Video: Großzehenloge der Fußsohle
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Transkript
Hallo, ich bin Astrid von Kenhub und begrüße dich zu einem neuen Tutorial!
Heute soll es um die Großzehenloge der Fußsohle gehen.
Die Muskeln, um die es gehen wird, siehst du schon auf dem ...
Mehr lesenHallo, ich bin Astrid von Kenhub und begrüße dich zu einem neuen Tutorial!
Heute soll es um die Großzehenloge der Fußsohle gehen.
Die Muskeln, um die es gehen wird, siehst du schon auf dem Bildschirm. Das Bild hier zeigt die Ansicht von unten auf den Fuß, also auf die Fußsohle. Dort finden wir auch die Großzehenloge.
Hier auf dem Bild sieht man schön, dass die Innenseite des Fußes auf der Seite der Großzehe ist und die Außenseite dort auf Seiten der kleinen Zehe.
Es ist wichtig einmal gehört zu haben, dass die Plantarfaszie alle Muskeln der Fußsohle umfasst und in drei Logen eingeteilt wird: die Großzehen-, Mittel- und Kleinzehenloge.
Die Muskeln der Großzehenloge befinden sich auf der medialen Seite des Fußes und formen eine Art Wulst, die du als Ballen der Großzehe kennst. Dieser trägt maßgeblich zum äußeren Erscheinungsbild der Fußsohle bei und ist wirklich einfach zu palpieren.
Wir beginnen mit dem Abductor hallucis, dem Großzehenabspreizer. Dieser entspringt an drei verschiedenen Strukturen, die wir nacheinander besprechen. Als erster Ursprung dient ein medialer Vorsprung am Fersenbeinhöcker, der sogenannte Processus medialis tuberis calcanei.
Das Fersenbein siehst du hier im Bild und hier den Fersenbeinhöcker mit dem medialen Vorsprung als Ursprungsort. Als weiterer Ursprung dient die Plantaraponeurose. Und die dritte Struktur ist das Retinaculum musculorum flexorum, ein breites Band, das sich zwischen dem Innenknöchel und dem Fersenbeinhöcker spannt und die langen Beugersehnen führt.
Der Abductor hallucis zieht dann am medialen Fußrand nach ventral und über das mediale Sesambein zu diesem Knochen hier. Das ist die Grundphalanx der Großzehe. Und hier an der Basis, da setzt der Muskel schlussendlich an.
Wie gewohnt gehen wir nach Ursprung und Ansatz zur Innervation über. Der Nerv, den du hier rechts in grün siehst, ist der Nervus plantaris medialis, ein Ast des Nervus tibialis. Dieser innerviert den Abductor hallucis.
Aber jetzt lass uns einen Blick auf die Funktionen werfen. Wie man unschwer am Namen des Muskels erkennen kann, bewirkt er im Großzehengrundgelenk eine Abduktion des großen Zehs.
Das ist, wenn du den Zeh über die mediale Fußkante hinaus von den anderen Zehen weg bewegst. Das Großzehengrundgelenk befindet sich hier an dieser Stelle, zwischen dem ersten Mittelfußknochen und der Grundphalanx der ersten Zehe.
Zusammen mit den anderen beiden Muskeln dieser Loge bewirkt der Abductor hallucis zudem eine Plantarflexion der Großzehe und eine Verspannung des Längsgewölbes. Als Plantarflexion ist das Wegdrücken der Zehe nach unten bzw. das Einkrallen der Zehe gemeint.
Es geht weiter mit dem Musculus adductor hallucis, dem Großzehenanzieher. Dieser Muskel besitzt zwei Köpfe: einen quer verlaufenden Kopf, das Caput transversum, und einen längs verlaufenden Kopf, das Caput obliquum hier oben. Jedes für sich besitzt mehrere Ursprünge, sodass es hier einiges zu lernen gibt.
Lass uns mit dem Caput transversum beginnen. Das Caput transversum verläuft, wie auf dem Bild auch gut zu erkennen ist, quer über die Mittelfußköpfchen der 2. bis 5. Zehe und entspringt am Ligamentum metatarsale transversum profundum, sowie hier an den Kapselbändern der Zehengrundgelenke III - V.
