Mittelloge der Fußsohle
Zwischen der Großzehen- und Kleinzehenloge befindet sich die Mittelloge der Fußsohle. In ihr verlaufen zahlreiche kurze Fußmuskeln in unterschiedlichen Ebenen. Gemeinsam machen sie die mittlere Wulst der Fußsohle aus.
Die Mittelloge der Fußsohle ist wichtig für die Bewegung und Stabilität des Fußes. Sie tragen auch essentiell zur Fußmechanik und effizienten Kraftübertragung bei der Fortbewegung bei.
Die Äste des Nervus tibialis (L5-S2) sind für die Innervation der Muskeln der mittleren Loge zuständig.
Dieser Artikel erläutert die Anatomie, den Aufbau und die Funktion der Mittelloge der Fußsohle.
Muskeln | M. flexor digitorum brevis, M. quadratus plantae, Mm. lumbricales I-IV, Mm. interossei plantares I-III, Mm. interossei dorsales I-IV |
Innervation | Nervus plantaris medialis et lateralis |
Funktion | Beugung, Adduktion und Abduktion der Zehen, Unterstützung des Längsgewölbes des Fußes |
Ursprung, Ansatz und Innervation
Im Einzelnen liegen dort:
- M. flexor digitorum brevis: entspringt vom Tuber calcanei und der Plantaraponeurose und spaltet sich distal in vier Sehnen auf, die in Richtung der zweiten bis fünften Zehe ziehen. Diese Endsehnen spalten sich wiederum auf Höhe der Grundphalangen in zwei kleinere Sehnen auf, die dann medial und lateral an der Mittelphalanx ansetzen. [Innervation: N. plantaris medialis]
- M. quadratus plantae: zieht vom Calcaneus zur Sehne des M. flexor digitorum longus. [Innervation: N. plantaris lateralis]
- Mm. lumbricales I-IV: entspringen an den Sehnen des M. flexor digitorum longus und setzen medial an den Grundphalangen der zweiten bis fünften Zehe und der Dorsalaponeurose an. [Innervation: N. plantaris medialis (I), N. plantaris lateralis (II-IV)]
- Mm. interossei plantares I-III: erstrecken sich von den Ossa metatarsalia III-V zur medialen Seite der Grundphalanx der jeweiligen Zehe. [Innervation: N. plantaris lateralis]
- Mm. interossei dorsales I-IV: sind zweiköpfige Muskeln, die jeweils an zwei zueinander gewandten Seiten der Ossa metatarsalia entspringen. Ihr Sehnen setzen nun lateral an der Grundphalanx des zweiten bis vierten Zehs und zusätzlich medial am zweiten Zeh an. [Innervation: N. plantaris lateralis]
Topographie
Der M. flexor digitorum brevis liegt sehr oberflächlich direkt unter der Plantaraponeurose und stellt den größten Muskel der mittleren Loge dar.
Über ihm verläuft der M. quadratus plantae, an dessen Ende die Ursprungsstellen der Mm. lumbricales liegen. Die Mm. interossei plantares und dorsales liegen im Vergleich noch weiter oben.
In der mittleren Loge verlaufen neben den genannten Muskeln das Caput obliquum des M. adductor hallucis und die versorgenden Leitungsbahnen (A. und V. tibialis posterior, N. tibialis).
Die Gefäße und Nerven spalten sich allerdings schon früh in ein mediales und laterales Bündel auf (A., V. und N. plantaris medialis und lateralis) und ziehen zur Großzehen- bzw. Kleinzehenloge der Fußsohle. Distal treffen sich die Äste in der mittleren Loge wieder und bilden eine arterielle bzw. venöse Arkade (Arcus plantaris und Arcus venosus plantaris).
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Funktion
Die Muskeln der mittleren Loge übernehmen Aufgaben unterschiedlichster Art.
- Der M. flexor digitorum brevis macht eine Beugung der zweiten bis fünften Zehe und stützt zudem aktiv die Längswölbung des Fußes.
- Der M. quadratus plantae bewegt keine Gelenke, sondern hat eine besondere Funktion: Durch seinen Zug auf die Sehne des M. flexor digitorum longus verschiebt sich die Krafteinwirkung dieser Sehne in die Längsrichtung, wodurch die Plantarflexion dieses Muskel deutlich effektiver wird.
- Sowohl die Mm. lumbricales und Mm. interossei plantares beugen und adduzieren die Zehen (Schließen der gespreizten Zehen).
- Die Mm. interossei dorsales beugen zwar auch die Zehen, bewirken jedoch gleichzeitig eine Abduktion (Spreizung der Zehen).
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Klinik
Die Plantaraponeurose trägt passiv zur Längswölbung der Fußsohle bei. Wird diese chronisch beansprucht (v.a. bei Sportlern und älteren Menschen), kann sich eine plantare Fasziitis entwickeln. Dabei handelt es sich um eine degenerative Veränderung der Plantaraponeurose an der Ursprungsstelle am Calcaneus.
Im Röntgenbild ist dort klassischerweise eine knöcherne Verdichtung zu sehen (Fersensporn).
Neben Übergewicht sind metabolische und rheumatologische Erkrankungen weitere Risikofaktoren.
Die betroffenen Menschen erleben einen langsam schleichenden, belastungsabhängigen Schmerz an der Fußsohle und der Ferse.
Zu den wichtigsten Therapien gehören orthopädische Einlagen, Analgetika im Akutfall sowie Stoßwellentherapie.
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