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Tiefe Extensoren des Unterarms

Auf der Rückseite des Unterarms liegen die Muskeln, die eine Streckung (Extension) der Hand und der Finger bewirken. Dieses Video stellt sie dir vor!

Die tiefen Extensoren des Unterarms sind fünf Muskeln, die auf der Rückseite des Unterarms liegen.

Dazu zählen die Musculi supinator, abductor pollicis longus, extensor pollicis brevis, extensor pollicis longus und extensor indicis.

Ihre Muskelbäuche und Sehnen prägen vor allem das Oberflächenrelief des distalen Unterarms und des Handgelenks und sind dort am besten zu ertasten.

Dieser Artikel erläutert die Anatomie, den Aufbau und die Funktion der tiefen Extensoren des Unterarms.

Kurzfakten zu den tiefen Extensoren des Unterarms
M. supinator Ursprung:
Epicondylus lateralis humeri (Pars superficialis), proximale Ulna (Pars profundus)
Verbindung der Ursprungssehne auch an Ligg. anulare radii und collaterale radiale
Ansatz: Seitenfläche zwischen Tuberositas radii und Ansatz des M. pronator teres
M. abductor pollicis longus Ursprung: dorsale Seite von Radius und Ulna, Membrana interossea
Ansatz: Basis des Os metacarpale I
M. extensor pollicis brevis Ursprung: dorsaler Radius, Membrana interossea
Ansatz: Grundphalanx des Daumens
M. extensor pollicis longus Ursprung: dorsale Ulna, Membrana interossea
Ansatz: Basis der Endphalanx des Daumens
M. extensor indicis Ursprung: nah am Handgelenk von der dorsalen Ulna, Membrana interossea
Ansatz: Dorsalaponeurose des Zeigefingers
Innervation Nervus radialis
Funktion Hauptsächlich Bewegungen der Hand- und FIngergelenke
Inhalt
  1. Muskeln
  2. Innervation
  3. Funktion
  4. Klinik
  5. Literaturquellen
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Muskeln

Der Musculus supinator hat eine komplexe Ursprungssehne, die am Epicondylus lateralis humeri (Pars superficialis) sowie an der proximalen Ulna (Pars profundus) entspringt. Darüber hinaus ist sie auch mit dem Ligamentum anulare radii sowie dem Ligamentum collaterale radiale verbunden. Von dort windet sich der Muskel dorsal um den Hals des Radius und setzt an der Seitenfläche zwischen der Tuberositas radii und dem Ansatz des M. pronator teres an.

Der Musculus abductor pollicis longus entspringt an der dorsalen Seite des Radius und der Ulna sowie der Membrana interossea und setzt an der Basis des Os metacarpale des Daumens an. Oft teilt sich die Ansatzsehne noch einmal und setzt zusätzlich am Os trapezium an.

Der Musculus extensor pollicis brevis beginnt weiter distal am dorsalen Radius und der Membrana interossea und zieht zur Grundphalanx des Daumens.

Der Musculus extensor pollicis longus entspringt weiter medial an der dorsalen Ulna und der Membrana interossea. Sein Ansatz befindet sich an der Basis der Endphalanx des Daumens. Distal bildet er eine Dorsalaponeurose, die den Daumen dorsal, medial und lateral umfasst. Diese Sehnenschicht dient u.a. als Ansatzfläche für Muskeln und Bänder (ähnlich wie die Dorsalaponeurose des M. extensor digitorum).

Der Musculus extensor indicis entspringt nah am Handgelenk von der dorsalen Ulna und der Membrana interossea und setzt an der Dorsalaponeurose des Zeigefingers an.

Es ist oft nicht leicht, sich die vielen Namen der Muskeln, Knochen, Nerven und anderen Strukturen zu merken. Daher haben wir Tipps für dich, wie du richtig Anatomie lernst!

Auf der radialen Seite des dorsalen Handgelenks liegt eine dreieckige Vertiefung, die bei der Streckung des Daumens besonders prominent wird (Foveola radialis, auch: Tabatière anatomique). Diese wird durch den Radius (proximal) und die Sehnen des M. extensor pollicis longus (dorsal) und des M. extensor pollicis brevis (palmar) begrenzt. Das Os trapezium und das Os scaphoideum bilden dabei den Boden. Durch die Foveola radialis läuft die Arteria radialis und kann hier gut ertastet werden.

Innervation

Wie alle Extensoren des Unterarms werden auch diese fünf Muskeln durch den Nervus radialis (C6-C8) innerviert. Dieser teilt sich am Radiusköpfchen in einen oberflächlichen (Ramus superficialis) und tiefen Ast (Ramus profundus).

Während der Ramus superficialis weiter am M. brachioradialis entlang läuft, zieht der Ramus profundus zwischen die beiden Schichten des M. supinator. Distal durchsticht er den Muskel und gibt dann den Nervus interosseus posterior (C7-C8) ab, welcher für die Innervation der meisten tiefen Extensoren des Unterarms zuständig ist.

Lediglich der M. supinator erhält schon weiter proximal direkte motorische Äste vom Nervus radialis.

Funktion

Die tiefen Extensoren bewegen hauptsächlich die Gelenke der Hand und der Finger.

  • Der M. abductor pollicis longus zieht den Daumen im Sattelgelenk nach vorne (Abduktion), was gleichzeitig zu einer lateralen Bewegung des Radius am Handgelenk führt (Radialabduktion).
  • Der M. extensor pollicis brevis streckt den Daumen im Sattel- und Grundgelenk, was ebenfalls zu einer Radialabduktion im Handgelenk führt.
  • Sein großer Bruder, der M. extensor pollicis longus, der weiter distal am Daumen ansetzt, kann diesen auch im Endgelenk strecken. Außerdem bewirkt seine Kontraktion eine Dorsalextension im Handgelenk.
  • Der M. extensor indicis zieht am Zeigefinger und streckt ihn dabei sowohl im Grund-, Mittel- als auch im Endgelenk. Dies führt auch zu einer Streckung im Handgelenk.
  • Im Gegensatz zu den anderen Flexoren bewirkt der M. supinator eine Bewegung im Unterarmgelenk: Hier zieht er am Radius und bewirkt somit seine laterale Rotation (Supination).

Diese knappe Übersicht über die tiefen Extensoren des Unterarms vermittelt dir bereits viel Wissen zu den Muskeln. Am besten wiederholst du das Gelernte noch einmal mit unserer Lerneinheit. Mit unserem individuellen Quiz kannst du dein Wissen auch testen und festigen!

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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