Video: Überblick über die Muskeln der Rumpfwand
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Hallo, ich bin Cuco von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial!
Thema dieses Tutorials sind die Hauptmuskeln der Rumpfwand mitsamt ihren Funktionen. Genauer gesagt betrachten wir heute ...
Mehr lesenHallo, ich bin Cuco von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial!
Thema dieses Tutorials sind die Hauptmuskeln der Rumpfwand mitsamt ihren Funktionen. Genauer gesagt betrachten wir heute also die Brust- und Bauchwandmuskulatur.
Fangen wir mit den wichtigsten Muskeln des Brustkorbs an.
Hier seht ihr die Mm. intercostales, die Zwischenrippenmuskeln. Diese Muskeln können in eine innere und eine äußere Gruppe untergliedert werden, die Mm. intercostales interni und externi. Sie gehören zur autochthonen Brustmuskulatur und verlaufen in den Rippenzwischenräumen. Hier sind die Mm. intercostales interni dargestellt. Sie senken die Rippen bei der Exspiration, stützen die Rippenzwischenräume und stabilisieren die Brustwand.
Bevor wir mit den Mm. intercostales externi weitermachen, möchte ich eure Aufmerksamkeit auf den Verlauf der Muskelfasern richten. Hier könnt ihr erkennen, dass die Mm. intercostales interni schräg von dorsal-kaudal nach ventral-kranial verlaufen. Die Mm. intercostales externi, die ihr hier sehen könnt, hingegen verlaufen schräg von dorsal-kranial nach ventral-kaudal. Sie liegen den Mm. intercostales interni außen auf und heben die Rippen bei der Inspiration an. Auch sie stützen die Rippenzwischenräume und stabilisieren die Brustwand.
Weiter medial befindet sich der M. transversus thoracis, der quere Brustmuskel. Das ist ein dünner Muskel, der der ventralen Fläche der inneren Brustwand aufliegt. Er senkt die Rippen, indem er den Brustkorb bei seiner Kontraktion nach kaudal zieht. Somit unterstützt er die Exspiration.
Als nächstes seht ihr hier die Mm. subcostales, die Unterrippenmuskeln. Das Besondere an ihrem schrägen, nach kranial gerichteten Verlauf ist, dass sie eine oder auch mehrere Rippen überspannen können – vor allem im dorso-kaudalen Bereich der Brustwand ist das der Fall. Die Mm. subcostales haben also ihren Ursprung an der Innenfläche einer Rippe und setzen an der nächsten oder übernächsten höher gelegenen Rippe an. Sie unterstützen ebenfalls die Expiration.
Nun schauen wir uns eine Muskelgruppe am Hals an, die Mm. scaleni, oder auch Treppenmuskeln. Sie bestehen aus den Mm. scaleni anteriores, medius und posteriores. Sie gehören zwar zur Halsmuskulatur, haben durch ihren Ansatz an der ersten und zweiten Rippe aber auch Kontakt zum Brustkorb. Hier seht ihr den M. scalenus anterior, den vorderen Treppenmuskel. Er setzt an der ersten Rippe an.
Ebenso wie der M. scalenus medius, der mittlere Treppenmuskel. Im Gegensatz dazu befindet sich der Ansatz des hinteren Treppenmuskels, des M. scalenus posterior an der zweiten Rippe, wie ihr hier schön sehen könnt. Die Kontraktion all dieser Muskeln führt zu einer Elevation der Rippen. Man zählt sie daher auch zur Atemhilfsmuskulatur für die Inspiration.
Ebenfalls zur Muskulatur des Brustkorbes gehört dieser kleine in grün markierte Muskel – der M. subclavius, oder auch Unterschlüsselbeinmuskel. Ganz streng genommen gehört er zum Schultergürtel. Allerdings führt seine Anspannung zu einem Absenken der Clavicula und einem gleichzeitigen Anheben der ersten Rippe. Damit unterstützt auch er die Inspiration.