Das Ligamentum metatarsale transversum profundum überspannt die Grundgelenke von der inneren bis zur äußeren Fußkante und bildet mit den Grundgelenken osteofibröse Kanäle, durch welche die Sehnen der Musculi interossei verlaufen.
Das Caput obliquum hingegen entspringt gleich an drei verschiedenen Strukturen: am Würfelbein, dem Os cuboideum, am lateralen Keilbein, dem Os cuneiforme laterale und an dem zweiten bis vierten Mittelfußknochen, den Ossa metatarsi 2 bis 4.
Eine Besonderheit des Caput transversum, die ich euch verraten möchte, ist, dass es genau genommen nicht in der Großzehen-, sondern in der mittleren Loge der Plantarfaszie liegt. Das Caput transversum und das Caput obliquum des Adductor hallucis liegen also in unterschiedlichen Kammern der Fußsohle.
Glücklicherweise enden beide Köpfe trotz unterschiedlicher Verläufe in derselben Ansatzsehne hier an dieser Stelle, sodass du dir auch nur einen Ansatzpunkt merken musst. Beide setzen an der Basis der Grundphalanx der ersten Zehe an.
Was die Innervation betrifft, so musst du hier genau hinsehen. Denn der Adductor hallucis wird durch den Nervus plantaris lateralis innerviert. Das klingt, als wäre es derselbe Nerv, der auch den Abductor hallucis versorgt. Aber wenn du ein paar Folien zurückdenkst, dann fällt auf, dass das der Nervus plantaris medialis war und nicht, wie hier, der Nervus plantaris lateralis.
Im großen Zeh bewirkt der Adductor hallucis in erster Linie eine Adduktion im Grundgelenk. Die Adduktion ist das Gegenteil der besprochenen Abduktion. Hierbei bewegt der Zeh sich nach lateral, also auf die anderen Zehen zu. Der Pfeil im Bild zeigt dir die Bewegungsrichtung an. Des Weiteren wirkt er zu einem kleinen Anteil an der Plantarflexion mit. Bedeutsamer als die Bewegungsfunktion des Muskels ist allerdings seine Unterstützung des Fußgewölbes. Das Caput obliquum verspannt das Längsgewölbe, während das Caput transversum als einziger Großzehenmuskel das Quergewölbe stärkt.
Wir kommen nun zum letzten Muskel auf unserer Liste, zum zweiköpfigen Musculus flexor hallucis brevis, dem kurzen Großzehenbeuger. Seine Ursprungsfläche liegt variabel an unterschiedlichen Fußwurzelknochen und Bändern, meistens am mittleren und äußeren Keilbein, also den Ossa cuneiformia mediale und laterale, sowie am Ligamentum calcaneocuboideum plantare. Dieses Band spannt sich, wie der Name verrät, zwischen dem Fersenbein und den drei Keilbeinen.
Der Muskelbauch des Flexor hallucis brevis teilt sich in zwei Köpfe auf, die beide an der Basis der Grundphalanx der Großzehe inserieren. Das Caput mediale zieht am medialen Sesambein dorthin, das Caput laterale zieht am lateralen Sesambein entlang.
Bezüglich der Innervation gibt es eine Besonderheit, die du dir merken musst. Wie du siehst, wird das Caput mediale über den Nervus plantaris medialis innerviert.
Das Caput laterale aber wird über den Nervus plantaris lateralis versorgt. Der Flexor hallucis brevis wird also gleich von zwei Nerven innerviert.
Zuletzt sehen wir uns die Funktion dieses Muskels an. Wie auch die beiden Muskeln zuvor bewirkt der Flexor hallucis brevis eine Plantarflexion der Großzehe. Der Pfeil zeigt dir noch ein mal die Bewegungsrichtung dieser Funktion an. Zusätzlich beteiligt er sich an der plantaren Verspannung des Längsgewölbes.
Das war’s für heute. Ich hoffe, wir hören uns bald wieder!