Video: Nervus medianus
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Hallo, hier ist Cuco. Herzlich Willkommen bei Kenhub.
Heute werden wir uns mit dem N. medianus, dem Mittelarmnerv beschäftigen. In diesem Tutorial werden wir uns seine Anatomie und die Strukturen, ...
Mehr lesenHallo, hier ist Cuco. Herzlich Willkommen bei Kenhub.
Heute werden wir uns mit dem N. medianus, dem Mittelarmnerv beschäftigen. In diesem Tutorial werden wir uns seine Anatomie und die Strukturen, die er innerviert, genau anschauen.
Der N. medianus ist ein gemischt motorischer und sensibler Nerv des Arms. Er entspringt aus dem Fasciculus medialis und lateralis des Plexus brachialis; das sind die mittleren und seitlichen Bündel des Armgeflechts. Seine beiden Ursprungsarme „umschlingen“ dabei die A. axillaris, was man treffenderweise auch als „Medianusschlinge“ bezeichnet. Er zieht dann weiter an der Innenseite des Oberarmes nach distal und verläuft dabei ventral der A. brachialis.
Auf Höhe des Ellenbogens taucht er dann unter die Aponeurose des M. biceps brachii. Anschließend verläuft er zwischen den beiden Köpfen des M. pronator teres zum Unterarm. Diesen Muskel versorgt er auch motorisch.
Auf seinem Weg am Unterarm steigt er zwischen dem M. flexor digitorum profundus und dem M. flexor digitorum superficialis hinab zum Handgelenk. In der Ellenbeuge entspringt dorsal aus dem N. medianus der N. interosseus antebrachii anterior. Von dort zieht der Ast an der Vorderseite der Membrana interossea mit der gleichnamigen Arterie entlang. Dieser Nerv versorgt in erster Linie die folgenden Muskeln des Unterarms: die radiale Seite des M. flexor pollicis longus, den M. pronator quadratus und den M. flexor digitorum profundus. Darüber hinaus gibt er einige sensible Nerven an die Gelenkkapsel des Handgelenks ab.
Wenige Zentimeter vor dem Retinaculum flexorum kommt der N. medianus aus der Tiefe des Unterarms wieder an die Oberfläche. Daraufhin gibt er den R. palmaris ab, der den Daumenballen sensibel versorgt. Anschließend wandert er unter das Lig. carpi transversum, das in etwa hier einmal quer über die Handwurzelknochen verläuft. Dieser osteofibröse Kanal ist auch als Karpaltunnel bekannt. Dort zweigt er sich in seine Endäste auf, die verschiedene Strukturen der Hohlhand innervieren.
Die motorischen Äste des N. medianus innervieren fast alle Flexoren des Unterarms. Dies sind der M. flexor carpi radialis, die Mm. flexor digitorum profundus et superficialis, der M. flexor pollicis longus, M. palmaris longus, der M. pronator quadratus und der M. pronator teres.
Die einzigen Unterarmflexoren, die der N. medianus nicht innerviert, sind der M. flexor carpi ulnaris sowie die ulnare Seite des M. flexor digitorum profundus. Diese beiden werden vom N. ulnaris innerviert.
Nach seinem Durchtritt durch den Karpaltunnel versorgt er an der Hand motorisch Teile der Daumenballenmuskulatur. Hierzu zählen der M. abductor pollicis brevis, der M. flexor pollicis brevis und der M. opponens pollicis. Des Weiteren innerviert er zwei der kurzen Mittelhandmuskeln, nämlich die Mm. lumbricales I und II.
Neben seinen motorischen Ästen gibt der N. medianus auch sensible Äste ab. Damit versorgt er auf der Palmarfläche die Haut über dem Daumenballen und die radiale Hälfte der Hohlhand. Ebenso innerviert er hier die Haut des Daumens, des Zeige- und Mittelfingers sowie die radiale Hälfte des Ringfingers.
Auf der Rückseite der Hand sorgt er für die Sensibilität der Endglieder der ersten drei Finger sowie die radiale Hälfte des Ringfinger-Endglieds.
Eine Verletzung des N. medianus hat unterschiedliche Folgen je nach dem, ob sie proximal oder distal liegt. Bei einer proximalen Läsion, d.h. am Oberarm oder Ellenbogen, werden die meisten Unterarmflexoren geschwächt. Ein Faustschluss ist nicht mehr möglich, insbesondere der Daumen, Zeige- und Mittelfinger können nicht mehr vollständig gebeugt werden. Es zeigt sich das Bild einer „Schwurhand“. Durch die Schwäche des M. opponens pollicis kann zusätzlich keine Opposition mehr durchgeführt werden. Klinisch kann man das mit der Daumen-Kleinfinger-Probe überprüfen, die bei der proximalen Läsion negativ ausfällt.
Liegt die Verletzung des N. medianus distal des Ellenbogens, spricht man von einer distalen Läsion. Das häufigste Beispiel ist das Karpaltunnelsyndrom, bei dem der Nerv im Karpaltunnel eingeengt wird. Die distale Läsion zeigt sich in erster Linie durch Schmerzen und Parästhesien im Versorgungsgebiet. Es betrifft also die ersten drei Finger und die radiale Hälfte des Ringfingers, auf der Rückseite entsprechend nur am Endglied. Die Schwäche des M. abductor pollicis brevis führt außerdem dazu, dass man nicht mehr zwischen Daumen und Zeigefinger greifen kann. Man nennt dies klinisch ein positives Flaschenzeichen.