Nodi lymphoidei iliaci
Als Lnn. iliaci (Beckenlymphknoten) werden die Lnn. iliaci externi (äußere Beckenlymphknoten), die Lnn. iliaci interni (innere Beckenlymphknoten) sowie die Lnn. iliaci communes (gemeinsame Beckenlymphknoten) zusammengefasst.
Diese erhalten Zuflüsse von viszeralen (organnahen) Lymphknoten und dienen der Lymphdrainage der unteren Extremität und Teilen der Beckenorgane.
Sämtliche genannte Lymphknoten zählen zu den sekundären lymphatischen Organen.
In diesem Artikel gehen wir genauer auf die Anatomie, den Verlauf und die Funktion der Nodi lymphoidei iliaci ein.
Lnn. iliaci externi | Lnn. obturatorii Lnn. iliaci externi laterales, mediales & intermedii Lnn. interiliaci |
Lnn. iliacia interni |
Lnn. sacrales Lnn. gluteales superiores & inferiores |
Lnn. iliaci communes | Entstehen aus den Lnn. iliaci externi und interni |
Anatomie
Die Lnn. iliaci externi sind entlang der A. und V. iliaca externa angesiedelt. Zu ihnen zählen die Lnn. obturatorii, die Lnn. iliaci externi laterales, mediales, intermedii und die Lnn. interiliaci. Sie sind den Lnn. inguinales (Leistenlymphknoten) nachgestellt.
Entsprechend befinden sich die Lnn. lymphatici interni entlang der Vasa iliaca interna. Sie lassen sich in die Lnn. sacrales sowie die Lnn. gluteales superiores und inferiores unterteilen und erhalten Lymphzufluss aus den Beckeneingeweiden und der Beckenwand.
Sowohl die Lnn. iliaci externi als auch interni münden schließlich in die Lnn. iliaci communes, welche medial, intermediär und lateral der Vasa iliaca communes angeordnet sind. Zwischen diesen Gruppen und auch zwischen den kontralateralen Lnn. iliaci communes bestehen Querverbindungen.
Von den Lnn. iliaci communes aus wird die Lymphe in die paraaortal gelegenen Lnn. lumbales weitergeleitet und von dort aus weiter in den Ductus thoracicus, der schließlich in den linken Venenwinkel (Angulus venosus), den Zusammenfluss der V. jugularis interna und der V. subclavia, mündet.
Zuflüsse
Neben diesen parietalen (wandständigen) Lymphknoten, die sich nahe der Rumpfwand und meist entlang der Gefäße befinden, gibt es zudem viszerale (organnahe) Lymphknoten. Diese drainieren zunächst in regionäre Lymphknoten, von denen die Lymphe dann weiter in Sammellymphknoten befördert wird. Die oben genannten Lnn. iliaci zählen zu diesen Sammellymphknoten und haben die Aufgabe, die gesammelte Lymphe über die Lymphstämme (Ducti lymphatici) letztendlich dem venösen System zuzuführen.
Die Lnn. iliaci externi erhalten Zufluss aus den Lnn. inguinales, welche die Lymphe der unteren Quadranten des Bauches und des Rückens sowie des Perineums (Damm), des Analkanals und der äußeren Genitalien, insbesondere der Vagina und des Penis, drainieren.
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Die Lymphe von Teilen der inneren Genitalien, genauer des Uterus beziehungsweise des Ductus deferens, der Gl. vesiculosa (Samenbläschen) und der Prostata, fließt von regionären viszeralen Lymphknoten aus zu den Lnn. iliaci interni. Auf diese Weise erhalten die Lnn. iliaci communes die Lymphe der unteren Extremitäten, der Beckenwand und Teilen der Beckeneingeweide.
Neben Teilen der inneren Genitalien wird auch die Lymphe der Harnblase, der Urethra (Harnröhre) und von distalen Teilen des Rektums dorthin abgeleitet. Die Organe des Beckens drainieren vor allem in die mediale Gruppe der Lnn. iliaci communes. Der weitere Abfluss erfolgt in die Lnn. lumbales.
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Klinik
Bei malignen Tumorerkrankungen der Prostata und der Zervix kann es über lymphogene Metastasierung zur Infiltration regionaler Beckenlymphknoten kommen. Im Fall eines Prostatakarzinoms sind häufig die Lnn. iliaci interni betroffen, was zu Lymphödemen führen kann und mit einer schlechteren Prognose einhergeht. Dennoch erfolgt die Lymphadenektomie nur bei Patient:innen mit hohem Progressionsrisiko oder lokal fortgeschrittenen Tumoren.
Sollten Lymphknotenmetastasen vorliegen, erfolgt meist eine palliative Therapie. Karzinome der Zervix können ebenfalls in regionäre Beckenlymphknoten metastasieren und bei Überschreiten der Organgrenzen neben typischen Symptomen wie lumbosakralen Schmerzen und Ureterobstruktion zu einem Lymphödem des Beins führen. Ursache dafür ist die Infiltration der Beckenlymphknoten. Lymphknotenmetastasen bei Zervixkarzinomen gehen mit einer schlechten Prognose einher und erfordern eine Radio-Chemotherapie.
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