Lymphknoten

Aufbau 

Im menschlichen Körper liegen durchschnittlich mehrere Hundert Lymphknoten, die jeweils nach ihrer Lage oder den Nachbarstrukturen benannt sind.

Sie besitzen eine bohnenförmige Struktur und variieren in ihrer Größe. Sie sind von einer Kapsel aus straffem kollagenen Bindegewebe umgeben sowie einer dünnen Hülle aus Fettgewebe.

Innerhalb des Lymphknotens befindet sich ein Netzwerk aus retikulärem Bindegewebe sowie retikulären Zellen. Bindegewebstrabekel strahlen von der Kapsel in das Parenchym ein und unterstützen somit die Struktur des Lymphknotens. 

Über mehrere afferente Lymphgefäße (Vas afferens) an der konvexen Seite tritt die Lymphe in den Lymphknoten ein. Die Vas afferens münden unterhalb der Kapsel in den Lymphknoten, wo die Lymphe sich durch ein Sinussystem bewegt, das aus Randsinus, Intermediärsinus und Marksinus besteht, bevor sie über die Vas efferens an der konkaven Seite abfließt.

Histologie

Lymphknoten gliedern sich in drei Hauptbereiche:

• Cortex (Rinde): Die Rinde liegt direkt unter der Kapsel. In diesem Bereich befinden sich vor allem B-Lymphozyten, weshalb die Rinde auch B-Zone genannt wird. Die Lymphozyten sammeln sich in primären und sekundären Lymphfollikeln. Primärfollikel hatten noch keinen Antigenkontakt, wohingegen Sekundärfollikel bereits Antigenkontakt hatten und ihre homogene Struktur verlieren.
• Paracortex (T-Zone): Zwischen Cortex und Medulla liegt die T-Zone, die hauptsächlich aus T-Lymphozyten, Makrophagen und dendritischen Zellen besteht. In der T-Zone befinden sich hochendotheliale Venolen (HEV) mit kubischem Epithel, die die Migration von Lymphozyten aus dem Blutkreislauf in das lymphatische Gewebe ermöglichen, um eine Immunantwort zu initiieren.
• Medulla (Mark): Die Mark liegt nahe dem Hilus und enthält Markstränge, die aus Retikulumzellen, Plasmazellen und Makrophagen bestehen. Dieser Bereich ist essentiell für die Reifung von B-Lymphozyten.

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Funktion

Aus dem Blut stammende interstitielle Flüssigkeit sammelt sich als Lymphe in blind endenden Lymphkapillaren, die in Lymphgefäße übergehen. Die Lymphgefäße stehen mit Lymphknoten in Kontakt, die von der Lymphe durchflossen werden.

Anschließend führt der Weg weiter zum Hauptlymphgefäß (Ductus thoracicus), der im Bereich des Venenwinkels wieder Anschluss an das Blutsystem findet.

Im Blut befindliche Lymphozyten können auf zwei Wegen das Blut verlassen: über postkapilläre Venolen in nicht-lymphatischen Geweben oder innerhalb lymphatischer Gewebe über hochendotheliale Venolen. 

Lymphknoten fungieren als Filter für schädliche Substanzen und als Produktions- sowie Aktivierungsstätten für Immunzellen, die gegen Infektionen kämpfen. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Immunantwort, indem sie Fremdstoffe einfangen, Immunzellen aktivieren und speichern.

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