Musculus rectus capitis posterior minor
Der Musculus rectus capitis posterior minor (kleiner hinterer gerader Kopfmuskel) wird zu den Mm. suboccipitales (kurze Nackenmuskeln) gezählt.
Auch er ist wie sein großer Bruder, der Musculus rectus capitis posterior major, Teil der autochthonen Muskulatur des Rückens.
Bei einseitiger Kontraktion kommt es zu einer Neigung des Kopfes zur ipsilateralen Seite.
Im folgenden Artikel gehen wir näher auf die Anatomie, den Verlauf und die Funktionen des Musculus rectus capitis posterior minor ein.
Ursprung | Tuberculum posterius des Atlas |
Ansatz | Mittleres Drittel der Linea nuchalis inferior |
Innervation | Nervus suboccipitalis |
Blutversorgung | A. occipitalis Rr. musculares der A. vertebralis |
Funktion | Seitneigung des Kopfes Dorsalextension des Kopfes |
Verlauf und Versorgung
Die Fasern des M. rectus capitits posterior minor entspringen am 1. Halswirbel, genauer am Tuberculum posterius des Arcus posterior des Atlas. Von dort aus ziehen sie nach kranial zum Hinterhaupt des Kopfes, wo sie im medialen Bereich der Linea nuchalis inferior (untere Nackenlinie) ansetzen.
Analog zu den anderen Mm. suboccipitales erfolgt die Blutversorgung über die A. occipitalis (Zufluss aus der A. carotis externa) und die Rr. musculares der A. vertebralis.
Das venöse Blut wird über den Plexus venosus vertebralis externus posterior in die V. vertebralis drainiert.
Innerviert wird der M. rectus capitits posterior minor durch den N. suboccipitalis, den R. posterior des Spinalnervs aus C1.
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Funktion
Bei einseitiger Kontraktion des M. rectus capitis posterior minor kommt es zu einer Neigung des Kopfes zur ipsilateralen Seite. Diese Bewegung erfolgt im Art. atlantooccipitalis (oberes Kopfgelenk).
Eine bilaterale Kontraktion führt zu einer Dorsalextension des Kopfes.
Der M. rectus capitis posterior minor zählt zwar zur autochthonen Rückenmuskulatur, ermöglicht aber Bewegungen des Kopfes.
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Klinik
Die Nackenmuskulatur von Neugeborenen und Säuglingen ist anfangs noch nicht vollständig entwickelt und bildet sich erst in den ersten Lebensmonaten voll aus.
Eine Kopfdrehung auf Unterlage ist ab einem Lebensalter von 1 Monat möglich, eine Hebung des Kopfes ab circa 3 Monaten.
Ab dem 5. Lebensmonat kann bei Kindern außerdem die Landau-Reaktion beobachtet werden, ein Aufrichten des Kopfes, wenn das Kind in horizontaler Schwebelage auf dem Bauch gehalten wird. Abweichungen davon können Hinweis auf das Vorliegen einer Muskelschwäche verschiedener Ursachen geben.
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