Hier seht ihr den M. serratus anterior, den vorderen Sägemuskel mit seiner charakteristischen Fächer-Form. Er besteht aus drei Anteilen: der Pars superior, intermedia und inferior, die der ersten bis neunten Rippe entspringen. Er zieht nach kranial und setzt an der Innenseite der Scapula, dem Schulterblatt an. Bei einer fixierten Scapula hebt er durch seine Kontraktion die Rippen an und dient so als Atemhilfsmuskel ebenfalls bei der Inspiration.
Der nächste Muskel, den wir uns anschauen, ist der M. pectoralis minor, der kleine Brustmuskel. Auch dieser hat eine Fächer-Form. Wenn er angespannt wird, zieht er die Scapula nach ventro-kaudal in Richtung Rippen. Bei einer fixierten Scapula hebt er die dritte, vierte und fünfte Rippe an und erweitert so den Brustkorb. Somit dient auch er als Atemhilfsmuskel für die Inspiration.
Der M. pectoralis minor ist der kleinere der zwei Brustmuskeln. Sein größeres Gegenstück ist der M. pectoralis major, der große Brustmuskel. Auch er ist fächerförmig aufgebaut und besteht aus einem claviculären, einem sternocostalen und einem abdominalen Teil. Der M. pectoralis major ist ein wichtiger Muskel des Schultergelenks. Er ist essentiell für die Adduktion und Anteversion in diesem Gelenk. Er spielt aber auch eine wichtige Rolle bei der Atmung und kann als Muskel der Inspiration angesehen werden. Wenn sich die Arme in einer fixierten Position befinden, hebt der M. pectoralis major den Rumpf – das ist zum Beispiel beim Klettern von Bedeutung.
Weiter geht es jetzt mit den Muskeln der lateralen und ventralen Bauchwand.
Hier in grün markiert seht ihr den M. obliquus externus, das ist der äußere schräge Bauchmuskel. Er ist einer der drei seitlichen Bauchwandmuskeln. Die einseitige Anspannung des Externus bedingt eine Flexion des Rumpfes zur ipsilateralen und eine Rotation zur kontralateralen Seite. Die beidseitige Anspannung des paarigen Muskels führt zu einer Flexion des Rumpfes nach ventral. Der M. obliquus externus ist auch an der Exspiration beteiligt und unterstützt die Bauchpresse. Damit kann intraabdomineller Druck aufgebaut werden, der die Defäkation, das Urinieren und die Exspiration erleichtert.
Ich habe eben ja gesagt, dass es drei Muskeln der seitlichen Bauchwand gibt. Die Fasern dieser Muskeln verlaufen in unterschiedliche Richtungen – hier seht ihr zum Beispiel, dass die Muskelfasern des eben besprochenen M. obliquus externus nach ventro-kaudal ziehen. Die Fasern des M. obliquus internus, des inneren schrägen Bauchmuskels, verlaufen hingegen nach ventro-kranial. Dieser Muskel bildet die mittlere Schicht der seitlichen Bauchwandmuskulatur und hat ähnliche Funktionen wie der Externus. Die einseitige Anspannung bedingt auch eine Flexion des Rumpfes zur ipsilateralen Seite. Die Rotation erfolgt hier allerdings auch zu dieser Seite – beim Externus kommt es ja zu einer kontralateralen Rotation. Die beidseitige Anspannung des M. obliquus internus führt auch zu einer Flexion des Rumpfes nach ventral und auch dieser Muskel unterstützt die Bauchpresse. Sowohl der Internus als auch der Externus sind übrigens nach ihrem schrägen Faserverlauf benannt.
Die innere Schicht der Bauchwandmuskulatur wird vom M. transversus abdominis, dem queren Bauchmuskel gebildet. Er befindet sich unter dem M. obliquus internus. Wie sein Name schon sagt, verlaufen seine Fasern quer über das Abdomen. Die einseitige Anspannung des Transversus führt zu einer ipsilateralen Rotation des Rumpfes. Eine Anspannung im Ganzen erhöht den intraabdominellen Druck. Somit unterstützt auch er über die Bauchpresse die Defäkation, das Urinieren und die Exspiration.
