Musculus longissimus
Der Musculus longissimus (längster Muskel) gehört zu den tief gelegenen, autochthonen Muskeln des Rückens, genauer zum lateralen Trakt und dort wiederum zum sakrospinalen System.
Die autochthonen Rückenmuskeln werden oftmals als Musculus erector spinae zusammengefasst. Je nach Lokalisation wird er als M. longissimus thoracis, cervicis und capitis bezeichnet.
In diesem Artikel erfährst du mehr über die Anatomie, die unterschiedlichen Abschnitte und die Funktion des M. longissimus.
Ursprung |
M. longissimus capitis: Processus transversi C4-Th5 M. longissimus cervicis: Processus transversi Th1-Th6 M. longissimus thoracis: Os sacrum, Crista iliaca, Processus transversi Th7-L2, Processus spinosi L1-L5 |
Ansatz |
M. longissimus capitis: Processus mastoideus M. longissimus cervicis: Processus transversi C2-C5 M. longissimus thoracis: Processus accessorii und Processus costales L1-L5, Processus transversi Th1- Th12, 2.-12. Rippe |
Innervation | R. lateralis der Rr. posteriores der jeweiligen Spinalnerven |
Funktion | Dorsalextension |
Verlauf
Die Muskelbündel des M. longissimus capitis entspringen an den Processus transversi des 4. Hals- bis 5. Brustwirbels und setzen am Processus mastoideus an.
Der M. longissimus cervicis entspringt an den Processus transversi des 1.-6. Brustwirbels und setzt kranial an den Tubercula posteriora des 2.-7. Halswirbels an.
Der M. longissimus thoracis hat seinen Ursprung an der Facies dorsalis des Os sacrum, Crista iliaca, Processus transversi des 7. Brust- bis 2. Lendenwirbels, Processus spinosi des 1.-5. Lendenwirbels.
Von dort zieht er nach kranial und inseriert an der 1. oder 2. Rippe. Dabei setzt dieser Muskeln lateral und medial an. Medial inseriert er an den Processus accessorii der Lendenwirbel und den Processus transversi der Brustwirbel; lateral an den Rippen, an den Processus costales der Lendenwirbel, sowie am tiefen Blatt der Fascia thoracolumbalis.
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Innervation
Innerviert wird der M. longissimus, ebenso wie die anderen lateralen autochthonen Rückenmuskeln, durch den R. lateralis der Rr. posteriores der jeweiligen Spinalnerven.
Funktion
Die Kontraktion des M. longissimus in in seiner Gesamtheit führt bei beidseitiger Kontraktion zu einer Dorsalextension. Er gehört neben dem M. iliocostalis zu den stärksten Streckern der Wirbelsäule. Eine einseitige Kontraktion führt zu einer Seitneigung zur ipsilateralen Seite.
Die Kontraktion des M. longissimus capitis führt bei beidseitiger Kontraktion zur Dorsalextension sowie bei einseitiger Kontraktion zur Lateralflexion und Rotation des Kopfes nach ipsilateral.
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Klinik
Bei der körperlichen Untersuchung von Rückenschmerzen lässt sich häufig eine schmerzhafte Verspannung der autochthonen Rückenmuskeln finden, von denen der M. longissimus zu den größten zählt.
Diese Verspannungen können im Rahmen eines spinalen Reflexes entstehen: Schmerzen in der Muskulatur selbst, z.B. durch Fehl- oder Überbelastung, oder in inneren Organen (übertragener Schmerz) führen zur Aktivierung von muskulären Nozisensoren. Diese bewirken eine Kontraktion. Eine Verringerung des ursächlichen Schmerzes (durch Physiotherapie oder Analgetika) führt somit auch zur Verringerung der Kontraktion in dieser Muskulatur.
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