Video: Höhe: 11. Brustwirbel
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Hallo, ich bin Astrid von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
Heute geht es um die Schnittbildanatomie auf Höhe des 11. Brustwirbels. In diesem Tutorial werden wir die Strukturen auf ...
Mehr lesenHallo, ich bin Astrid von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
Heute geht es um die Schnittbildanatomie auf Höhe des 11. Brustwirbels. In diesem Tutorial werden wir die Strukturen auf dieser Höhe im axialen Querschnitt betrachten. Diese Ebene wird auch manchmal als Transversal- oder Horizontalebene bezeichnet. Sie verläuft senkrecht zur Längsachse des Körpers und teilt diesen in einen kranialen und einen kaudalen Teil. Ich zeige euch heute die Organe, Knochen, Muskeln und Gefäße in diesem Querschnitt.
Eine gute Kenntnis der Schnittbildanatomie ist besonders bei der Beurteilung von MRT- oder CT-Bildern von Bedeutung. Außerdem ist dieses Wissen häufig prüfungsrelevant! Kurz zur Erinnerung: Wenn ihr CT- oder MRT-Bilder betrachtet, liegt der Patient auf dem Rücken und ihr als Untersucher steht bei seinen Füßen, schaut also in Richtung Patientenkopf. Diese Seite des Bildes ist also die rechte Seite des Patienten und diese Seite die linke. Hier ist die ventrale Seite und hier die dorsale, wo sich der Rücken des Patienten befindet. Denkt bei der Befundung von Schnittbildern also immer daran, dass die rechte Seite des Bildes mit der linken Seite des Patienten korrespondiert und andersherum!
Schauen wir uns heute also die Strukturen auf der Höhe des 11. Brustwirbels genauer an. Im Deutschen sind die Begriffe „Brustwirbel” und „thorakaler Wirbel” übrigens Synonyme, in der Fachsprache nennt man sie „Vertebrae thoracicae”.
Bei der Schnittbildanatomie hilft es sehr sich zunächst zu überlegen, auf welcher Höhe des Körpers man sich befindet. Unser heutiger Querschnitt liegt am kaudalen Ende des Thorax und am kranialen Ende des Abdomens auf der Höhe des 11. Brustwirbels.
Wenn man also einen Querschnitt des Körpers auf dieser Höhe anfertigt, sieht das so aus. Der 11. Brustwirbel ist in dieser Abbildung in grün markiert.
Ganz kurz eine Anmerkung zu diesem Symbol, das sich während des ganzen Tutorials in der linken oberen Ecke eures Bildschirms befinden wird: Es soll als Erinnerung dienen, dass wir einen Querschnitt des Körpers auf der markierten Höhe, also des 11. Brustwirbels, betrachten.
Manchmal wisst ihr beim Betrachten von Schnittbildern vielleicht nicht genau auf welcher Höhe ihr euch befindet. Dann ist es sehr gut zu wissen, wie man sich orientieren kann, hier helfen euch die Wirbel. Daher ist es wichtig, den strukturellen Aufbau der Hals-, Brust- und Lendenwirbel zu kennen. Ein Tipp noch: Die Wirbelkörper werden im Verlauf nach kaudal immer größer!
Jetzt gehe ich aber wirklich auf die hier erkennbaren Strukturen ein. Anfangen will ich mit dieser Struktur hier: dem Diaphragma, auf Deutsch Zwerchfell. Das Diaphragma ist eine muskulotendinöse Struktur, die den Thorax vom Abdomen trennt. Auf dem Querschnitt ist nur ein kleiner Anteil des großflächigen Muskels angeschnitten, in etwa diesem Areal in der Nähe der Wirbelsäule. Es weist drei große Öffnungen auf Höhe des 8., 10. und 12. Brustwirbels auf. Daraus könnt ihr euch aber herleiten, dass das Diaphragma im Querschnitt definitiv zu sehen sein muss.
Ventral seht ihr die Knorpel der 7.-10. Rippe. Im Querschnitt könnt ihr gut erkennen, dass sie sich an der linken und rechten Seite des Körpers befinden. Die Rippenknorpel sind ventrale Fortsetzungen der Rippen. Nur der 7. Rippenknorpel artikuliert direkt mit dem Sternum. Die Rippenknorpel der 8., 9. und 10. Rippe treten nur indirekt über die kranial von ihnen liegenden Rippenknorpel mit dem Sternum in Verbindung. Die 11. und 12. Rippe haben keinen Kontakt mehr zum Sternum, stellen sich in dieser Schnittebene aber logischerweise auch nicht dar.
Zwischen den Rippenknorpeln befindet sich das kaudale Ende des Sternums, der Proc. xiphoideus. Das heißt übersetzt „Schwertfortsatz“. In diesem Querschnitt seht ihr hier die Rippenknorpel und hier den Proc. xiphoideus. Er ragt frei nach kaudal und steht nicht in Verbindung mit den Rippenknorpeln.
Die letzte knöcherne Struktur, die ihr auf dieser Höhe erkennen könnt, ist die 9. Rippe. Wenn ihr die Abbildung rechts betrachtet, seht ihr, dass die 9. Rippe eine ventrokaudale Krümmung aufweist. Sie hat also keinen horizontalen Verlauf und wird in diesem Querschnitt nur angeschnitten.