Nun kommen wir zu den Muskeln der vorderen Bauchwand. Hier seht ihr den M. rectus abdominis, den geraden Bauchmuskel. Ein gut trainierter M. rectus abdominis ist als sogenannter Waschbrettbauch gut zu erkennen. Dann sieht es so aus, als habe dieser Muskeln mehrere Bäuche. Das liegt daran, dass er drei bis vier horizontal verlaufende Zwischensehnen besitzt, die mit dem vorderen Blatt der Rektusscheide verbunden sind. Der M. rectus abdominis erhöht zusammen mit den seitlichen Bauchwandmuskeln den intraabdominellen Druck bei der Bauchpresse. Außerdem stabilisiert er die Wirbelsäule, spannt die Bauchwand an und stabilisiert das Becken. Zudem unterstützt er die Exspiration, indem er bei seiner Kontraktion den Thorax nach kaudal zieht.
Der letzte Muskel der vorderen Bauchwand ist der M. pyramidalis, der hier in grün markiert ist. Dieser kleine Muskel ist ein Rudiment und entspricht dem Beutelmuskel der Kloaken- und Beuteltiere. Er spielte eine Rolle bei der Anspannung der Linea alba, ist bei höheren Säugetieren aber funktionell nicht mehr relevant.
Als nächstes betrachten wir die Muskeln des Rückens und der dorsalen Bauchwand.
Dabei fangen wir mit dem M. trapezius an. Dieser große, trapezförmige Muskel stabilisiert und sichert unter anderem die Scapula am Thorax. Die einseitige Anspannung bedingt eine ipsilaterale Rotation des Kopfes. Eine beidseitige Anspannung führt zur Streckung der Halswirbelsäule.
Zwischen den Schulterblättern finden sich die Mm. rhomboidei. Ihren Namen verdanken sie ihrer rautenförmigen Struktur. Diese Muskelgruppe besteht aus dem paarigen M. rhomboideus major, dem großen Rautenmuskel und dem ebenfalls paarigen M. rhomboideus minor, dem kleinen Rautenmuskel. In diesen Abbildungen erkennt ihr, dass der M. rhomboideus major der größere der zwei Muskeln ist, allerdings führen beide im Prinzip dieselbe Funktion aus. Ihre Anspannung bedingt die Adduktion und Elevation der Scapula sowie die Bewegung des Angulus inferior der Scapula nach medial zur Wirbelsäule. Beide Muskeln befinden sich unter dem M. trapezius und stabilisieren die Scapula bei Bewegungen des Arms und in Ruhe.
Ein weiterer Muskel des Schultergürtels ist der M. levataor scapulae, der Schulterblattheber. Wie sein Name schon verrät, hebt er die Scapula an. Wenn diese sich in einer fixierten Position befindet, kommt es zudem zu einer Lateralflexion der Halswirbelsäule.
Kommen wir nun zu den Mm. serrati posteriores, die hinteren Sägemuskeln. Davon gibt es zwei - den M. serratus posterior superior, das ist der hintere obere Sägemuskel und den M. serratus posterior inferior, den hinteren unteren Sägemuskel. Diese beiden oberflächlichen Muskeln liegen der autochthonen Rückenmuskulatur auf und tragen zur Stabilisierung und Bewegung der Wirbelsäule und des Thorax bei.
In dieser Abbildung seht ihr zunächst den M. serratus posterior superior. Dieser liegt kranial und hebt die Rippen an – damit unterstützt er die Inspiration. Die beidseitige Kontraktion bedingt die Streckung der Wirbelsäule, die einseitige Kontraktion hingegen rotiert die Wirbelsäule zur kontralateralen Seite.
Im Gegensatz dazu liegt der M. serratus posterior inferior weiter kaudal und setzt an den unteren Rippen an. Er unterstützt die Exspiration durch die Depression der Rippen. Bezüglich der Bewegungen der Wirbelsäule führt er dieselben Funktionen aus wie der M. serratus posterior superior, den wir uns gerade angeschaut haben.
