Vena cava superior
Die 5 bis 6 cm lange Vena cava superior (obere Hohlvene) verläuft im vorderen Mediastinum hinter dem rechten Brustbeinrand zum rechten Vorhof.
Sie sammelt das Blut der oberen Körperhälfte durch den Zusammenfluss aus den Venen, welche das sauerstoffarme Blut aus der oberen Extremitäten, Kopf, Hals und Brustwand führen.
Sie ist eine der größten Venen des Körpers.
Dieser Artikel beschreibt die Anatomie, den Verlauf und die Zuflüsse der V. cava inferior.
Mündung | Rechter Vorhof |
Zuflüsse | Alle Venen der oberen Extremität und von Kopf und Hals |
Verlauf und Topografie
Die Vena cava superior verläuft rechts der Mittellinie hinter dem Sternumrand und entspringt auf Höhe der 1. Rippe. Sie bildet sich aus dem Zusammenfluss der linken und rechten Vena brachiocephalica.
Diese beiden Venen entspringen ihrerseits jeweils aus der Vena subclavia und Vena jugularis interna im Angulus venosus, dem Venenwinkel.
Hinter dem Sternum liegt die V. cava superior rechts neben dem aufsteigenden Teil der Aorta. Die obere Hohlvene steht in enger topografischer Beziehung zum Aortenbogen, der rechten Lunge und der Lungenwurzel. Daher ist sie im Röntgenbild als randbildender Schatten des Mediastinums zu erkennen und bildet damit im anteroposterioren Strahlengang des Herzens den Kavabogen.
Sie grenzt von hinten an den rechten Hauptbronchus der Atemwege. Desweiteren mündet die Vena azygos auf Höhe der 3. Rippe von dorsolateral in die Vena cava superior. Ebenfalls auf Höhe des 3. rechten Rippenknorpels mündet die Vena cava superior selbst von kranial in das Dach des rechten Herzvorhofs.
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Zuflüsse
Neben den beiden Vv. brachiocephalicae, aus deren Zusammenfluss sich die Vena cava superior bildet, erhält sie Blut aus der V. azygos.
Während die rechte V. brachiocephalica nur etwa 1,5 cm lang ist und die Richtung der rechten V. jugularis interna fortsetzt, verläuft die 5 cm lange linke V. brachiocephalica hinter dem Manubrium sterni schräg nach rechts abwärts.
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Mehr über die Vena cava superior und ihren weiteren Verlauf in Richtung Herzen findest du in der folgenden Lerneinheit:
Klinik
Das Vena cava superior-Syndrom (VCSS), also die obere Einflussstauung, bezeichnet einen Symptomkomplex, der aus einer Abflussstörung der Vena cava superior resultiert. Dabei ist der venöse Rückstrom zum Herzen gestört.
Anatomisch sind die obere Hohlvene und die angrenzenden Venenabschnitte durch ihren dünnwandigen Aufbau, wenig elastischen Fasern und geringem Gefäßinnendruck charakterisiert. Dieser Umstand macht die obere Vena cava anfällig gegenüber Raumforderungen. Mögliche Ursachen der oberen Einflussstauung sind also eine Kompression des Gefäßes durch Tumoren (z.B. Bronchialkarzinom) von außen oder aber durch eine intraluminale Obstruktion im Rahmen einer Thrombosierung.
Die Symptome können sich in Form von
- Gesichtsödemen (Lidödem),
- gestauten Hals- und Thoraxvenen,
- Ödemen der oberen Extremität,
- Zyanose,
- Dyspnoe,
- Husten und
- thorakalen Schmerzen,
- Gesichtsrötung,
- reduzierter körperliche Leistungsfähigkeit und
- Druckgefühl im Kopf bzw. Hals zeigen.
- Seltener kommen Schwindel, Kopfschmerzen und Vigilanzstörungen vor.
Je nach Lokalisation und Ausmaß des Passagehindernisses, kommt es zu Kollateralkreisläufen über die Vena brachiocephalica. Die Therapie ist abhängig von Ausmaß und Schwere der Erkrankung sowie zugrundeliegender Ursachen.
Der Vena cava superior kommt in der klinischen Praxis eine weitere besondere Rolle zu. In der intensivmedizinischen und längerfristigen Therapie ist ein zentraler Venenkatheter (ZVK) ein wichtiges Mittel zur Messung des zentralen Venendrucks (ZVD), zur parenteralen Ernährung mit größeren Flüssigkeitsvolumina und zur Gabe von Medikamenten.
Für diese Zwecke wird ein ein- oder mehrlumiger Katheter nach Punktion einer zentralen Vene (z.B. V. jugularis, V. subclavia, V. femoralis) vorgeschoben, bis dieser in der V. cava superior unmittelbar vor dem rechten Vorhof zu liegen kommt. Die Spitze des Katheters sollte in der Vena cava superior ca. 2 cm vor deren Einmündung in den rechten Vorhof liegen (ca. 4 cm unterhalb des Sternoklavikulargelenks). Zur anschließenden Lagekontrolle wird eine Röntgenaufnahme des Thorax empfohlen.
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