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Hirnsinus (Sinus durae matris)

Die Hirnsinus (Sinus durae matris oder auch Hirnblutleiter) sind Teil des venösen intrakraniellen Blutabflusssystems und befinden sich zwischen den Duplikaturen der Dura mater cerebri.

Sie nehmen das Blut aus den Venen des Gehirns, des Schädels und der Hirnhäute auf und leiten es nach kaudal in Richtung der Vena jugularis interna weiter. Diese zieht dann durch das Foramen jugulare und transportiert das venöse Blut aus dem Schädel.

Dieser Artikel beschreibt die Anatomie, den Verlauf und die Funktion der Hirnsinus.

Kurzfakten zu den Hirnsinus
Verlauf Gehen ineinander über und münden in Vena jugularis interna
Unpaare Sinus Sinus sagittalis superior
Sinus sagittalis inferior
Sinus rectus
Sinus occipitalis (üblicherweise unpaar, kann allerdings auch paarig angelegt sein)
Paarige Sinus Sinus transversus
Sinus sigmoideus
Sinus cavernosus
Sinus sphenoparietalis
Sinus petrosus inferior
Sinus petrosus superior
Funktion  Venöser Abfluss des Gehirn und Schädels
Inhalt
  1. Verlauf
  2. Unpaare Sinus
  3. Paarige Sinus
  4. Klinik
  5. Literaturquellen
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Verlauf

Entsprechend ihrer Lage bestehen die Hirnsinus aus harter Hirnhaut und sind relativ starr. Entgegen anderer Körpervenen sind sie lediglich mit Endothelzellen ausgekleidet, Muskulatur und Venenklappen fehlen gänzlich. Daher ist die Blutflußrichtung nicht einheitlich und ändert sich je nach Lage und den damit verbundenen Druckverhältnissen des Kopfes. Die einzelnen Sinus gehen ineinander über bzw. sind miteinander verbunden, sodass das Blut auf mehreren Wegen zur Vena jugularis interna weitergeleitet werden kann. 

Nach ihrer Lokalisation können die Hirnsinus einer dorsalen (oberen) oder ventralen (unteren) Gruppe zugeordnet werden. 

Unpaare Sinus

Zur dorsalen Gruppe zählen der Sinus sagittalis superior und inferior, Sinus rectus, Sinus occipitalis, Sinus sigmoideus und Sinus transversus. Mit Ausnahme des Sinus transversus liegen alle unpaarig vor und befinden sich median im Schädel. Die Sinus sagittalis superior, rectus und occipitalis münden in den Confluens sinuum, einem Hohlraum am Okzipitalpol. Beidseits dieser Sammelstelle schließt sich der Sinus transversus an.

  • Der Sinus sagittalis superior verläuft bogenförmig vom Ursprung der Falx cerebri nach dorso-kaudal zum Confluens sinuum. Er weist zwei Besonderheiten auf. Zum einen nimmt er das Blut aus den oberflächlichen Hirnvenen auf und ist über die Venae emissariae mit den Venen der Kopfhaut, des Schädels (Vv. diploicae) und der Hirnhäute (Vv. meningeae) verbunden. Zum anderen ragen in ihn Arachnoidalzotten hinein, durch die Liquor aus dem Liquorsystem einfließt und gemeinsam mit dem Blut drainiert wird.
  • Der Sinus sagittalis inferior verläuft am Unterrand der Falx cerebri, oberhalb des Balkens, und mündet an der Spitze des Tentorium cerebelli in den Sinus rectus ein. Er nimmt Blut aus den tiefen Hirnvenen auf.
  • Der Sinus rectus verläuft an der Schnittstelle zwischen Falx cerebri und Tentorium cerebelli.Er leitet das Blut aus dem Sinus sagittalis inferior weiter.
  • Der Sinus occipitalis verläuft am Foramen magnum beginnend entlang der Wurzel der Falx cerebri. Er stellt eine Verbindung zwischen dem Confluens sinuum und dem paarig angelegten Sinus marginalis her. Letzterer verläuft um das Foramen magnum zur V. jugularis interna und leitet das Blut aus dem Plexus basilaris weiter.
  • Der Sinus transversus verläuft horizontal entlang des Tentorium cerebelli und ist über die Labbé- und die Trolard-Vene mit dem Sinus sagittalis superior verbunden. Am okzipitalen Ende der Felsenbeinpyramide (Pars petrosa ossis temporalis) geht der Sinus transversus in den Sinus sigmoideus über. 
  • Der Sinus sigmoideus verläuft s-förmig entlang der hinteren Kante der Felsenbeinpyramide bis hin zum Foramen jugulare. Hier geht er in den Bulbus superior venae jugularis internae über, aus dem die Vena jugularis interna entsteht.

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Paarige Sinus

Die ventral liegenden Sinus sind paarig ausgebildet. Zu ihnen zählen die Sinus cavernosus mit Sinus intercavernosus anterior und posterior, Sinus sphenoparietalis, Sinus petrosus superior und inferior.

  • Der Sinus cavernosus liegt beidseits des Keilbeinkörpers (Corpus ossis sphenoidalis) und enthält die Arteria carotis interna und mehrere Gesichtsnerven. Durch die Sinus intercavernosi sind beide Sinus zu einem Ring um den Türkensattel verbunden. Ihm fließt Blut aus den Gesichtsvenen und dem Sinus sphenoparietalis zu.
  • Der Sinus sphenoparietalis verläuft von der Innenseite des Schläfenbeins (Os temporale) bis zum Sinus cavernosus entlang der Ala minor ossis sphenoidalis.  Er nimmt das Blut aus der V. cerebri media superficialis auf.
  • Der Sinus petrosus inferior verläuft ausgehend vom Sinus cavernosus entlang der Unterkante der Felsenbeinpyramide bis er durch das Foramen jugulare aus dem Schädel tritt und dort in die V. jugularis interna mündet. 
  • Der Sinus petrosus superior verläuft ebenfalls ausgehend vom Sinus cavernosus entlang der Oberkante der Felsenbeinpyramide. Er nimmt Blut aus den Venen des Kleinhirns auf und leitet es gemeinsam mit dem aus dem Sinus cavernosus an den Sinus transversus weiter.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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