Hier seht ihr den M. latissimus dorsi, den breiten Rückenmuskel. Er ist der größte Rückenmuskel und bedeckt fast den ganzen dorsalen Rumpf. Durch seinen Ansatz am Humerus wirkt er an vielen Bewegungen der Schulter mit, wie der Innenrotation, Adduktion und Retroversion des Humerus. Der M. latissimus dorsi ist auch ein Atemhilfsmuskel – die beidseitige Kontraktion bedingt eine Kompression des Brustkorbs, wodurch die Exspiration unterstützt wird. Bei chronischem Husten kommt es zu einer starken Belastung dieses Muskels. Wenn sich der Humerus in einer fixierten Position befindet, hebt der M. latissimus dorsi den Rumpf an und zieht ihn nach ventral. Diese Bewegungen sind bei verschiedenen Aktivitäten wie Klettern, Klimmzügen oder Skifahren von Bedeutung.
Hier ist ein Muskel dargestellt, der der Stabilisierung und Bewegung der Wirbelsäule und des Beckens dient – der M. quadratus lumborum, der quadratische Lendenmuskel. Die beidseitige Kontraktion dieses Muskels streckt die lumbale Wirbelsäule und die einseitige Kontraktion führt zu einer ipsilateralen Lateralflexion des Rumpfes. Der M. quadratus lumborum wird auch zu den Atemhilfsmuskeln gezählt, weil er die zwölfte Rippe bei Bewegungen des Brustkorbs fixiert und somit die Exspiration unterstützt.
Der M. psoas major, der große Lendenmuskel, zählt ebenso zu den Muskeln der dorsalen Brustwand. Er ist hier in grün markiert und bildet im Becken zusammen mit dem M. iliacus den M. iliopsoas, den kräftigsten Beuger des Hüftgelenks. Beim fixierten Femur führt die einseitige Anspannung des M. psoas major zu einer Lateralflexion der Wirbelsäule. Die beidseitige Anspannung hebt den Rumpf aus der Rückenlage, zum Beispiel bei Sit-Ups. Denkt daran, dass der M. psoas major topographisch zu den Muskeln der dorsalen Brustwand, funktionell aber zu den Hüftmuskeln gezählt wird.
Zum Ende dieses Tutorials möchte ich euch noch die autochthone Rückenmuskulatur vorstellen. Das ist eine Gruppe tiefer Rückenmuskeln nahe der Wirbelsäule, die vom Becken bis zum Kopf verlaufen. Man kann sie in einen lateralen und einen medialen Trakt und die tiefen Nackenmuskeln einteilen. Wir beginnen mit den Muskeln des lateralen Trakts.
Hier seht ihr den M. iliocostalis, den Darmbein-Rippen-Muskel. Er hat zahlreiche Ursprünge und Ansätze an den Rippen und an den Querfortsätzen der Wirbelkörper. Dieser Muskel kann nach seinen Ursprüngen weiter in drei Teile untergliedert werden: Im Zervikalbereich den M. iliocostalis cervicis, den M. iliocostalis thoracis im Bereich des Thorax und den M. iliocostalis lumborum im Lumbalbereich. Die beidseitige Kontraktion aller Muskel streckt die Wirbelsäule, die unilaterale Kontraktion bedingt ihre Lateralflexion zur selben Seite.
Weiter medial verläuft der M. longissimus, der längste Muskel. Ihr seht ihn hier in grün markiert. Auch er hat viele Ursprünge und Ansätze - wie ihr seht befinden sie sich an den Rippen, den Querfortsätzen und sogar dem Proc. mastoideus des Os temporale. Auch er kann nach seinen Ursprüngen weiter in drei Teile untergliedert werden: den M. longissimus capitis, den M. longissimus cervicis und den M. longissimus thoracis. Je nachdem, welcher Teil dieses Muskels kontrahiert, führt er verschiedene Funktionen aus. Ähnlich wie beim M. iliocostalis streckt die beidseitige Kontraktion aller Muskelanteile die Wirbelsäule und die einseitige Kontraktion bedingt die ipsilaterale Lateralflexion. Eine beidseitige Anspannung seines oberen Abschnittes - des M. longissimus capitis - führt zu einer Streckung der Halswirbelsäule, eine einseitige Kontraktion bedingt eine ipsilaterale Flexion und Rotation des Kopfes.
