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Penis

Dieses Video erklärt den Aufbau, Struktur und Funktion des Penis und der männlichen Harnröhre im Längsschnitt.

Der Penis (Glied) ist gemeinsam mit den Hoden Teil der äußeren männlichen Genitalien.

Er ist ein vaskuläres Organ und besteht aus dem unpaarigen Corpus spongiosum (Harnröhrenschwellkörper) sowie den paarig angelegten Corpora cavernosa (Penisschwellkörpern).

Er dient als männliches Kohabitationsorgan und kann seine Form, Größe und Konsistenz je nach Erregungszustand durch Füllung der Schwellkörper verändern.

In diesem Artikel erfährst du mehr über die Anatomie, die einzelnen Abschnitte und die Funktion des Penis.

Kurzfakten zum Penis
Einteilung Radix penis
Corpus penis
Glans penis
Funktionelle Hauptbestandteile Corpora cavernosa penis
Radix und Corpus penis bilden Corpus spongiosum urethrae
Bandapparat Ligamentum fundiforme penis und Lig. suspensorium penis dienen der Verbindung mt Becken und Bauchwand
Blutversorgung Arteriae dorsalis penis, profunda penis, bulbis penis und urethralis
Innervation Nervus dorsalis penis
Nervi cavernosi penis
Nervus dorsalis penis
Funktion Primär: Sexualfunktion
Außerdem: Ausleitung des Urins über die Urethra
Inhalt
  1. Aufbau
    1. Schwellkörper
    2. Bandapparat
  2. Blutversorgung und Innervation
  3. Histologie
  4. Funktion
  5. Klinik
  6. Literaturquellen
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Aufbau

Die Größe des Penis variiert je nach Erektions- und Füllungszustand der Schwellkörper. Im schlaffen Zustand ist er durchschnittlich 10 cm, im erigierten Zustand bis 15-20 cm lang und misst etwa 4 cm im Durchmesser.

Von proximal nach distal erfolgt die Einteilung in

  • Radix penis (Peniswurzel), die auch als Pars affixa bezeichnet wird,
  • Corpus penis (Penisschaft), das auch als Pars pendulans bezeichnet wird, und
  • die Glans penis (Eichel), welche sich über eine Furche, die als Collum glandis bezeichnet wird, und eine Erhebung, die als Corona glandis bezeichnet wird, distal an das Corpus penis anschließt. Im unerigierten Zustand ist die Glans penis von dem Preputium penis (Vorhaut) bedeckt, welches durch das Frenulum preputii, einen dünnen Faserzug, an der Haut der Glans penis befestigt ist. Bei der Erektion zieht sich das Preputium penis teilweise zurück, sodass die Glans penis sichtbar wird. In die Haut der Glans penis münden Drüsen, die Glandulae preputialas.

Schwellkörper

Form, Größe und Festigkeit des Penis werden durch die Schwellkörper beeinflusst.

Bei den Schwellkörpern des Penis handelt es sich um zwei Corpora cavernosa penis (Crura penis), die von einer Faszie, der Tunica albuginea corporum cavernosum, umgeben werden. Sie ziehen von proximal von den unteren Schambeinästen, wo sie von den Mm. ischiocavernosi umgeben werden, und die Radix penis bilden, nach distal und enden proximal der Glans penis. In ihrem Verlauf nach distal vereinigen sich die beiden Crura penis zum Corpus penis und sind schließlich nur durch eine Faszie, die als Septum penis bezeichnet wird, getrennt. Die Corpora cavernosa penis bestehen aus Kavernen, also aus einem System von Hohlräumen, die mit Endothel ausgekleidet sind. Zwischen den Hohlräumen befinden sich Bindegewebe und glatte Muskulatur.

Unterhalb der Corpora cavernosa penis an der Unterseite des Penis befindet sich das Corpus spongiosum urethrae, das zwischen den Crurae penis der Corpora cavernosa penis als Bulbus penis beginnt und am Perineum (Damm) befestigt ist. Der Bulbus penis wird von den Mm. bulbospongiosi umgeben. Das Corpus spongiosum urethrae erstreckt sich nach distal bis in die Glans penis. Im Corpus spongiosum urethrae befindet sich sich die Urethra und ein venöses Gefäßsystem. Direkt auf dem Corpus spongiosum liegt eine dünne Fascia albuginea corporis spongiosi, welche in der Histologie des Penis erkennbar wird.

Die beiden Corpora cavernosa penis und das Corpus spongiosum urethrae werden gemeinsam von der Fascia penis (profunda) umschlossen, der nach außen wiederum eine dünnere Faszie, die Fascia penis superficialis, aufliegt.

Bandapparat

Der Penis ist über einen elastischen Bandapparat mit dem Becken und der Bauchwand verbunden. 

Das Ligamentum fundiforme penis tritt als elastisches Band im Bereich der Linea alba, oberhalb der Symphysis pubica aus der Bauchwandfaszie hervor. Seine beiden Schenkel ziehen je auf einer Seite des Penis auf dessen Unterseite und umschlingen so den Penisschaft. 

Das Ligamentum suspensorium penis verläuft unterhalb des Ligamentum fundiforme penis und zieht vom unteren Abschnitt der Linea alba, dem Unterrand der Symphysis pubica, sowie den Ästen des Schambeins zum Dorsum penis (Penisrücken).