Nachdem wir die knöchernen Strukturen dieses Schnittbildes besprochen haben, möchte ich euch auch die Muskeln auf der Höhe des 11. Brustwirbels zeigen. Auf beiden Seiten des Körpers könnt ihr Muskeln zwischen den Rippen erkennen. Das sind die Mm. intercostales externi, die äußeren Zwischenrippenmuskeln. Auf dem Bild rechts seht ihr, dass diese Muskeln Fasern besitzen, die schräg nach unten verlaufen. Sie sind bei der Inspiration von großer Bedeutung.
Weiter ventral seht ihr den M. rectus abdominis, den geraden Bauchmuskel. Er bildet die Grundlage für den Waschbrettbauch oder „Sixpack“. Auf der Abbildung rechts ist gut zu erkennen, dass dieser Muskel am Schambein entspringt und zum Proc. xiphoideus und den 5.-7. Rippenknorpeln zieht.
Dorsal könnt ihr in diesem Querschnitt auch einige Rückenmuskeln erkennen. Der hier in grün markierte Muskel ist der M. latissimus dorsi, den ihr auf beiden Seiten des Körpers ausmachen könnt. Dieser Muskel ist für viele Bewegungen des Schultergelenks und der Lendenwirbelsäule verantwortlich. Zudem zählt er zu den Atemhilfsmuskeln.
Der M. longissimus thoracis ist jetzt in grün markiert, links seht ihr eine Abbildung von ihm. Es handelt sich um einen langen Muskel, der seinen Ansatz an den Lendenwirbeln hat und dann beidseits lateral der Brustwirbelsäule verläuft.
Lateral des M. longissimus thoracis seht ihr ebenfalls auf beiden Körperseiten einen weiteren Muskel, den M. iliocostalis lumborum. Er besteht aus einem lumbalen und einem thorakalen Teil. In diesem Querschnitt seht ihr aber natürlich nur den thorakalen Teil. Sowohl der M. iliocostalis lumborum als auch der M. longissimus thoracis zählen zu den autochthonen Rückenmuskeln.
Als nächstes möchte ich euch die Organe dieses Querschnitts zeigen. Links auf diesem Schnittbild, also in der rechten Körperhälfte, seht ihr den rechten Leberlappen, den Lobus hepatis dexter. Er befindet sich im rechten oberen Quadranten des Abdomens.
Neben dem rechten Leberlappen liegt der linke Leberlappen, der Lobus hepatis sinister. Ihr seht in diesem Querschnitt deutlich, dass er wesentlich kleiner als sein rechtes Gegenstück ist.
Die Milz, oder auch Splen genannt, befindet sich genau auf der anderen Seite im linken oberen Quadranten. Im Querschnitt liegt sie also demnach auf der rechten Hälfte. Sie hat sowohl hämatologische als auch immunologische Aufgaben.
Ventral der Milz liegt der Magen, oder Gaster. Im Querschnitt ist er nur teilweise angeschnitten. Seine Kontur ist unregelmäßig, das liegt an den Magenfalten, anhand derer ihr den Magen in Schnittbildern gut erkennen könnt.
Der Magen zieht nach ventrokaudal, daher ist er im Bild noch ein zweites Mal angeschnitten. Das ist seine Pars pylorica ventriculi, der Magenpförtner. Das ist der letzte, also aborale Abschnitt des Magens.
Dorsal vom Pylorus befindet sich das Colon transversum, der querverlaufende Dickdarm. Hier seht ihr keine Magenfalten, daran erkennt ihr, dass es sich um eine Darmstruktur handelt. Das Colon transversum ist der größte und kranialste Teil des Dickdarms.
Auf der linken Seite des Abdomens steigt das Colon descendens nach unten. Im Querschnitt wird deutlich, dass dieses dorsal vom Colon transversum liegt. Das Colon descendens ist die Fortsetzung des Colon transversum, der Übergang findet an der linken Kolonflexur statt.
Im letzten Teil dieses Tutorials möchte ich euch die Gefäße zeigen, die sich in dieser Schnittebene befinden. In grün markiert seht ihr hier die Aorta abdominalis, die Fortsetzung der Aorta thoracica. Dieses Gefäß befindet sich ventral der Brustwirbelsäule und ist das größte Gefäß des Abdomens. Seine Äste versorgen primär die Bauchorgane.
Neben der Aorta abdominalis läuft das zweite große Gefäß des Abdomens entlang: die V. cava inferior, die untere Hohlvene. Wenn ihr Probleme bei der Unterscheidung dieser Gefäße habt, erinnert euch daran, dass die V. cava inferior rechts der Aorta abdominalis liegt. In unserem Querschnitt befindet sie sich also links.
Als letztes seht ihr hier noch die V. hepatica, die Lebervene. Rechts ist dargestellt, dass die V. hepatica sich an der ventralen Leberoberfläche befindet. Sie drainiert die Leber und fließt in die V. cava inferior.
Damit sind wir am Ende dieses Tutorials angekommen. Seid nicht entmutigt, wenn es euch schwerfällt, Strukturen in der Schnittbildanatomie zu erkennen, das ist manchmal wirklich schwierig. Übt einfach immer weiter und probiert doch mal die Quizze auf unserer Website aus. Strukturen auf Schnittbildern sicher zu identifizieren wird euch beim interpretieren von CT- und MRT-Aufnahmen auf jeden Fall sehr helfen! Ich hoffe, wir hören uns bald wieder.