Video: Blutgefäße der weiblichen Brust
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Transkript
Hallo, ich bin Cuco von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
Heute bespreche ich die Blutgefäße der weiblichen Brust mit euch.
Die Brust, oder die Mamma, variiert stark in ihrer ...
Mehr lesenHallo, ich bin Cuco von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
Heute bespreche ich die Blutgefäße der weiblichen Brust mit euch.
Die Brust, oder die Mamma, variiert stark in ihrer Größe und Form. Außerdem verändert sich ihre Struktur im Laufe des Lebens aufgrund von hormonellen Einflüssen auf das Gewebe. Diese Hormone erreichen das Brustgewebe über Blutgefäße, die wir uns in diesem Tutorial genauer ansehen werden. Außerdem werde ich einige Anmerkungen zu der klinischen Relevanz dieser Gefäße machen. Hauptsächlich werden wir dabei diese Abbildung betrachten: die ventrale Ansicht auf die linke Brust. Anfangen möchte ich mit den Arterien und zwar speziell mit der A. thoracica interna.
Die A. thoracica interna, auf Deutsch die innere Brustkorbarterie, ist ein Ast der A. subclavia. Bei Frauen wird sie passenderweise auch „A. mammaria interna“ genannt. Auf der linken Abbildung seht ihr ihre Anatomie etwas genauer. Hier könnt ihr schön sehen, dass sich diese paarige Arterie dorsal der ersten sechs Rippenknorpel und lateral des Sternums befindet. Sie ist hier in grün markiert. Rechts könnt ihr erkennen, dass sie entlang der parasternalen Lymphknoten und der V. thoracica interna verläuft.
Wie eben gesagt, sind die Aa. thoracicae internae Äste der jeweiligen A. subclavia. Hier sind sie in grün markiert. Sie entspringen der jeweiligen A. subclavia dorsal der Vv. subclaviae.
Aus der A. thoracica interna gehen die Rr. perforantes arteria thoracicae internae, die Perforansäste der inneren Brustkorbarterie, hervor. Sie ziehen durch die ersten fünf oder sechs Zwischenrippenräume zum M. pectoralis major und versorgen diesen mitsamt der umgebenden Haut.
Bei Frauen gibt der vierte R. perforans die Rr. mammarii mediales, die mittleren Brustdrüsenäste, ab. Sie versorgen den ventromedialen Teil der Brust und sind hier in grün markiert. Der zweite R. perforans ist der größte. Er sorgt für die Durchblutung der oberen Anteile der Brust, der Brustwarze und der Areola.
Weiter geht es mit den Arterien, die den lateralen Teil der Brust versorgen. Die A. axillaris, die Achselarterie, geht am lateralen Rand der ersten Rippe, aus der A. subclavia hervor. Sie hat sechs Äste und versorgt mit zwei von ihnen die Brust mit Blut.
Einen dieser Äste zeige ich euch jetzt etwas genauer: das ist die A. thoracica lateralis, die seitliche Brustkorbarterie. Sie entspringt dem distalen Teil der A. axillaris und verläuft nach kaudal entlang der lateralen Seite des M. pectoralis minor. Von dort zieht sie zum kaudalen Rand des M. serratus anterior und versorgt diesen Muskel, ebenso wie die Mm. pectorales minor und major, den M. subscapularis und die axillären Lymphknoten.
Die A. thoracica lateralis ist bei Frauen ein großes Gefäß, aus dem die Rr. mammarii laterales hervorgehen. Auf Deutsch heißen diese Äste “seitliche Brustdrüsenäste der seitlichen Brustkorbarterie”. In dieser Vergrößerung sind sie in grün markiert. Sie verlaufen um den lateralen Rand des M. pectoralis major herum und versorgen den lateralen Teil der Brust mit Blut.
Arterielles Blut erreicht die Brust außerdem über dieses hier markierte Gefäß: der R. pectoralis der A. thoraciacrominalis. Dieser Ast zieht unter den M. pectoralis major und versorgt neben der Brust auch diesen Muskel. Dann gibt er Äste ab, die durch den M. pectoralis major hindurchtreten und zur Durchblutung der oberen Abschnitte der Brust beitragen.
Die Aa. intercostales posteriores, die hinteren Zwischenrippenarterien, sind die letzten Arterien, die ich euch in diesem Tutorial zeigen möchte. Genauer gesagt versorgen die zweite bis vierte A. intercostalis posterior die Brust. Sie entspringen direkt aus der thorakalen Aorta und liegen im jeweiligen Zwischenrippenraum. In ihrem Verlauf in Richtung zur ventralen Thoraxwand geben sie Äste zur Brust ab.