Blutversorgung und Innervation

Die arterielle Blutversorgung des Penis erfolgt durch paarige Äste der A. pudenda interna, einen Ast der A. iliaca interna. Zu diesen Ästen zählen:

  • A. dorsalis penis entlang der Corpora cavernosa penis bis zur Glans penis zur Versorgung der Haut der Penis der Glans penis sowie des Präputiums,
  • A. profunda penis, von der wiederum die A. helicinae in die Corpora cavernosa penis ziehen,
  • A. bulbis penis zum Bulbus penis des Corpus spongiosum urethrae zur arteriellen Versorgung der Urethra sowie des Corpus spongiosum penis
  • A. urethralis zur Urethra.

Die Drainage des venösen Blutes des Penis erfolgt

  • im subfaszialen Versorgungsgebiet der A. dorsalis penis über die Vv. dorsales profundae penis in die Plexus venosus vesicalis und prostaticus und von dort aus weiter in die V. pudenda interna,
  • aus der Haut des Penis zunächst über die V. dorsalis superficialis penis in die V. pudenda externa und schließlich in die V. saphena magna,
  • aus dem Bulbus penis zunächst in die V. bulbi penis und von dort aus weiter in die V. dorsalis profunda penis.

Der Lymphabfluss erfolgt in die Lnn. inguinales superficiales und Lnn. iliaci interni.

Die Innervation des Penis erfolgt über sensible sowie durch vegetative Nervenfasern. Die sensiblen Fasern ziehen mit dem N. dorsalis penis zum N. pudendus, die vegetativen Fasern entstammen aus den Nn. splanchnici pelvici (Parasympathikus) und den Nn. splanchnici sacrales (Sympathikus) und ziehen beide zum Plexus hypogastricus inferior, von wo aus sie mit den Nn. cavernosi penis und dem N. dorsalis penis zum Penis ziehen.

Die Aktivierung sympathischer Fasern führt zu einer Vasokonstriktion, die Aktivierung der parasympathischen Fasern wirkt vasodilatierend, was zu einer Füllung und Schwellung der Corpora cavernosa penis und somit zu einer Erektion führt.

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Histologie

Die Corpora cavernosa sind von einer derben bindegewebigen Schicht (Tunica albuginea) umgeben. Sie enthalten mit Endothel ausgekleidete miteinander anastomosierende Hohlräume.

Diese sogenannten Kavernen sind in ein Bälkchengerüst eingelagert, das aus Bindegewebe und glatter Muskulatur besteht und mit der Tunica albuginea in Verbindung steht.

Beide Penisschwellkörper sind durch das Septum penis unvollständig voneinander getrennt. Jeder Schwellkörper besitzt eine Arteria profunda penis, deren Äste (Aa. helicinae) in den Kavernen münden. 

Das Corpus spongiosum umgibt die Harnröhre (Urethra) und besteht aus einem dichten Venengeflecht, welches mechanisch flexibel ist. Dieser Umstand wird bei der Verwendung von Kathetern ausgenutzt.

Zwischen den drei Schwellkörpern verlaufen kleine Gefäße, deren Anzahl und genaue Lage relativ zu den Schwellkörpern erheblich variieren kann. Häufig besitzen diese sehr feinen Gefäße keine eigene Bezeichnung.

Dorsal der paarigen Corpora cavernosa verlaufen median die Arteria, die Vena und der Nervus dorsalis penis. Ihre genaue Lage variiert leicht, jedoch befinden sie sich zumeist zwischen beiden Schwellkörpern, deren genaue Form und Lage innerhalb des Penis geringfügig seitendifferent sein können. 

Bei der Erektion füllen sich die Kavernen des Corpus cavernosum mit arteriellem Blut, während die abführenden Venen im Durchtrittsbereich der Tunica albuginea komprimiert und der Abfluss verhindert wird, sodass der Schwellkörper mit Blut gefüllt ist (Penissteife).

Die drei Schwellkörper und daran anliegend Arteria, Vena und der Nervus dorsalis penis sind von der Fascia penis umgeben. Darauf folgt eine schmale Schicht lockeren kollagenen Bindegewebes, in das auch Gefäße eingelagert sein können. Umschlossen wird das gesamte Organ von mehrschichtig verhornendem Epithel.

Funktion

Der Penis dient als Leitstruktur der Urethra masculina, welche den Harnabfluss gewährleistet. Seine primäre Funktion ist die Sexualfunktion.

Im Rahmen der sexuellen Erregung des Mannes kommt es zu einer Aktivierung parasympathischer Nervenfasern, die über die Freisetzung der Botenstoffe Stickstoffmonooxid (NO) und cGMP zu einer Vasodilatation arterieller Gefäße im Penis und in den Schwellkörpern (Corpora cavernosa) führen. Diese Vasodilatation geht mit der Füllung der Kavernen der Schwellkörper mit Blut einher.

Dadurch kommt es zu einer Volumenzunahme der Schwellkörper, was zu einer Vergrößerung und Versteifung des Corpus penis führt. Limitiert wird die Volumenzunahme durch die die Corpora cavernosa penis umgebenden Faszien. Durch die Volumenzunahme kommt es zu einem Druckanstieg innerhalb der Corpora cavernosa penis mit konsekutiver Kompression der venösen Gefäße (V. dorsalis profunda penis). Dies wird durch Kontraktion der Mm. ischiocavernosi zusätzlich verstärkt.

Folglich kommt es für den Zeitraum der Erektion zu einem „Blutstau“ in den Schwellkörpern, der zur Volumenzunahme, Aufrichtung und Versteifung des Penis führt. Durch Aktivierung des Sympathikus und des M. bulbospongiosus kann es zur Ejakulation kommen.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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