Untersuchenden erzielt. Die V. jugularis externa verläuft etwa in einem 10 bis 20°-Winkel zur V. jugularis interna.
Beide Gefäße können zuverlässig voneinander unterschieden werden: bei Durchführung eines Valsalva-Manövers kommt es zu einer massiven Vergrößerung der V. jugularis externa, die im Längsschnitt gut sichtbar wird.
Klinik
Bei einer Rechtsherzinsuffizienz kommt es zum Rückstau des Blutes in die vorgeschalteten venösen Gefäße. Häufig ist die V. jugularis externa betroffen und wird prominent sichtbar. Dies wird als Halsveneneinflussstauung bezeichnet.
Die Jugularvenen, allen voran die V. jugularis externa, können auch bei einer anderen Herzerkrankung sichtbar werden. Im Rahmen einer AV-Knoten-Reentry-Tachykardie kann es zur gleichzeitigen Kontraktion von Ventrikeln und Vorhöfen kommen, was zur Entstehung retrograder Pulsationswellen (Canon A-Wellen) in die Jugularvenen führen kann. Dies führt zu einem pulssynchronen Pulsieren, dem sogenannten frog sign ("Halsvenenpuls"). Hämodynamisch handelt es sich bei dieser Pulsation um einen ventrikulo-jugulären Reflux, also einen Rückfluss von Blut aus dem rechten Herzen in die Jugularvenen.
Ein sehr seltenes Krankheitsbild ist das V. jugularis externa-Aneurysma. Aus bisher ungeklärter Ursache kommt es bei den Betroffenen zu einer z.T. massiven Aussackung des Gefäßes. Die Diagnose erfolgt sonographisch, ein venöses Hämangiom muss als Differentialdiagnose in Betracht gezogen werden. Da ein solches Aneurysma das Risiko einer Thrombusbildung birgt, liegt die Therapie in der chirurgischen Aneurysma-Resektion.
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