Musculi interspinales
Die Musculi interspinales (Zwischendornmuskeln) sind kurze, paarige Rückenmuskeln und gehören zum medialen Trakt der tief gelegenen autochthonen Rückenmuskulatur.
Im Bereich der Halswirbelsäule und der Lendenwirbelsäule verbinden sie die Processi spinosi der Wirbel. Je nach Lokalisation werden sie entsprechend als Mm. interspinales cervicis oder lumborum bezeichnet. An der Brustwirbelsäule sind die Musculi interspinales meist nur rudimentär ausgebildet und fehlen oft auch ganz.
Die autochthonen Muskeln des Rückens werden oftmals auch als Musculus erector spinae zusammengefasst.
Ursprung | Jeweils Processus spinosi |
Ansatz | Jeweils Dornfortsatz des kranial angrenzenden Wirbelkörpers |
Innervation | Ramus medialis rami posteriores nervi spinalis |
Blutversorgung |
Arteriell: - Pars cervicis: Rr. musculares der A. vertebralis und der A. cervicalis profunda - Pars thoracis: Aa. intercostales posteriores - Pars lumborum: Äste der A. subcostalis und der Aa. lumbales Venös: Plexus venosus vertebralis externus |
Funktion | Dorsalextension der Wirbelsäule |
Verlauf und Versorgung
Die Fasern der Mm. interspinales spannen sich in der Medianebene zwischen den Dornfortsätzen von jeweils zwei benachbarten Wirbelkörpern, weshalb es sich um unisegmentale Muskeln handelt.
Entsprechend der jeweiligen Wirbelsäulenabschnitte untergliedert man die
- Musculi interspinales cervicis (Ursprung: Processus spinosi vom 2. Halswirbel - 1. Brustwirbel)
- Musculi interspinales thoracis (Ursprung: Processus spinosi vom 2. und 3. Brustwirbel, sowie vom 11. Brustwirbel bis 1. Lendenwirbel)
- Musculi interspinales lumborum (Ursprung: Processus spinosi vom 2. bis 5. Lendenwirbel)
Von ihrem Ursprung aus ziehen die Fasern dann in gerader Richtung zu ihrem Ansatz am Dornfortsatz des kranial angrenzenden Wirbelkörpers.
Die Blutversorgung erfolgt je nach Lokalisation durch den mittleren Ast der Rr. dorsales der jeweiligen segmental verlaufenden Arterien. Das sind die Rr. musculares der A. vertebralis und der A. cervicalis profunda für die Pars cervicis, Äste der Aa. intercostales posteriores für die Pars thoracis und Äste der A. subcostalis sowie der Aa. lumbales für die Pars lumborum.
Das venöse Blut wird zunächst in den Plexus venosus vertebralis externus posterior und von dort aus jeweils weiter in die Vv. lumbales, Vv. intercostales posteriores und in die V. vertebralis sowie in die V. cervicalis profunda drainiert. Ein Teil des venösen Blutes fließt in die V. azygos, V. hemiazygos, V. hemiazygos accessoria und in die Vv. lumbales ascendentes.
Innerviert werden die Mm. interspinales, ebenso wie die restlichen medialen autochthonen Rückenmuskeln, durch den R. medialis der Rr. posteriores der jeweiligen Spinalnerven.
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Funktion
Eine Kontraktion der Mm. interspinales führt zu einer leichtgradigen Dorsalextension und damit zum Aufrichten der Wirbelsäule. Auf diese Weise tragen die Mm. interspinales zu einer aufrechten Körperhaltung bei. Dabei wirken sie antagonistisch zu den Bauchmuskeln.
Außerdem befindet sich in den Mm. intertransversarii eine besonders hohe Anzahl an Muskelspindeln, welche eine entscheidende Rolle für die Propriozeption und Haltungskontrolle spielen.
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