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Bänder innerhalb des Abdomens

Unter einem Band wird im Allgemeinen ein faseriges Bindegewebe verstanden, das Knochen zusammenhält. Dieser Begriff beschreibt aber auch peritoneale Falten, die benachbarte Eingeweide aneinander oder an der Bauchwand verankern. Dadurch werden die Bauchorgane wie die Leber, der Magen, das Duodenum und die Milz in ihrer Position innerhalb Bauchhöhle gehalten und fixiert. 

Die Nomenklatur, die zur Benennung der Bänder innerhalb des Verdauungstrakts genutzt wird, basiert auf den Strukturen, die verbunden werden. Beispielsweise verbindet das Ligamentum hepatoduodenale die Leber mit einem Teil des Duodenums.

Mit diesem Artikel erhältst du eine Übersicht über die Bänder des Abdomens, die Lageverhältnisse im Abdomen sowie wichtige klinische Zusammenhänge.

Bänder innerhalb des Abdomens
Lig. coronarium peritoneale Umschlagfalte, befestigt die Leber am Zwerchfell (Diaphragma)
Ligg. triangulare  Asymmetrisch bilateral angelegte Bänder (Lig. triangulare dextrum et sinistrum), die die Leber in ihrer Position halten
Lig. falciforme Zweitgrößtes, sichelförmiges Band der Leber
Lig. teres hepatis Geht nach der Geburt aus der V. umbilicalis hervor
Lig. venosum Geht nach der Geburt aus dem Ductus venosus hervor
Omentum minus Wird in das Lig. hepatogastricum (umschließt V. cava inferior) und das Lig. hepatoduodenale unterteilt (umgibt Bestandteile der Leberpforte)
Treitz-Band Muskel aus glatten Muskelfasern und Skelettmuskulatur, der die Darmbeweglichkeit unterstützt.
Lig. gastrocolicum Teil des Omentum majus, der am Mesocolon transversus inseriert und die vordere Grenze der Bursa omentalis bildet.
Lig. gastrosplenicum Ein Abschnitt des Omentum majus, der die Milz umgibt und sie an der linken Niere befestigt
Inhalt
  1. Ligamentum coronarium
  2. Ligamentum triangulare dextrum et sinistrum
  3. Ligamentum falciforme
  4. Ligamentum teres hepatis
  5. Ligamentum venosum
  6. Omentum minus
  7. Ligamentum hepatogastricum und Ligamentum hepatoduodenale
  8. Treitz-Band
  9. Ligamentum gastrocolicum
  10. Ligamentum gastrosplenicum (gastrolienale)
  11. Klinik
    1. Hepatische Lobektomien
    2. Ligamentum-falciforme-Zeichen
    3. Durchgängigkeit des Ligamentum teres hepatis
    4. Chirurgische Landmarken
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Ligamentum coronarium

Die Leber ist das größte der akzessorischen Verdauungsorgane innerhalb des Bauchraums und ist durch mehrere Bänder im oberen rechten Quadranten der Bauchhöhle verankert.

Das größte dieser Bänder ist das Ligamentum coronarium (Kronenband). Dieses ist eine bandartige Umschlagfalte des Peritoneums, worüber die Leber mit der Unterseite des Zwerchfells verbunden ist.

Das Ligamentum coronarium besteht aus einem kranial gelegenen vorderen und einem kaudal gelegenen hinteren Blatt. Zwischen ihnen befindet sich die Area nuda der Leber. 

Die Area nuda (nackte Fläche) ist die Fläche, an der die Leber mit dem Zwerchfell verwachsen ist. In der sogenannten Pars affixa ist sie nicht mit Bauchfell bedeckt, weswegen dieser Bereich als "nackt" bezeichnet wird. Die Area nuda hat direkten Kontakt zur unteren Hohlvene (Vena cava inferior) sowie zur rechten Niere und Nebenniere.

Beide Blätter des Ligamentum coronarium konvergieren auf der rechten und linken Seite der Leber und bilden dort das Ligamentum triangulare dextrum et sinistrum. Kaudal setzt sich das vordere Blatt als Ligamentum falciforme fort.

Ligamentum triangulare dextrum et sinistrum

Das Ligamentum triangulare dextrum liegt am rechten Ausläufer der Area nuda und verbindet den rechten Leberlappen (Lobus dexter) mit dem Zwerchfell. Es entsteht durch die Vereinigung des vorderen und hinteren Blatts des Ligamentum coronarium.

Das Ligamentum triangulare sinistrum liegt am linken Ausläufer der Area nuda und verbindet den posterioren Anteil des linken Leberlappens (Lobus sinister) mit dem Zwerchfell. Es entsteht ebenfalls durch die Vereinigung des vorderen und hinteren Blatts des Ligamentum coronarium und geht medial und kaudal in das Ligamentum falciforme über.

Ligamentum falciforme

Das Ligamentum falciforme (sichelförmiges Band) ist die kaudale Fortsetzung des Ligamentum coronarium und spannt sich in anteroposteriorer Richtung aus. Es spannt sich zwischen der Vorderfläche der Leber und der Rückfläche der Bauchwand.

Das Ligamentum falciforme stellt ein bindegewebiges Rudiment des embryonalen Mesogastrium ventrale dar.

