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Atlas (C1)

Schau dieses Video, um mehr über den Aufbau und die Funktion der Wirbelsäule zu erfahren!

Der Atlas (C1) ist der erste Wirbel unserer Wirbelsäule und bildet zugleich den Beginn ihres ersten Abschnitts, der Halswirbelsäule. Aufgrund seiner gelenkigen Verbindungen und atypischen Form wird er allerdings oft individuell betrachtet. 

Der Atlas wird als atypischer Wirbel eingestuft, da er kaum Ähnlichkeiten zu den anderen Wirbeln besitzt und ihm markante Merkmale, wie der Wirbelkörper, fehlen.

Der ungewöhnliche Name dieses Knochens leitet sich von einem Gott der griechischen Mythologie ab, dem Atlas. Ähnlich wie der griechische Gott Atlas das Gewicht der Welt auf seinen Schultern trägt, stützt der Atlas der Wirbelsäule unseren Schädel.

In diesem Artikel werden wir die Anatomie, Besonderheiten und die Funktion des Atlas erläutern.

Kurzfakten zum Atlas (C1)
Lage Erster Halswirbel C1, zwischen Os occipitalis und Axis (C2)
Aufbau Arcus anterior, Arcus posterior, Massae laterales, Processus transversus, Canalis vertebralis, besitzt keinen Wirbelkörper
Gelenke Articulatio atlantooccipitalis, Articulationes atlantoaxiales laterales, Articulatio atlantoaxialis mediana

Lage und Struktur

Der Atlas befindet sich als erster Wirbel im obersten Teil der Halswirbelsäule (HWS). Er artikuliert kranial mit den Kondylen des Os occipitale (Hinterhauptbein), die sich lateral des Foramen magnum befinden.

Kaudal steht er mit dem zweiten Halswirbel (C2) in gelenkiger Verbindung, der aufgrund seines markanten Knochenvorsprungs auch als Axis bezeichnet wird.

Der Atlas ist ein ringförmiger Knochen, der weder über einen Wirbelkörper, noch über einen Dornfortsatz (Processus spinosus) verfügt und daher als atypischer Wirbel betrachtet wird. Anstelle eines Wirbelkörpers besteht der Atlas aus einem vorderen und einem hinteren Bogen (Arcus anterior et posterior), die seitlich durch die Massae laterales verbunden sind. Jede Massa lateralis besitzt sowohl kranial als auch kaudal Gelenkflächen und jeweils seitlich einen Querfortsatz. Der Arcus anterior und posterior sowie die beiden Massae laterales bilden in ihrer Mitte einen ringförmigen Raum, den sogenannten Wirbelkanal, der als Durchgang für das Rückenmark dient.

Aufbau

Arcus anterior

Der Arcus anterior des Atlas bildet den vorderen Teil des Wirbelkanals. Auf der Vorderseite des Bogens befindet sich eine knöcherne Aufrauung, das so genannte Tuberculum anterius atlantis, an dem das Ligamentum longitudinalis anterius befestigt ist. Die oberen und unteren Flächen des Arcus anterior bilden den Ansatzpunkt für die Membrana atlantooccipitalis anterior und die seitlichen Teile des Ligamentum longitudinalis anterius.

Auf der Dorsalseite des Arcus anterior befindet sich die runde Gelenkfläche, die mit dem Dens Axis (C2) artikuliert, um die Articulatio atlantoaxialis mediana zu bilden. Dabei handelt es sich um ein synoviales Drehgelenk, das Drehbewegungen des Kopfes am Hals ermöglicht, z. B. wenn man den Kopf schüttelt oder von links nach rechts dreht.

Arcus posterior

Der Arcus posterior ist etwa dreimal so groß wie der Arcus anterior und deswegen mehr an der Bildung des Umfangs vom Atlasring beteiligt. Hier lässt sich der für die übrigen Wirbel typisch vorkommende Pediculus und die Lamina arcus vertebrae erahnen.

