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Oberflächliche Flexoren des Unterarms

Ursprung, Ansatz, Innervation und Funktion der fünf oberflächlichen Flexoren des Unterarms.

Die oberflächlichen Flexoren des Unterarms sind eine Gruppe von fünf Muskeln, die an der ventralen Seite des Unterarms liegen.

Sie prägen die Oberfläche der ulnaren Seite, wo sie gut zu ertasten sind, und ihre langen Sehnen lassen sich am Handgelenk besonders während einer Palmarflexion gut verfolgen.

Fast alle der fünf Muskeln bewirken eine Beugung im Handgelenk sowie eine schwache Beugung des Ellenbogengelenks.

Dieser Artikel erläutert die Anatomie, den Aufbau und die Funktion der oberflächlichen Flexoren des Unterarms.

Kurzfakten zu den oberflächlichen Flexoren des Unterarms
Musculus pronator teres Ursprung: Epicondylus medialis humeri, Processus coronoideus ulnae
Ansatz: Radius
Musculus flexor carpi radialis Ursprung: Epicondylus medialis humeri
Ansatz: Basis des zweiten und dritten Os metacarpale
Musculus flexor carpi ulnaris Ursprung: Epicondylus medialis humeri, Olecranon der Ulna
Ansatz: Hamulus ossis hamati, Basis des fünften Os metacarpale
Musculus palmaris longus Ursprung: Epicondylus medialis humeri
Ansatz: Retinaculum flexorum, Aponeurosis palmaris
Musculus flexor digitorum superficialis Ursprung: Epicondylus medialis humeri
Ansatz: Mittelphalangen des zweiten bis fünften Fingers
Innervation Nervus medianus und Nervus ulnaris
Funktion Beugung im Handgelenk (außer M. pronator teres)
Beugung um Ellenbogengelenk
Pronation durch M. pronator teres
Radialabduktion und Ulnarabduktion durch M. flexor carpi radialis bzw. ulnaris
Beugung der Mittel- und Grundgelenke der Finger 2-5 durch M. flexor digitorum superficialis

Inhalt
  1. Ansatz und Ursprung
  2. Innervation
  3. Funktion
  4. Klinik
  5. Literaturquellen
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Ansatz und Ursprung

Alle fünf Muskeln haben eine gemeinsame Ursprungssehne am Epicondylus medialis des Humerus, einige besitzen darüber hinaus weitere Ursprünge am Radius und an der Ulna.

Zu den oberflächlichen Flexoren gehören:

  • Der Musculus pronator teres, der am Epicondylus medialis humeri (Caput humerale) und am Processus coronoideus ulnae (Caput ulnare) entspringt. Von dort läuft er distal unterhalb des M. brachioradialis und setzt an der lateralen Seite des Radius an. Von allen oberflächlichen Flexoren liegt er am lateralsten. Die Innervation erfolgt durch den Nervus medianus (C6-C7).
  • Der Musculus flexor carpi radialis zieht von der gemeinsamen Ursprungssehne am Epicondylus medialis humeri zur Basis der Ossa metacarpalia zwei und drei. Er wird durch den Nervus medianus (C6-C7) innerviert.
  • Der Musculus flexor carpi ulnaris hat zwei Köpfe, die am Epicondylus medialis humeri (Caput humerale) und am Olecranon der Ulna (Caput ulnare) entspringen. Seine Sehne nutzt das Os pisiforme als Sesambein und setzt distal am Hamulus ossis hamati und der Basis des fünften Os metacarpale an. Dieser Muskel liegt am medial aller anderen oberflächlichen Flexoren und prägt maßgäblich die Konturen der ulnaren Seite des Unterarms. Die Innervation erfolgt durch den Nervus ulnaris (C7-Th1).

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  • Der Musculus palmaris longus ist ein sehr schmaler Muskel, der am Epicondylus medialis humeri entspringt und am Retinaculum flexorum und der Aponeurosis palmaris ansetzt. Allerdings ist er äußerst variabel und kann z.B. auf der einen oder beiden Seiten fehlen oder einen alternativen Verlauf haben. Die Innervation übernimmt der Nervus medianus (C7-Th1).
  • Der Musculus flexor digitorum superficialis entspringt großflächig am Epicondylus medialis humeri (Caput humerale), Processus coronoideus ulnae (Caput ulnare) sowie distal der Tuberositas radii (Caput radiale). Die vier Ansatzsehnen spalten sich distal in jeweils zwei kleinere Sehnen und setzen an den Seiten der Mittelphalangen des zweiten bis fünften Fingers an. Dieser Muskel liegt von allen fünf am tiefsten. Auch hier erfolgt die Innervation durch den Nervus medianus (C7-Th1).

Innervation

Fast alle oberflächlichen Flexoren des Unterarms werden durch den Nervus medianus versorgt (Ausnahme: Flexor carpi ulnaris). Dieser erscheint in der Ellenbeuge unter der Aponeurose der Bizepssehne zwischen den Köpfen des M. pronator teres.

Von dort läuft er unterhalb des Flexor digitorum superficialis zwischen den oberflächlichen und tiefen Flexoren, zieht am Handgelenk durch den Karpaltunnel und gibt schließlich in der Hohlhand seine motorischen und sensiblen Endäste ab.

Der Karpaltunnel ist eine Passage am Handgelenk, die dorsal durch die Handwurzelknochen und ventral durch eine straffe Verdichtung der Unterarmfaszie (Retinaculum flexorum) begrenzt wird. In ihm verlaufen neben dem Medianusnerv auch die Sehnen des Flexor digitorum superficialis und profundus sowie des M. flexor pollicis longus.

Funktion

Die oberflächlichen Flexoren übernehmen unterschiedliche Funktionen in den Gelenken des Unterarms und der Hand. Wie der Name es verrät, bewirken (fast) alle eine Beugung im Handgelenk (Ausnahme: M. pronator teres). Gemeinsam haben sie auch, dass sie alle schwache Beuger des Ellenbogengelenks sind.

Die einzelnen Muskeln haben darüber hinaus noch weitere Funktionen:

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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