Nervus suboccipitalis
Der Nervus suboccipitalis (Subokzipitalnerv) ist der Ramus posterior des ersten Spinalnerven (C1).
Er führt ausschließlich motorische Fasern und innerviert die kurze Nackenmuskulatur sowie den M. semispinalis cervicis und des M. longissimus capitis der autochthonen Rückenmuskulatur.
Dieser Artikel beschreibt die Anatomie, den Verlauf und die Funktion des N. suboccipitalis.
Beschreibung | Ramus posterior des 1. Spinalnerven |
Ursprung | Rückenmark C1 |
Äste | Rein motorisch Verbindungen zu C2 und Fasern des N. accessorius |
Funktion | Rein motorisch Innervation von Mm. rectus capitis posterior minor und major, Mm. obliquus capitis superior und inferior, M. semispinalis cervicis, M. longissimus capitis |
Verlauf
Der N. suboccipitalis läuft nach Austritt aus dem Rückenmark leicht nach kranial und anschließend zwischen dem hinteren Atlasbogen (Arcus posterior) und der A. vertebralis, um dann zwischen Atlas und Os occipitale in das Trigonum suboccipitale (tiefes Nackendreieck) einzutreten.
Dieses wird durch den M. rectus capitis posterior major sowie die Mm. obliquus capitis superior und inferior begrenzt.
Dort findet eine Aufzweigung in mehrere, ausschließlich motorische Äste statt.
Es lassen sich zudem Verbindungen zwischen dem N. suboccipitalis sowie C2 und Fasern des N. accessorius finden.
Anatomische Varianten bestehen in der Zusammensetzung des N. suboccipitalis aus Fasern der Hinter- und Vorderwurzel des Spinalnervs C1.
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Funktion
Der N. suboccipitalis ist ein rein motorischer Nerv.
Er innerviert die Mm. suboccipitales (tiefe kurze Nackenmuskeln). Sie verbinden das Os occipitale mit den oberen beiden Halswirbeln Atlas und Axis und steuern auf diese Weise die Feinmotorik der Kopfgelenke.
Zu ihnen zählen der M. rectus capitis posterior minor, M. rectus capitis posterior major, M. obliquus capitis superior und M. obliquus capitis inferior.
Der N. suboccipitalis trägt auch zur Innervation des M. semispinalis cervicis und des M. longissimus capitis der autochthonen Rückenmuskulatur bei.
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Klinik
Läsionen des N. suboccipitalis äußern sich in einer Schwäche der Nackenmuskulatur und durch die Einschränkung der Kopfstreckung und -rotation im C1/C2-Gelenk. Solche Schädigungen können beispielsweise durch Traumata, Fehlhaltung, Infektionen, Kompression oder operative Eingriffe ausgelöst werden. Des Weiteren können sich derartige Prozesse als Nacken- und Rückenschmerzen (vertebragener Kopfschmerz), gegebenenfalls mit Ausstrahlung in Schulter und Arm manifestieren.
Atlantoaxiale Instabilität ist ebenfalls eine mögliche Folge von Kompression von zervikalen neuralen Strukturen. Diagnostisch wird die Beweglichkeit überprüft und zusätzlich eine Röntgenaufnahme in 45-Grad-Schrägaufnahme angefertigt. Auch können CT- und MRT-Untersuchungen angeordnet werden zum Ausschluss von zervikalen Bandscheibenvorfällen. Anfangs hilft therapeutisch eine Physio- oder Massagetherapie, bei schwereren Fällen kann alternativ auch eine schmerztherapeutische Injektion des N. suboccipitalis mit einem Lokalanästhetikum erfolgen.
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