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Mesenterien

Lerne die Lage, den Aufbau und die Funktion des Mesenteriums aus anteriorer Ansicht kennen. Schau das Video an und festige dein Wissen!

Mesenterien sind bindegewebige Platten, die auf beiden Seiten von viszeralem Peritoneum überzogen sind. Sie enthalten lockeres kollagenes Bindegewebe, welches von größeren Mengen univakuolären Fettgewebe durchzogen ist.

In den Mesenterien verlaufen Leitungsbahnen des Darmes, die dadurch mechanisch geschützt sind. Die in den Mesenterien verlaufenden Gefäße erhalten dadurch ihren Namen: Mesenterialgefäße. Um die Gefäße herum bilden Eingeweidenerven Geflechte und erreichen über diese die Darmwand. Außerdem verlaufen in den Mesenterien geschützt Lymphgefäße und Lymphknoten.

Die Mesenterien besitzen freie und verschiedene korpuskuläre Nervenendigungen, was deren Schmerzempfindlichkeit erklärt.

Nach dorsal geht das Bindegewebe der Mesenterien ohne scharfe Grenze in das Bindegewebe des Retroperitonealraumes über. Aufgrund des Aufbaus und ihrer Funktion wird den Mesenterien die Eigenschaft als eigenständiges Organ zugesprochen.

In diesem Artikel erfährst du mehr über die Anatomie, die einzelnen Abschnitte und die Funktion der Mesenterien.

Inhalt
  1. Topographie, Präparation und Funktion
  2. Histologie
  3. Embryologie
  4. Physiologie
  5. Klinik
    1. Primäre Mesenteropathien
    2. Sekundäre Mesenteropathien
  6. Literaturquellen
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Topographie, Präparation und Funktion

Die Mesenterien (oder "das" Mesenterium) von Dünndarm und Dickdarm bilden ein zusammenhängendes Organ. Diese Ansicht ist erst um die 2010er Jahre herum etabliert worden, bis dahin galt, dass zusammenhängende Mesenterien eher als anatomische Variation zu werten sind.

Das Mesenterium entspringt von der superioren mesenterialen Wurzel und spannt sich dann wie ein Fächer auf, der die Darmorgane, Duodenum, Jejunum, Ileum und Colon, erfasst und mechanisch stützt. Die mesenteriale Wurzel entspricht dem Bereich, in dem die A. mesenterica superior an der Aorta aufgehängt ist.

Sowohl bei der anatomischen Präparation am Leichnam als auch in der operativen chirurgischen Präparation ist dieser "ausgespannte Fächer" nur dann sichtbar, wenn die Organe auf eine bestimmte Weise freigelegt oder platziert werden - andernfalls entsteht der Eindruck der Diskontinuität. Eine solche Darstellung wird standardmäßig schon seit vielen Jahren im Rahmen von kolorektalen Resektionen durchgeführt, um die Unversehrtheit der Organe optisch beurteilen zu können.

Das Mesenterium, welches distal der Flexura duodenalis zu finden ist, bildet ein zusammenhängendes extraperitoneales Organ. Innerhalb der Bauchhöhle ist es spiralig gewunden und gefaltet. Das Mesenterium des Dünndarms ist weitgehend frei beweglich, während das rechts- und das linksseitige Mesenterium des Colons teilweise gegen die Wand der Bauchhöhle gedrückt werden.

Die Aufhängung der Organe an den Mesenterien verhindert, dass die Organe ins Becken "fallen" oder anderweitig im Abdomen aneinander verschoben werde. Ohne die Befestigung am Mesenterium würden die Organe nur an ihren Gefäßen fixiert sein, was die Gefahr einer Torquierung und damit einer Ischämie der Organe erheblich steigern würde.

In jenen Bereichen, wo Organe und Mesenterien ineinander übergehen, um die Organe am Mesenterium zu befestigen, geht das Mesothel des Mesenteriums in die Serosa des Organs über. Die Serosa der Organe wiederum gibt kleine Septen in die tieferen Schichten ab, sodass die mechanische Last normalerweise in alle Schichten übertragen wird.

Daraus ergeben sich funktionale Zusammenhänge: die Lamina propria der Mesenterien steht in direktem anatomischen Verhältnis zur Serosa der Organe, die wiederum bis in die Submukosa hinunterreichen. Dadurch sind die Mesenterien funktionell-anatomisch mit den Darmorganen verknüpft. Eine saubere "Trennung" zwischen Mesenterium und Organ existiert damit letztendlich nicht.

Auf diese Weise gelangen Gefäße, die über die Mesenterien an die Darmorgane heranreichen, in deren tiefe luminale Schichten. Dieser Gefäßzugang stellt damit das anatomische Hilum von Dünndarm und Dickdarm dar.

Histologie

Die Mesenterien bestehen aus einem Mesothel, einem einschichtigen flachen Epithel, einer Lamina propria aus lockerem kollagenen Bindegewebe und Inseln univakuolären Fettgewebes, die in die Lamina propria eingebettet sind.

In jenen Arealen, in denen das Kolon gegen die Wand der Bauchöhle gepresst wird, besteht eine faszienartige Verbindung. Der Teil des Peritoneums selbst, der das Colon ascendens mit der hinteren Bauchwand verbindet, wird Toldt'sche Faszie genannt. In diesen Regionen, in denen das Colon an die Bauchwand angepresst wird, durchzieht die Toldt'sche Faszie das Mesenterium.

Das Mesothel des Mesenteriums beherbergt außerdem eine große Zahl an Stammzellen.

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Embryologie

Die Mesenterien entwickeln sich aus dem Mesoderm. Mit Hilfe verschiedener Modelle ist es möglich geworden die Reifung und Entwicklung im Embryo darzustellen. Im Bereich der Gefäße befindet sich die mesenteriale Anlage, welche durch Längenwachstum heranreift. Durch die Drehbewegungen der Organe im Rahmen ihrer embryonalen Entwicklung sind auch die Mesenterien spiralig gewunden.

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Physiologie

Die Produktion von C-reaktivem Protein (CRP), einem akute Phase-Protein, welches klinisch vor allem Anwendung findet in der Diagnostik von entzündlichen Prozessen, findet maßgeblich mesenterial statt. Obwohl CRP üblicherweise mit Erkrankungen vor allem entzündlicher Natur in Verbindung gebracht wird, ist ein geringer Spiegel überlebensnotwendig für den Zucker- und Fettstoffwechsel.

Zudem scheinen die Mesenterien zur Regulation des Wasserhaushaltes sowie des Säure-Base-Haushaltes beizutragen: im kranialen Bereich der Mesenterien befinden sich anscheinend Osmosensoren, welche Veränderungen des Wasserhaushaltes (und damit des Säure-Basen-Haushaltes) registrieren und über noch nicht vollständig geklärte Regelkreise in die Anpassung der Ausscheidung bzw. Rückresorption von Wasser in der Niere einwirken.

Jetzt, da du mit der Anatomie des Mesenteriums vertraut bist, kannst du dich weiter mit der Peritonealhöhle im Allgemeinen und der Bursa omentalis beschäftigen.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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