Die Arteria vertebralis durchkreuzt die kraniale Oberfläche des Arcus posterior und hinterlässt hier entweder eine Furche (Sulcus arteriae vertebralis) oder sogar einen kleinen Kanal, den Canalis arteriae vertebralis. Der Sulcus arteriae vertebralis führt ebenfalls den Plexus venosus vertebralis sowie den Nervus suboccipitalis, den ersten Spinalnerv.

Ebenso wie die Ränder des Arcus anterior, sind die Ränder des Arcus posterior auch wichtige Ansatzpunkte für umliegende Bandstrukturen. Der kraniale Rand ist mit der Membrana atlantooccipitalis verbunden, während das oberste Paar der Ligamenta flava am kaudalen Rand ansetzt.

Am Apex des Arcus posterior befindet sich eine knöcherne Aufrauung, die als Tuberculum posterior bezeichnet wird. Das Tuberculum posterior entspricht dem Dornfortsatz typischer Wirbel und fungiert als Ansatzpunkt für das Ligamentum nuchae.

Massae laterales

Lateral am Atlas, zwischen dem Arcus anterior und posterior, befinden sich zwei verdickte, eiförmige Anteile. Die sogenannten Massae laterales sind der Ersatz für den fehlenden Wirbelkörper und übernehmen dessen Aufgabe. Sie sind der dickste und stärkste Teil des Atlas und tragen das Gewicht des Schädels. An der oberen und unteren Oberfläche jeder Massae laterales befinden sich Gelenkflächen.

  • Die nierenförmigen oberen Gelenkflächen artikulieren mit den Kondylen des Os occipitale des Schädels und bilden das Atlantookzipitalgelenk (Articulatio atlantooccipitalis). Dieses Gelenk ermöglicht die Beugung und Streckung sowie eine leichte seitliche Beugung (Flexion) des Kopfes am Hals. Es wird also beim Nicken des Kopfes benutzt und umgangssprachlich auch manchmal als “Ja-Gelenk” bezeichnet.
  • Die etwas runder geformten unteren Gelenkflächen artikulieren mit den oberen Gelenkflächen des Axis (C2) und bilden so die Articulatio atlantoaxialis lateralis. Die paarigen Gelenke arbeiten mit der Articulatio atlantoaxialis mediana zusammen, um die Rotationsbewegungen des Kopfes zu ermöglichen. Dieses Gelenk wird umgangssprachlich oft als „Nein-Gelenk“ bezeichnet. Allerdings werden die Bewegungen des Os occipitale, des Atlas und des Axis häufig vereinfacht zusammengefasst und gemeinsam als „Ja-Nein-Gelenk“ bezeichnet.

An der medialen Oberfläche jeder Massae laterales befindet sich eine Verdickung, das so genannte Tuberculum transversum. Wie der Name schon sagt, dient dieses Tuberculum als Ansatzpunkt für das Ligamentum transversum, das den Processus spinosus des Axis (C2) stabilisiert. Das Ligamentum transversum unterteilt den Wirbelkanal in ein vorderes und ein hinteres Kompartiment. Das vordere Drittel des Kanals wird vom Dens axis ausgefüllt, während das hintere Kompartiment das Rückenmark und seine umliegenden Häute umgibt.

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Processus transversus

Der Processus transversus (Querfortsatz) ragt inferolateral der Massae laterales hervor. Die Processus transversus des Atlas sind die zweitlängsten aller Halswirbel und fungieren als starke Hebel für die Muskeln, die beim Drehen des Kopfes helfen. Der breite Anteil des Querfortsatzes entspricht dem hinteren Tuberkel eines typischen Halswirbels.

Jeder der Processus transversus besteht aus einer kleinen Radix anterior und posterior, die seitlich ineinander übergehen, so dass zwischen ihnen eine kleine Öffnung entsteht, die als Foramen transversarium bezeichnet wird. Das Foramen transversarium der Halswirbel ermöglicht den Durchgang der Arteria und Vena vertebralis, die auf- und absteigen, um die Regionen des Gehirns zu versorgen bzw. zu drainieren.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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