Arteria subclavia
Die paarige Arteria subclavia (Schlüsselbeinarterie) und ihre Äste sind die wichtigsten Arterien zur Versorgung von Schulter, Oberarm und Ellenbogen. Zudem versorgen sie den Hals, den okzipitalen Teil des Gehirns und die vordere Thoraxwand.
Dabei haben die rechte und die linke A. subclavia unterschiedliche Ursprünge. Die linke A. subclavia entspringt direkt aus dem Aortenbogen, während die rechte Arteria subclavia aus dem Truncus brachiocephalicus stammt.
Dieser Artikel beschreibt die Anatomie, den Verlauf und die Äste der A. subclavia.
Ursprung |
Links: Aortenbogen Rechts: gemeinsam mit der Arteria carotis communis im Truncus brachiocephalicus |
Äste |
Arteria thoracica interna Truncus thyrocervicalis Truncus costocervicalis Arteria vertebralis |
Funktion | Blutversorgung der oberen Extremität, sowie Teile der Hals- und Thoraxregion |
Verlauf
Die A. subclavia entspringt rechts aus dem Truncus brachiocephalicus (A. subclavia dextra), links ist sie ein direkter Ast des Aortenbogens (A. subclavia sinistra).
Sie verläuft durch die hintere Skalenuslücke zwischen den Mm. scaleni anterior und medius, lagert sich dort kaudal und ventral den Trunci des Plexus brachialis an. Mit diesen zieht sie anschließend zwischen der ersten Rippe und der Clavicula hindurch. Distal der Clavicula verläuft sie weiter als A. axillaris Richtung Axilla.
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Äste
Arteria vertebralis
Die Arteria vertebralis zieht zwischen dem M. longus colli und dem M. scalenus anterior nach kranial zum sechsten Halswirbel (C6). Dort tritt sie durch das Foramen transversarium und verläuft weiter durch die Foramina transversaria des fünften bis ersten Halswirbels (C5 - C1). Am C1 schwenkt sie nach posterior, durchdringt die Membrana atlanticooccipitalis und die Dura mater und zieht durch das Foramen magnum ins Schädelinnere.
Im Schädelinneren vereinigt sie sich mit der A. vertebralis der Gegenseite zur A. basilaris, die den Hirnstamm, das Kleinhirn und Teile des Endhirns versorgt.
Arteria thoracica interna
Ein kleiner Ast verläuft etwa 1 cm parallel zum Brustbeinrand abwärts und dient der Versorgung der Interkostalmuskeln, des Zwerchfells und der Mamma. Klinisch wird er auch als A. mammaria interna bezeichnet.
Truncus thyrocervicalis
Der kurze, aber kräftige Gefäßstamm geht nach kranial ab und spaltet sich in drei Äste zur Versorgung lateraler Strukturen an der Halsbasis und der Schilddrüse auf. Er kann sehr unterschiedlich ausgebildet sein.
Truncus costocervicalis
Ein nach dorsal und kaudal gerichteter Gefäßstamm, der sich nach kurzem Verlauf in zwei Äste zur Versorgung der Nackenmuskeln und des ersten Interkostalraums verzweigt.
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Klinik
Äste der A. subclavia und A. axillaris sind im Schulterbereich über Anastomosen miteinander verbunden. Bei blutenden Verletzungen oder Operation im Schulterbereich müssen deshalb beide Arterienenden unterbunden werden.
Eine Stenose der A. subclavia oder des Truncus brachiocephalicus, auch Subclavian-steal-Syndrom genannt, ist eine Erkrankung, die v.a. bei Menschen mit Arteriosklerose und Vaskulitiden auftritt. Um den verminderten Blutfluss im Arm zu kompensieren, kommt es hierbei zu einer verstärkten Kollateralisierung bis hin zu einem Strömungsumkehr in der A. vertebralis (Subclavian-steal-Phänomen).
Die Betroffenen können Zeichen einer Minderdurchblutung des Gehirns (z.B. Schwindel, Bewusstlosigkeit) oder Beschwerden im Arm haben, bleiben aber in den meisten Fällen asymptomatisch. Auffällig ist auch ein großer Blutdruckunterschied (>20 mmHg) zwischen dem linken und rechten Arm.
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