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Autochthone Rückenmuskulatur

Die autochthone Rückenmuskulatur (Musculus erector spinae) besteht aus einem medialen und lateralen Trakt. Erfahre alles zur Anatomie des medialen Trakts mit diesem Video von Kenhub!

Die autochthone Rückenmuskulatur, auch als tiefe Rückenmuskulatur bezeichnet, stellt einen Teil der Rumpfwandmuskulatur dar. Sie umfasst ein System von tiefen Rückenmuskeln an der Wirbelsäule, die sich vom Becken bis hin zum Kopf erstrecken.

Sie wird in einen medialen und lateralen Trakt und die tiefen Nackenmuskeln unterteilt. Diese Muskelgruppen sind essentiell für die Stabilisierung, Bewegung und Haltung der Wirbelsäule.

Dieser Artikel erläutert die Aufteilung, Anatomie und Funktion der autochthonen Rückenmuskulatur.

Kurzfakten zur autochthonen Rückenmuskulatur
Medialer Trakt Spinales System: Mm. interspinales, M. spinalis
Transversospinales System:
Mm. rotatores breves et longi, M. multifidus, M. semispinalis

Lateraler Trakt Sakrospinales System: M. longissimus, M. iliocostalis
Spinotransversales System:
M. splenius
Intertransversales System:
Mm. intertransversarii, Mm. levatores costarum
Tiefe Nackenmuskeln M. rectus capitis posterior major, M. rectus capitis posterior minor, M. obliquus capitis superior, M. obliquus capitis inferior
Innervation Rami dorsales der Spinalnerven
Inhalt
  1. Lage und Innervation
  2. Medialer Trakt
  3. Lateraler Trakt
  4. Tiefe Nackenmuskeln
  5. Funktion
  6. Literaturquellen
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Lage und Innervation

Die autochthonen Rückenmuskeln befinden sich in einem osteofibrösen Kanal, begrenzt von den Wirbeln, den Rippen und der Fascia thoracolumbalis.

Sie werden alle über die Rr. dorsales der Spinalnerven innerviert.

Embryologisch stammen sie aus dem dorsalen Anteil der Myotome (Epimer), welcher während der ganzen Entwicklung ortsständig bleibt („autochthon“).

Die aus dem ventralen Anteil des Myotoms (Hypomer) stammenden Rückenmuskeln (z.B. M. latissimus dorsi und M. trapezius) wandern dagegen erst nachträglich in die Rumpfwandmuskulatur ein (sekundäre Rückenmuskeln).

Suchst du noch eine Übersicht zum Aufbau der Wirbelsäule? Dann schau dir doch mal hier unser Arbeitsblatt dazu an!

Medialer Trakt

Der mediale Trakt erstreckt sich zwischen den Dorn- (Processus spinosi) und Querfortsätzen (Processus transversi) der Wirbel. Er wird über die medialen Äste der Rr. dorsales der Spinalnerven innerviert. Man unterteilt ihn in ein spinales und transversospinales System.

  • Zum spinalen System gehören die Mm. interspinales und der M. spinalis. Sie verbinden die Dornfortsätze benachbarter Wirbel. Dabei entspringt der M. spinalis etwas seitlicher als die Mm. interspinales.
  • Das transversospinale System umfasst die Mm. rotatores breves et longi, den M. multifidus und M. semispinalis. Sie verlaufen alle schräg von den Querfortsätzen zu den Dornfortsätzen. Die Mm. rotatores breves setzen am nächsthöchsten Wirbel an, die Mm. rotatores longi am übernächsten Wirbel. Der M. multifidus überspringt 2-4 Wirbel und der M. semispinalis 4-7 Wirbel. Der M. semispinalis besitzt zusätzlich einen kräftigen Ansatz am Os occipitale.

Lateraler Trakt

Der laterale Trakt besteht aus einem System langer Muskeln. Er liegt oberflächlicher als der mediale Trakt und setzt lateraler an. Er wird über die lateralen Äste der Rr. dorsales der Spinalnerven innerviert. Man unterscheidet zwischen dem sakrospinalen, intertransversalen und spinotransversalen System.

  • Das sakrospinale System besteht aus den kräftigen M. longissimus und M. iliocostalis. Beide teilen sich eine Ursprungssehne an der Fascia thoracolumbalis. Sie besitzen zahlreiche Ursprünge und Ansätze an den Rippen und Querfortsätzen. Der M. longissimus capitis setzt am Processus mastoideus des Os temporale an.
  • Der M. splenius bildet das spinotransversale System. Er entspringt an den Dornfortsätzen der oberen Brust- und unteren Halswirbeln und zieht nach lateral kranial.
  • Zum intertransversalen System gehören die Mm. intertransversarii und Mm. levatores costarum. Sie verlaufen zwischen zwei benachbarten Querfortsätzen. Die Mm. levatores costarum werden sowohl von den Rr. ventrales als auch dorsales der Spinalnerven innerviert (Doppelinnervation). Teile der Mm. intertransversarii werden sogar nur von Rr. ventrales innerviert und gehören deshalb nicht zur autochthonen Rückenmuskulatur.

Tiefe Nackenmuskeln

Die tiefen Nackenmuskeln (Mm. suboccipitales) werden durch den R. dorsalis des ersten Spinalnervs (C1) innerviert (N. suboccipitalis) und zählen somit zu den autochthonen Rückenmuskeln.

Sie bestehen aus vier paarigen Muskeln:

Teste dein Wissen zu den tiefen Muskeln des hinteren Rumpfes mit dem folgenden Quiz:

Funktion

Die autochthone Rückenmuskulatur ist essentiell für die Stabilisierung und Bewegung der Wirbelsäule.

Bei beidseitiger Kontraktion kommt es zur Streckung des Körpers (Dorsalextension), bei einseitiger zur Seitenneigung (Lateralflexion). Die Drehung (Rotation) erfolgt in Zusammenarbeit mit den schrägen Bauchmuskeln.

Die tiefen Nackenmuskeln unterstützen die Bewegung der Kopfgelenke, vor allem die Feinabstimmung. Sie besitzen besonders viele Muskelspindeln und tragen so maßgeblich zur Propriozeption des Kopfes bei.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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