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Akkommodation

Die Akkommodation ist ein physiologischer Prozess des Auges, bei dem die Krümmung der Linse so angepasst wird, dass Objekte in unterschiedlichen Entfernungen klar und scharf auf der Netzhaut (Retina) abgebildet werden. Dadurch wird die Gesamtbrechkraft des Auges dynamisch verändert.

Je weiter ein Objekt vom Auge entfernt ist, desto paralleler treffen die von ihm ausgehenden Lichtstrahlen auf das Auge, wodurch eine geringere Brechkraft erforderlich ist. Im Gegensatz dazu muss die Brechkraft zunehmen, wenn sich das Objekt näher am Auge befindet, damit das Bild scharf auf der Netzhaut fokussiert werden kann.

In diesem Artikel werden die physiologischen Grundlagen, beteiligten Strukturen und Mechanismen der Akkommodation beschrieben.

Inhalt
  1. Beteiligte Strukturen
  2. Mechanismen
  3. Innervation
  4. Klinik
  5. Literaturquellen
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Beteiligte Strukturen

Die Akkommodation des Auges wird durch das Zusammenspiel mehrerer Strukturen ermöglicht, darunter der Musculus ciliaris, die Linse und die Zonulafasern.

Der Musculus ciliaris (Ziliarmuskel) ist ein glatter Muskel, der aus ringförmigen, radialen und longitudinalen Fasern besteht und sich in der Mitte des Auges an der Außenseite des Ziliarkörpers (Corpus ciliare) befindet. Zusammen mit den Zonulafasern (Ligamentum suspensorium lentis) hält der Musculus ciliaris die Linse in Position und ermöglicht durch seine Kontraktion und Entspannung die Anpassung der optischen Brechkraft des Auges. Somit spielt der Musculus ciliaris eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Linsenkrümmung.

Die Linse ist eine transparente, bikonvexe Struktur im Auge, die sich hinter der Iris und der Pupille und vor dem Glaskörper befindet. Das Corpus ciliare ist ringförmig um die Linse herum angeordnet und beide Strukturen sind über die Zonulafasern miteinander verbunden. Die Aufgabe der Linse besteht darin, einfallendes Licht so zu brechen, dass es ein scharfes Bild auf der Netzhaut erzeugt.

Die Zonulafasern sind mikrofibrilläre Fasern, die radial um die Linse herum angeordnet sind und eine wichtige Verbindung zwischen der Linsenkapsel und dem Corpus ciliare darstellen. Ihre Hauptfunktion besteht darin, die Linse in ihrer Position zu stabilisieren und die Kräfte des Musculus ciliaris auf die Linsenkapsel zu übertragen. Dadurch ermöglichen sie die Veränderung der Linsenkrümmung während der Akkommodation.

Mechanismen

Die Akkommodation erfolgt durch eine reflektorische Anpassung der Brechkraft des Auges, die über den Musculus ciliaris gesteuert wird. Die Zonulafasern übertragen dabei die Muskelbewegung auf die Linse, deren Krümmung sich entsprechend verändert.

Bei der Nahakkommodation, also der Betrachtung von Objekten in der Nähe, kontrahiert der Musculus ciliaris. Dies führt zu einer Entspannung der Zonulafasern, wodurch die Linse aufgrund ihrer hohen Eigenelastizität eine stärkere Krümmung annimmt. Die erhöhte Krümmung steigert die Brechkraft und ermöglicht eine scharfe Abbildung nahegelegener Objekte auf der Netzhaut.

Bei der Nahakkommodation passt sich das Auge jedoch nicht nur durch eine Änderung der Linsenbrechkraft an, sondern es treten zusätzlich zwei weitere Prozesse auf: die Konvergenzreaktion beider Augen und die Verengung der Pupille (Miosis). Durch die Konvergenzreaktion werden die Blickachsen beider Augen so ausgerichtet, dass sie ein nahe gelegenes Objekt fixieren können. Dadurch wird Gesehenes scharf auf der Netzhaut abgebildet und Doppelbilder verhindert. Die Verkleinerung der Pupillenöffnung trägt weiterhin dazu bei, die Tiefenschärfe zu verbessern, wodurch nahe Objekte noch klarer und präziser auf der Netzhaut abgebildet werden.

Umgekehrt wird bei der Entspannung des Ziliarmuskels die Spannung der Zonulafasern erhöht, wodurch die Linse abflacht und das Auge auf entfernte Objekte fokussiert. Dieser Prozess ermöglicht die Anpassung des Auges an die Betrachtung entfernter Objekte, was man Fernakkommodation nennt.

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Innervation

Die Steuerung der Akkommodation erfolgt durch komplexe neuronale Mechanismen, die afferente und efferente Signale beinhalten.

Visuelle Signale werden von der Netzhaut über den Nervus opticus (HN II) zum visuellen Kortex im Okzipitallappen des Gehirns gesendet. Dort werden die Objekte im Gesichtsfeld verarbeitet und interpretiert.

Diese Informationen werden über efferente Fasern zur Area pretectalis und dann zum Nucleus Edinger-Westphal zurückgesendet, der präganglionäre parasympathische Neuronen enthält, deren Axone im Nervus oculomotorius (HN III) verlaufen. Efferente Impulse erreichen über den Nervus oculomotorius die Augenhöhle, wo sie im Ganglion ciliare umgeschaltet werden. Postganglionäre parasympathische Fasern innervieren über die Nervi ciliares breves den Ziliarmuskel und veranlassen ihn zur Kontraktion. Der Ziliarmuskel enthält auch wenige sympathische Fasern, die jedoch nur eine sehr begrenzte Fähigkeit haben, den Muskel zu entspannen.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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