Video: Glandula pinealis
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Transkript
Hallo, ich bin Cuco von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
Heute soll es um die Zirbeldrüse gehen, die auch unter dem lateinischen Namen „Glandula pinealis“ bekannt ist. Dabei ...
Mehr lesenHallo, ich bin Cuco von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
Heute soll es um die Zirbeldrüse gehen, die auch unter dem lateinischen Namen „Glandula pinealis“ bekannt ist. Dabei schauen wir uns ihre Lage, ihren Aufbau, ihre Funktion und ihre Blutversorgung an.
Wir beginnen mit diesem Sagittalschnitt des Gehirns. Ich habe die Zirbeldrüse für euch hier in grün hervorgehoben. Sie wird auch als Epiphyse bezeichnet und ist eine kleine kegelförmige Struktur, die ungefähr 5 bis 8 Millimeter misst und oberhalb der Vierhügelplatte im posterioren Epithalamus, also im Diencephalon liegt. Vielleicht erinnert ihr euch, dass zum Diencephalon, zu Deutsch Zwischenhirn, unter anderem auch noch der Thalamus und der Hypothalamus gehört.
Das nächste Bild zeigt die Zirbeldrüse von einer Dorsalansicht auf den Hirnstamm und das Zwischenhirn. Sie befindet sich hier zwischen den hinteren Anteilen des Thalamus auf beiden Seiten und liegt an der Hinterwand des dritten Ventrikels. Um es noch einmal zu verdeutlichen: Ihr schaut einem Menschen hier auf den Hinterkopf - auf der rechten Seite seht ihr deshalb auch einen Anschnitt des Kleinhirns.
Der Stiel der Zirbeldrüse hat eine Lamina superior und eine Lamina inferior. Schauen wir uns diesen Bereich etwas genauer an. Hier befindet sich zum Einen die Commissura habenularum und zum Anderen das Trigonum habenulae. Diese beiden Strukturen zählen zur Lamina superior des Epiphysenstiels. Damit verbinden sowohl die Commissura habenularum als auch das Trigonum habenulae die Zirbeldrüse jeweils mit den oberen Anteilen der Großhirnhemisphären. Die Commissura posterior bildet die Lamina inferior und verbindet die Zirbeldrüse mit den unteren Anteilen der beiden Großhirnhemisphären. Lamina heißt übersetzt Blatt oder Platte. Stellt euch also vor, dass zwei dünne Gewebsplatten die Zirbeldrüse mit dem Großhirn verbinden.
Diese Abbildung zeigt uns die tief im Hirn liegenden Ventrikel. Hier seht ihr die beiden Seitenventrikel und hier unten den vierten Ventrikel. Zwischen den beiden Laminae der Epiphysenstiele befindet sich eine Ausziehung des dritten Ventrikels. Man nennt sie den Recessus pinealis. Über den dritten Ventrikel kommuniziert der Recessus pinealis außerdem mit dem Sulcus hypothalamicus, der an der Seitenwand des dritten Hirnventrikels liegt.
Obwohl die Epiphyse so klein ist, hat sie als endokrine Drüse eine große Aufgabe: sie produziert das Hormon Melatonin. Melatonin reguliert sowohl den Schlaf-Wach-Rhythmus als auch die zirkadian- und saisonal-rhythmischen Vorgänge im Körper. Die Ausschüttung von Melatonin wird durch Licht gehemmt und erreicht inmitten der Nacht ihr Maximum. Ein anderer Effekt, der dem Melatonin zugeschrieben wird, umfasst gewisse reproduktive Funktionen. Bei Kindern mit verminderten Melatoninspiegeln wurde gelegentlich eine Pubertas praecox, also ein verfrühter Beginn der Pubertät, beobachtet. Unter anderem deshalb geht man davon aus, dass Melatonin einen hemmenden Einfluss auf die Reifung der Genitalien bis zur Pubertät hat. Wichtig ist an dieser Stelle außerdem, dass die Zirbeldrüse zu den zirkumventrikulären Organen des Gehirns gehört. Das heißt, dass ihre Blutgefäße nur ein fenestriertes Endothel – und keine Blut-Hirn-Schranke – vom Hirngewebe trennt.
Sauerstoffreiches Blut erreicht die Zirbeldrüse über feine arterielle Äste der Arteria choroidea posterior. Die Arteria choroidea posterior ihrerseits entstammt der Arteria cerebri posterior, die wir hier in grün sehen. Auf dieser Abbildung könnt ihr außerdem gut nachvollziehen, wie auf beiden Seiten je eine Arteria choroidea posterior aus der Arteria basilaris tritt. Die Venae internae cerebri drainieren das sauerstoffarme Blut der Zirbeldrüse. Die Venae internae cerebri schließen sich in ihrem Verlauf mit der Vena basalis und der Vena mesencephalica posterior zur Vena cerebri magna, die ihr hier grün markiert seht, zusammen. Die Vena cerebri magna fließt ihrerseits dann in den Sinus rectus. Die Sinus werden einzeln in separaten Videos abgehandelt. Ihr erinnert euch vielleicht aber dennoch, dass das venöse Blut der Sinus letztendlich in die beiden Venae jugulares drainiert wird.