Vena retromandibularis
Die V. retromandibularis (Hinterunterkiefervene) drainiert das venöse Blut des Kiefers, des seitlichen Schädels, des äußeren Schädeldaches und der Glandula parotidea (Ohrspeicheldrüse).
Über die Vv. maxillares (Oberkiefervenen) steht sie mit dem Plexus pterygoideus (Flügelgeflecht) in Verbindung.
Nach Aufnahme ihrer zuführenden Äste durchquert sie die Glandula parotidea bevor sie ihr Blut in die V. facialis (Gesichtsvene) leitet.
In diesem Artikel gehen wir genauer auf die Anatomie, die Zuflüsse und den Verlauf der Vena retromandibularis ein.
Zuflüsse | V. temporalis superficialis und ihre Äste V. auricularis posterior |
Mündung | V. facialis |
Versorgungsgebiet | Kiefer Seitlicher Schädels Äußeres Schädeldach Glandula parotidea |
Verlauf
Die V. retromandibularis entsteht hinter dem Ramus mandibulae (Unterkieferast) aus dem Zusammenfluss der V. temporalis superficialis (oberflächliche Schläfenvene) und ihrer Äste: der V. temporalis media (mittlere Schläfenvene), der V. transversa faciei (querverlaufende Gesichtsvene) sowie den Vv. temporales profundae (tiefe Schläfenvenen) und der V. maxillaris, welche mit dem Plexus pterygoideus anastomosieren.
Desweiteren erhält sie Zufluss von der V. auricularis posterior (hintere Ohrvene). Nach Aufnahme dieser Äste verläuft sie durch die Glandula parotidea, deren venöses Blut sie ebenfalls aufnimmt, bevor sie weiter kaudal im Kieferwinkel (Angulus mandibulae) in die V. facialis einmündet. Diese konfluiert schließlich im jugulofaszialen Venenwinkel mit der V. jugularis interna (innere Drosselvene).
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Klinik
Über die Anastomosen zwischen oberflächlichen und tiefen Venen des Kopfes kann es zu einer Keimverschleppung aus oberflächlichen Drainagegebieten zu den Hirnhäuten oder in die Sinus durae matris (venöse Sinus des Gehirns) kommen. Dies kann beispielsweise in Meningitiden oder auch bakteriell verursachte Sinusvenenthrombosen resultieren.
Oft entstehen diese Erkrankungen über Verbindungen zwischen der V. angularis (Augenwinkelvene) und der V. ophthalmica superior (obere Augenvene), über die V. ophthalmica inferior (untere Augenvene) oder durch den Plexus pterygoideus, da sie in Verbindung mit dem Sinus cavernosus stehen.
Keime, die im Rahmen von Gesichtshaut oder Mittelohrentzündungen auftreten, können dann über diesen Weg von oberflächlichen Venen Zugang zu tiefen Venen des Gesichtes und über weitere Anastomosen Anschluss zu den Hirnhäuten oder dem Sinus cavernosus erhalten.
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