Ein weiterer Muskel im Bereich der Halswirbelsäule ist der M. splenius, der auch Riemenmuskel genannt wird. Er kann in zwei Anteile unterteilt werden: den M. splenius capitis, den Riemenmuskel des Kopfes, den ihr hier in grün markiert seht. Und in den M. splenius cervicis, den Riemenmuskel des Halses. Trotzdem agieren diese beiden Anteile wie ein einziger Muskel. Ihre beidseitige Kontraktion führt zu einer Streckung der Halswirbelsäule und des Kopfes, die einseitige Kontraktion bedingt eine ipsilaterale Flexion und Rotation des Kopfes.
Die kleinen Mm. intertransversarii gehören zur intertransversalen Muskelgruppe. Dabei bedeutet „intertransversarii“ so viel wie „Muskeln, die die Querfortsätze benachbarter Wirbel verbinden“. Dies könnt ihr auf diesem Bild gut erkennen. Hier sind die Mm. intertransversarii anteriores und posteriores cervicis dargestellt. Bei beidseitiger Kontraktion stabilisieren sie die Halswirbelsäule. Eine einseitige Kontraktion bedingt eine ipsilaterale Lateralflexion. Im Lendenbereich befinden sich die Mm. intertransversarii mediales und laterales lumborum. Ihre beidseitige Anspannung stabilisiert und streckt die Lendenwirbelsäule, die einseitige Anspannung hingegen beugt sie zur ipsilateralen Seite.
Weitere Mitglieder der intertransversalen Muskelgruppe sind die hier in grün markierten Mm. levatores costarum, die Rippenheber. Ihre beidseitige Kontraktion streckt die Brustwirbelsäule. Die einseitige Kontraktion beugt sie ipsilateral und rotiert sie zugleich zur kontralateralen Seite.
Nun kommen wir zum medialen Trakt der autochthonen Rückenmuskulatur.
Dazu zählen die Mm. interspinales, die die Dornfortsätze benachbarter Wirbel verbinden. Diese finden sich im gesamten Verlauf der Wirbelsäule. Eine Anspannung dieser Muskeln streckt die Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule.
Die Mm. spinales entspringen ein wenig lateral von den Mm. interspinales, die wir gerade betrachtet haben. Man unterteilt sie in die Mm. spinales cervicis, die Dornfortsatzmuskeln des Halses, die hier abgebildet sind, sowie in die weiter kaudal liegenden Mm. spinales thoracis. Ihre beidseitige Kontraktion streckt die Hals- und Lendenwirbelsäule, ihre unilaterale Kontraktion bedingt eine ipsilaterale Flexion.
In dieser Abbildung sind die Mm. rotatores breves und longi, die kurzen und langen Drehmuskeln dargestellt. Hier seht ihr einige Mm. rotatores breves und hier einige Mm. rotatores longi. Wenn diese Muskeln sich beidseits anspannen, kommt es zu einer Streckung der Brustwirbelsäule. Eine einseitige Anspannung bedingt die Rotation der Wirbelsäule zur Gegenseite.
Die Mm. multifidi, die ihren Namen ihrer gefiederten Form verdanken, befinden sich zwischen den Querfortsätzen und den Dornfortsätzen des jeweils höher gelegenen Wirbels. Kontrahieren sie beidseitig, wird die Wirbelsäule gestreckt. Bei einer einseitigen Kontraktion wird sie zur Gegenseite rotiert.
Zum Schluss zeige ich euch noch die Mm. semispinales, die Halbdornmuskeln. Dazu zählen der M. semispinalis capitis, der M. semispinalis cervicis und der M. semispinalis thoracis. Ihre Lokalisationen unterscheiden sich etwas. Hier seht ihr zunächst den M. semispinalis capitis, der die Kopf-, Hals- und Brustregion überspannt. Der M. semispinalis cervicis ist hingegen mit seinen einzelnen Muskelsträngen nur in der Hals- und Brustregion zu finden. Ebenso wie der M. semispinalis thoracis, der noch weiter nach kaudal zieht. Die beidseitige Anspannung all dieser Muskel streckt die Brust- und Halswirbelsäule und stabilisiert die kraniovertrebralen Gelenke, die den Kopf strecken. Eine einseitige Anspannung bedingt eine Flexion des Kopfes und der Halswirbelsäule und rotiert diese zur kontralateralen Seite.