Alle Gefäße, die wir besprochen haben, ziehen durch Muskeln, Faszien und sogar durch die Brust selbst hindurch, um diese zu versorgen. Als nächstes zeige ich euch nun die Venen, die den venösen Abfluss der Brust gewährleisten. Ein Großteil der venösen Drainage entspricht der arteriellen Versorgung. Dennoch schauen wir uns die Venen einzeln etwas genauer an. Außerdem gehe ich auch auf die größeren Gefäße ein, in die sie drainieren.
Die V. cephalica, die Kopfvene, ist eine oberflächliche Vene, die an der lateralen Seite des Ober- und Unterarms verläuft. In dieser Abbildung ist ihr proximaler Anteil dargestellt, der durch die Fossa infraclavicularis zieht, um dann in die V. axillaris zu drainieren. Diese Vene drainiert den ventrolateralen Teil der oberen Extremität und erhält zudem Blut aus dem oberflächlichen Brustgewebe.
Die V. axillaris, die Achselvene, wird durch den Zusammenfluss der V. basilica und der V. brachialis am kaudalen Rand des M. teres major gebildet. Die V. axillaris folgt dem Verlauf der A. axillaris und endet dort, wo ihr Gegenstück beginnt, am lateralen Rand der ersten Rippe. Diese Vene drainiert die Brustwand und die Mm. pectorales. Außerdem erhält sie Blut aus der Brust.
Wie die V. cephalica ist die V. basilica eine oberflächliche Vene, die ihren Ursprung in der Region des Handgelenks hat. Von hier aus verläuft sie nach kranial zur medialen Seite des Unter- und Oberarms. Auf Deutsch heißt sie “Basilarvene”. In dieser Abbildung seht ihr den Zusammenschluss der V. brachialis mit der V. basilica zur V. axillaris.
Die V. thoracica lateralis, die seitliche Brustkorbvene, drainiert in die V. axillaris. Sie nimmt venöses Blut aus dem M. serratus anterior und dem M. pectoralis major auf und folgt dem Verlauf der korrespondierenden Arterie, der A. thoracica lateralis. Diese haben wir uns ja vorhin schon angesehen.
Wie ich eben gesagt habe, wird die V. axillaris am lateralen Rand der ersten Rippe zur V. subclavia, der Unterschlüsselbeinvene. Diese Vene folgt auch dem Verlauf der A. subclavia und schließt sich dann mit der V. jugularis interna im sogenannten Venenwinkel zur V. brachiocephalica zusammen.
In den Zwischenrippenräumen seht ihr die Vv. intercostales posteriores, die hinteren Zwischenrippenvenen. Die zweite bis vierte Vena intercostalis posterior drainieren die lateralen Teile der Brust und folgen ihren arteriellen Gegenstücken. Sie drainieren dann in das System der V. azygos im Brustkorb, die wiederum in die V. cava superior mündet.
Hier seht ihr die V. thoracica interna, die innere Brustkorbvene. Diese paarige Vene liegt nah bei den korrespondierenden Arterien und drainiert die mediale Brustwand und die Brüste. Ihr Verlauf entspricht ebenfalls dem der gleichnamigen Arterien und ihren Ästen. Letztendlich drainiert sie in die jeweilige V. brachiocephalica, die ich eben schon angesprochen habe.
Die V. brachiocephalica sinistra, die linke Kopf-Arm-Vene, ist hier abgebildet. Sie ist länger als ihr rechtes Gegenstück, da sie durch den Brustkorb zur rechten Körperseite verläuft. Dort verbindet sich dieses Gefäß mit der V. brachiocephalica dextra und bildet die V. cava superior, die obere Hohlvene. Über diese Vene gelangt das venöse Blut des Kopfes, des Halses, der oberen Extremität und des Brustkorbs zum Herzen.
Zum Ende dieses Tutorials möchte ich noch einige Anmerkungen zur klinischen Relevanz dieser Gefäße machen. Die A. thoracica interna, die ja auch A. mammaria interna heißt, wird oft als Bypass für die Koronargefäße verwendet. Dabei ist die A. thoracica interna der Goldstandard bei Bypass-Operationen am R. interventricularis anterior der A. coronaria sinistra. Während der Operation wird der Ursprung der Arterie nicht durchtrennt. Nur das distale Ende wird von der Brustwand mobilisiert. Die A. thoracica interna ist für diese Operation besser geeignet, als die früher häufig verwendeten Vv. saphenae am Bein. Die Blutversorgung der Brust wird bei dieser Operation in der Regel nicht beeinträchtigt, da diese ja über mehrere Arterien gewährleistet wird.
Kenntnisse über die Vv. intercostales posteriores sind wichtig, um die Metastasierungswege von Brustkrebs zu verstehen. Wenn sich Krebszellen vom Primärtumor ablösen und in die Vv. intercostales posteriores gelangen, gelangen sie in das System der V. azygos. Über den Plexus vertebralis internus und externus kommunizieren die Gefäße dieses Systems mit den Wirbelkörpern und dem Rückenmark. Daher kann Brustkrebs in die Wirbelsäule metastasieren.