Vena ophthalmica superior
Die Vena ophthalmica superior (obere Augenvene) leitet als prominentere der beiden Augenvenen das Blut des Augapfels und der oberen Orbita zum Sinus cavernosus ab. Sie trägt außerdem zum venösen Abfluss der Nasenschleimhaut, des Augenlids und der Siebbeinzellen bei.
Wie die V. ophthalmica inferior besitzt sie Anastomosen zu oberflächlichen und tiefen Gesichtsvenen.
Dieser Artikel beschreibt die Anatomie, den Verlauf und die Funktion der V. ophthalmica superior.
Ursprung | V. nasofrontalis |
Verlauf | Fissura orbitalis superior Mittlere Schädelgrube |
Zuflüsse | Vv. vorticosae Vv. ciliares anteriores V. centralis retinae Vv. episclerales Vv. conjunctivales V. nasofrontalis V. lacrimalis Vv. ethmoidales V. ophthalmica inferior |
Mündung | Sinus cavernosus |
Verlauf
In ihrem Verlauf und venösen Drainagegebiet entspricht die V. ophthalmica superior größtenteils der gleichnamigen A. ophthalmica superior. Die Vene bildet sich medial des Augapfels aus der V. nasofrontalis, die den Zusammenfluss der V. angularis und der V. supraorbitalis darstellt.
Von dort zieht sie zwischen dem M. rectus superior und dem N. opticus schräg durch die Orbita in Richtung des Anulus tendineus communis. Sie tritt außerhalb dessen durch die zwischen Ala major und Ala minor ossis sphenoidalis (großer und kleiner Keilbeinflügel) gelegene Fissura orbitalis superior aus der Orbita in die mittlere Schädelgrube ein, um intrakraniell in den Sinus cavernosus zu münden und so Anschluss an die venösen Hirnblutleiter (Sinus durae matris) zu erhalten.
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Zuflüsse
In ihrem Verlauf erhält die V. ophthalmica superior v.a. Zuflüsse aus dem Augapfel:
- Vv. vorticosae
- Vv. ciliares anteriores
- V. centralis retinae
- Vv. episclerales
- Vv. conjunctivales
Des Weiteren nimmt sie auch Zuflüsse aus der Orbita und deren Umgebung, von Venen der Tränendrüsen und äußeren Augenmuskeln sowie der Schleimhaut von Nase und Siebbeinzellen auf:
- V. nasofrontalis
- V. lacrimalis
- Vv. ethmoidales
Die V. ophthalmica inferior mündet entweder innerhalb der Orbita oder nach dem Durchtritt der V. ophthalmica superior durch die Fissura orbitalis superior in ihr, kann aber auch getrennt von ihr in den Plexus pterygoideus einfließen.
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Klinik
Begünstigt durch die anatomische Enge in der Orbita können sich durch chronische Gefäßwandreizungen abnormale Verbindungen zwischen der V. ophthalmica superior und umliegenden Arterien ausbilden.
Diese sogenannten intraorbitalen arteriovenösen Fisteln stellen einen Untertyp der duralen arteriovenösen Fisteln (dAVF) zwischen meningealen Arterien und den venösen Hirnblutleitern dar. Die entstehende Stase des Blutes an der Fistel führt zu einem Druckanstieg im lokalen venösen System, der die klinische Symptomatik hervorruft.
In der ophthalmologischen Untersuchung zeigen sich vergrößerte episklerale Gefäße, Exophthalmus (Hervortreten des Augapfels), Diplopie (Sehen von Doppelbildern) und partieller bis vollständiger Sehverlust. Sekundär können ein durch den veränderten Blutfluss hervorgerufener Endothelschaden und die Stase des Blutes zu einer Thrombose in der V. ophthalmica superior führen.
Sie geht häufig mit einer Exazerbation der ophthalmologischen Symptomatik einher. Begünstigend wirken hierbei der geschlängelte Verlauf der relativ engen V. ophthalmica superior sowie bereits bestehende orbitale Entzündungen, Gefäßmalformationen und Bifurkationen proximal der Fistel.
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