Der freie untere Rand des Ligamentum falciforme reicht bis zum Nabel und enthält einen bindegewebigen Strang, das Ligamentum teres hepatis, welches von der Leber zum Bauchnabel zieht. Es inseriert in der gleichnamigen Fissur (Fissura ligamenti teretis) auf der Dorsalseite der Leber.

Das Ligamentum teres hepatis ist der degenerierte Rest der Nabelvene (Vena umbilicalis), welche während der Embryonalentwicklung sauerstoffreiches Blut von der Plazenta zur Leber und über einen Kurzschluss durch den Ductus venosus hepatis (postnatal das Ligamentum venosum) in die Vena cava inferior führt.

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Ligamentum teres hepatis

Das Ligamentum teres hepatis verläuft im freien unteren Rand des Lig. falciforme von der Leber zum Bauchnabel. Es inseriert in der gleichnamigen Fissur (Fissura ligamenti teretis) auf der Dorsalseite der Leber.

Dieses Band ist der degenerierte Rest der Vena umbilicalis. Diese führt während der Embryonalentwicklung sauerstoffreiches Blut von der Plazenta zur Leber und über einen Kurzschluss durch den Ductus venosus hepatis (postnatal das Ligamentum venosum) in die Vena cava inferior.

Ligamentum venosum

Das Ligamentum venosum ist der degenerierte Rest des Ductus venosus.

Während der Schwangerschaft wird über den Ductus venosus das sauerstoff- und nährstoffreiche Blut der Plazenta über die Vena umbilicalis an der Leber vorbei, in die V. cava inferior geführt.

In der ersten Woche nach der Geburt degeneriert er und bildet das Lig. venosum.

Dieses verläuft als schmaler fibröser Strang in der gleichnamigen Fissur (Fissura ligamenti venosi) zwischen dem Lobus caudatus und Lobus hepatis sinister der Leber.

Omentum minus

Das Omentum minus (kleines Netz) ist eine Peritonealduplikatur in der Bauchhöhle und erstreckt sich vom distalen Abschnitt der Speiseröhre, entlang der kleinen Kurvatur des Magens bis hin zum proximalen Teil der Pars superior des Duodenums. Es setzt an der Unterseite der Leber, neben der Fissur des Lig. venosum und der Pfortader, an.

Es bildet die ventrale Begrenzung der Bursa omentalis und sein rechter, freier Rand bildet die vordere Begrenzung des Foramen omentale (Foramen epiploicum, Winslow-Foramen). Embryologisch geht es aus dem Mesogastrium ventrale hervor.

In ihm verlaufen des Ligamentum hepatogastricum und Ligamentum hepatoduodenale.

Ligamentum hepatogastricum und Ligamentum hepatoduodenale

Das Ligamentum hepatogastricum ist ein Teil des Omentum minus. Es zieht von der Fissura ligamenti venosi der Leber zur kleinen Kurvatur des Magens.

Es kann in einen kranialen, kräftigen Anteil (Pars densa) und einen kaudalen, zarten und oftmals durchsichtigen Anteil (Pars flaccida). Letztere führt nahe der kleinen Kurvatur die Arteria gastrica dextra und sinistra. 

Das Ligamentum hepatoduodenale ist ebenfalls ein Teil des Omentum minus. Es zieht als derber Strang von der Leberpforte zur Rückfläche der Pars superior des Duodenums und bildet die ventrale Begrenzung des Foramen omentale.

Innerhalb des Ligamentum hepatoduodenale verlaufen der Ductus choledochus, Anteile des Ductus cysticus, die Vena portae und die Arteria hepatica propria.

Treitz-Band

Das Treitz-Band (Ligamentum suspensorium duodeni) ist ein bindegewebiges Halteband, das das Duodenum fixiert. Es hat seinen Ursprung im Bereich des Abgangs der Arteria mesenterica superior und gilt als Grenze zwischen dem oberen und dem unteren Gastrointestinaltrakt

In ihm verläuft der Musculus suspensorius duodeni, der die Arteria mesenterica superior mit der Flexura duodenojejunalis verbindet und die Flexur fixiert.

Er enthält neben glatten Muskelzellen vor allem Bindegewebe, und kann auch quergestreifte Muskelfaserzüge enthalten, die vom Diaphragma her eingewandert sind.

Eine Kontraktion des Muskels führt zu einer Ausdehnung der Flexur, was die Darmbeweglichkeit unterstützt.

Teste dein Wissen über die Peritonealhöhle mit folgendem Quiz:

Ligamentum gastrocolicum

Das Ligamentum gastrocolicum ist ein Teil des Omentum majus (großes Netz) und verbindet den Magen mit dem Colon transversum.

Es bildet die vordere Begrenzung der Bursa omentalis und in ihm verlaufen die Arteria gastroepiploica dextra und die Arteria gastroepiploica sinistra.

Ligamentum gastrosplenicum (gastrolienale)

Das Ligamentum gastrosplenicum eine Peritonealduplikatur, die zwischen dem Magen und der Milz verläuft. Es ist eines der Bänder, die die Milz in ihrer Position halten.

Nach rechts und kaudal geht es in das Omentum majus über.

Zwischen den beiden Blättern des Ligamentum gastrosplenicum verlaufen die Arteriae und Venae gastricae breves sowie die Arteria gastroepiploica sinistra.

Nun hast du eine gute Übersicht über die Bänder innerhalb des Abdomens erhalten. Wenn du mehr über die Anatomie des Abdomens erfahren möchtest, schau dir doch das nachfolgende Lernmaterial an!

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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