Video: Suprahyoidale Muskulatur
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Hallo an alle, hier ist Astrid von Kenhub, Herzlich Willkommen zu einem weiteren Anatomie Tutorial.
In diesem Video geht es um die Ursprünge und Ansätze, Innervation und Funktionen der ...
Mehr lesenHallo an alle, hier ist Astrid von Kenhub, Herzlich Willkommen zu einem weiteren Anatomie Tutorial.
In diesem Video geht es um die Ursprünge und Ansätze, Innervation und Funktionen der suprahyoidalen Muskulatur.
Hier seht ihr ein Bild der Halsmuskulatur von ventral.
Entfernt man das Platysma, den Hautmuskel des Halses, sieht man die tiefer liegenden Muskeln: den M. sternocleidomastoideus, die infrahyoidale Muskulatur und die Muskelgruppe, um die es heute geht: die suprahyoidale Muskulatur.
In diesem Bild sind alle Muskeln bis auf die suprahyoidale Muskulatur entfernt worden. Es handelt sich hierbei um 4 verschiedene Muskeln, die von der Mandibula zum Os hyoideum, also dem Zungenbein, ziehen. Mit dem umgebendem Weichgewebe bilden sie den Mundboden.
Die suprahyoidalen Muskeln heben das Zungenbein an, während die infrahyoidalen Muskeln dieses nach unten ziehen. Zusammen sind beide Muskelgruppen also für die Positionierung des Zungenbeins zuständig.
Zu den vier suprahyoidalen Muskeln gehören der M. digastricus, M. mylohyoideus, M. geniohyoideus und M. stylohyoideus.
Der M. digastricus besteht aus 2 Anteilen. Sein Name kommt aus dem lateinischen und bedeutet wörtlich übersetzt „zweibäuchiger Muskel.“ Der vordere Bauch, der Venter anterior, ist durch eine Zwischensehne mit dem hinteren Bauch, dem Venter posterior, verbunden.
Der Venter anterior des M. digastricus entspringt an der Fossa digastrica mandibulae. Das ist eine kleine Vertiefung hier auf der Rückseite des Corpus mandibulae.
Der Ursprung des Venter posterior liegt in der Incisura mastoidea, Diese Furche befindet sich am Os temporale medial des Proc. mastoideus.
Beide Muskelbäuche inserieren an der erwähnten Zwischensehne. Diese ist mit einer bindegewebigen Schlaufe am Zungenbeinkörper befestigt.
Als nächsten Muskel betrachten wir den M. mylohyoideus. Er entspringt an der Linea mylohyoidea an der Innenseite der Mandibula.
Die Muskelfasern beider Mm. mylohyoidei ziehen zunächst zu einer median gelegenen Sehne, der sogenannten Raphe mylohyoidea. Diese befindet sich hier zwischen Mandibula und dem Zungenbein. Von dort verlaufen diese dann weiter und inserieren schlussendlich am Zungenbeinkörper, dem Corpus ossis hyoidei.
Der M. mylohyoideus und der Venter anterior des M. digastricus werden vom gleichen Nerven innerviert, nämlich vom N. mylohyoideus. Dies ist ein motorischer Ast des N. alveolaris inferior, der sich wiederum vom N. mandibularis abspaltet. Dies könnt ihr auf dieser Abbildung gut sehen: Das ist der N. trigeminus, der 5. Hirnnerv, mit seinen drei Ästen. Der dritte, der N. mandibularis, zieht anschließend Richtung Unterkiefer und gibt den N. alveolaris inferior ab. Von diesem spaltet sich letztendlich der N. mylohyoideus ab, der zum Venter anterior des M. digastricus und M. mylohyoideus zieht.
Als nächstes kommen wir zum M. geniohyoideus. Dieser entspringt an der Spina mentalis an der Innenseite der Mandibula.
Die Ansatzfläche des Muskels liegt ebenfalls am Zungenbeinkörper.
Die Innervation des M. geniohyoideus erfolgt über Äste des Plexus cervicalis, genauer gesagt durch Rami ventrales des 1. und 2. Spinalnervs. Interessanterweise werden diese durch den N. hypoglossus begleitet, dem 12. Hirnnerven. Von diesem geht dann ein motorischer Ast ab, der die entsprechenden Fasern des Plexus cervicalis enthält.
Der vierte suprahyoidale Muskel ist der M. stylohyoideus. Er entspringt am Processus styloideus des Os temporale und inseriert auch am Zungenbeinkörper. Ihr könnt euch also merken, dass mit Ausnahme des M. digastricus alle suprahyoidalen Muskeln am Zungenbeinkörper ansetzen.
Sowohl der M. stylohyoideus als auch der Venter posterior des M. digastricus werden vom gleichen Nerven versorgt, nämlich dem Nervus facialis. Das ist der siebte Hirnnerv.
Die 4 suprahyoidalen Muskeln bilden den Mundboden und haben eine wichtige Funktion beim Kauen, Schlucken und Sprechen.
Zusammen mit den infrahyoidalen Muskeln regulieren sie die Position und Bewegung des Zungenbeins. Im Einzelnen führen die Muskeln folgende Bewegungen aus:
Der M. digastricus und der M. stylohyoideus heben das Zungenbein während des Schluckvorgangs an und unterstützen so die Mundöffnung. Der M. geniohyoideus zieht das Zungenbein während des Schluckens nach vorne. Er hilft außerdem bei der Kieferöffnung und kann die Mandibula im Sinne von Mahlbewegungen seitwärts bewegen.
Die Hauptfunktion des M. mylohyoideus ist das Anspannen und Anheben des Mundbodens. Außerdem ist er bei der Kieferöffnung und bei Kaubewegungen beteiligt.
Aufgrund der wichtigen Rolle, die die suprahyoidalen Muskeln beim Kauen spielen, werden sie auch als akzessorische Kaumuskeln bezeichnet.