Musculus rectus superior
Der Musculus rectus superior (oberer gerader Augenmuskel) gehört zur Gruppe der geraden äußeren Augenmuskeln, die für die Motorik der Auges zuständig sind.
Wie die meisten äußeren Augenmuskeln entspringt auch er am Anulus tendineus communis und zieht von dort zum oberen Rand des Augapfels.
Seine Kontraktion bewirkt ein Anheben (Elevation) des Auges.
Dieser Artikel beschreibt die Anatomie, den Verlauf und die Funktion des M. rectus superior.
Ursprung | Anulus tendineus communis (Zinn-Sehnenring) |
Ansatz | Obere Seite des Augapfels (ventral des Äquators) |
Innervation | N. oculomotorius |
Funktion | Elevation des Augapfels Innenrotation und geringe Adduktion |
Verlauf und Versorgung
Der M. rectus superior hat seinen Ursprung im oberen Bereich des Anulus tendineus communis (Zinn-Sehnenring) und verläuft von dort aus nach anterolateral. Er passiert die Tenon-Pforte, überkreuzt die Sehne des M. obliquus superior und setzt am Augapfel auf der oberen Seite ventral des Äquators an.
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Direkt über dem Ursprung des M. rectus superior entspringt unter anderem der M. levator palpebrae, welcher einen parallelen Verlauf durch die Orbita besitzt und damit immer in räumlicher Beziehung zum M. rectus superior steht. Lateral der Insertion des M. rectus superiors liegt die Tränendrüse und die dazugehörige A. und der N. lacrimalis.
Die Blutversorgung des M. rectus superior erfolgt durch die aus der A. ophthalmica stammenden Ziliararterien, innerviert wird er vom N. oculomotorius.
Funktion
Der M. rectus superior liegt in einer vertikalen Ebene des Auges und wird als gerader Vertikalmotor bezeichnet.
Seine Hauptfunktion ist daher die Elevation des Augapfels, also eine Hebung nach oben. Zusätzlich bewirkt er eine Innenrotation und geringe Adduktion und unterstützt somit den M. rectus medialis und M. obliquus superior.
Es gibt sechs extraokuläre Augenmuskeln: Vier gerade verlaufende (M. rectus superior, inferior, lateralis und medialis) und zwei schräg verlaufende (M. obliquus superior und inferior).
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Klinik
Die Funktion des M. rectus superior kann durch eine Schädigung des N. oculomotorius eingeschränkt sein (äußere Okulomotoriusparese). Am häufigsten entsteht diese Parese durch Mikroangiopathien bei Diabetes mellitus. Sie beschränkt sich jedoch nicht nur auf den M. rectus superior, sondern betrifft auch die anderen durch den N. oculomotorius innervierten Augenmuskeln (Mm. recti inferior et medialis, M. obliquus inferior, M. levator palpebrae).
Die Lähmung der genannten Augenmuskeln tritt meist plötzlich und schmerzhaft auf. Weitere Symptome können Doppelbilder und die Blickwendung nach oben sein. Wenn der M. levator palpebrae betroffen ist, hängt zusätzlich das Augenlid des erkrankten Auges (Ptosis).
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