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Ziliarkörper (Corpus ciliare)

Verschaffe dir einen Überblick über den Aufbau und die Funktion der Linse und des Ziliarkörpers. Sieh dir dazu dieses Video von Kenhub an!

Das Corpus ciliare (Ziliarkörper) ist ein Teil der Tunica vasculosa des Auges und schließt sich ringförmig an den peripheren Rand (Iriswurzel) der Iris (Regenbogenhaut) an.

Seine Funktion liegt in der randständigen Befestigung der Zonulafasern, die die Aufhängung der Linse bilden und deren Krümmung oder Straffung ermöglichen.

Nach außen hin ist es nicht sichtbar, da Cornea (Hornhaut), Conjunctiva (Bindehaut) und Iris abschirmend positioniert sind. Das Corpus ciliare selbst grenzt die hintere Augenkammer ab.

In diesem Artikel werden die Anatomie und Funktion des Ziliarkörpers erläutert.

Kurzfakten zum Corpus ciliare
Lage Teil der mittleren Augenhaut
Teil der Tunica vasculosa
Aufbau Vorderer Anteil (Pars plicata)
Hinterer Anteil (Pars plana)
Bindegewebiger Anteil (Musculus ciliaris)
Blutversorgung Ringförmiger Arterienplexus
Aa. ciliares posteriores longae
Aa. ciliares anteriores
Funktion Befestigung der Zonulafasern, Bildung von Kammerwaasser
Inhalt
  1. Lage und Aufbau
    1. Musculus ciliaris
    2. Zonulafasern
  2. Versorgung
  3. Funktion
    1. Produktion von Kammerwasser
    2. Formveränderung der Linse (Akkomodation)
  4. Klinik
  5. Literaturquellen
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Lage und Aufbau

Das Corpus ciliare reicht von der Iriswurzel bis hin zur Ora serrata, der Grenzlinie zwischen dem “sehendem” und “blinden” Teil der Netzhaut. Also demjenigen Anteil, der Photorezeptorzellen enthält und demjenigen ohne diese spezialisierten Zellen. Seine äußere Oberfläche wird von der Sklera begrenzt, während die innere Oberfläche großteils am Glaskörper anliegt. 

Im Querschnitt erscheint das Corpus ciliare dreieckig. Diese Form entsteht durch den vorderen, mit Zotten ausgestatteten und dadurch breiteren Anteil (Pars plicata) und den hinteren flachen Anteil (Pars plana).

Die Pars plicata besitzt etwa 70 radiäre Zotten, die die sogenannte Corona ciliaris bilden und der Oberflächenvergrößerung des Epithels dienen. 

Im bindegewebigen Anteil des Corpus ciliare ist der Musculus ciliaris (Ziliarmuskel) eingebettet, der die an der Linse ansetzenden Zonulafasern steuert und so ihre Formveränderung (Akkomodation) hervorrufen kann.

Musculus ciliaris

Der M. ciliaris befindet sich ringförmig im äußeren Bereich des Corpus ciliare. Er wird dabei an der Außenseite von der Sklera, an der Innenseite von der Pars plana sowie Pars plicata begrenzt. Im vorderen Bereich setzt er am Skleralsporn an. Nach hinten bildet er Sehnen aus, die an der Aderhaut befestigt sind.

Der glatte M. ciliaris besteht aus drei Anteilen, die unterschiedlich in das Corpus ciliaris eingebettet sind. Dazu gehören längs (longitudinal) verlaufende Muskelfasern, die den Brücke-Muskel bilden, radiäre Muskelfasern sowie zirkulär verlaufende Muskelfasern (Müller-Muskel).

Der longitudinale Anteil liegt an der Grenze zur Sklera. Die radiären Fasern befinden sich hingegen näher in Richtung des Glaskörpers. Im mehr vorderen inneren Bereich sind die zirkulären Fasern eingebettet.

Der Ziliarmuskel wird durch kurze Nn. ciliares (hauptsächlich parasympathische, auch sympathische Nerven) angesteuert und wirkt auf die vom Corpus ciliare ausgehenden Zonulafasern.

Zonulafasern

Am Corpus ciliare sind zwei Gruppen von Zonulafasern zu unterscheiden.
Die hinteren Fasern beginnen an der Ora serrata und verlaufen bis hin zu den Falten der Pars plicata, zwischen denen sie inserieren. Die vorderen Zonulafasern beginnen zwischen den Ziliarfortsätzen und inserien in der Äquatorialregion der Linse.

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Versorgung

Die Blutversorgung des Corpus ciliare erfolgt durch einen ringförmigen Arterienplexus (Circulus arteriosus iridis major), der aus Anastomosen der zuführenden Aa. ciliares posteriores longae entsteht. In geringem Umfang sind auch die Aa. ciliares anteriores eingebunden.

Von diesem Arterienplexus gehen kleinere Gefäßäste aus, die in die einzelnen Falten des Corpus ciliare einziehen. Sie verfügen über Muskulatur, die die Blutzufuhr und die Bildung von Kammerwasser reguliert.

Funktion

Physiologisch sind zwei Prozesse innerhalb des Corpus ciliare von Bedeutung: Bildung von Kammerwasser sowie die Formveränderung der Linse (Akkomodation) durch Kontraktion des M. ciliaris. Daneben wird durch das Epithel im Bereich der Pars plana Hyaluronsäure für den Glaskörper sezerniert.

Produktion von Kammerwasser

Das Kammerwasser wird durch das nichtpigmentierte Epithel im Bereich der Pars plicata gebildet. Trotz der Tatsache, dass das Kammerwasser auf Grundlage der Blutbestandteile gewonnen wird, unterscheidet es sich stark von diesem in seiner Zusammensetzung.

Grund hierfür ist auch die Blut-Kammerwasser-Schranke, die aus dem Zusammenwirken von Basalmembran (der Gefäße) sowie den beiden Epithelschichten und deren aufgelagerten Membranae entsteht. Sie sorgt dafür, dass Moleküle von höherem Molekulargewicht nicht filtriert werden, während solche mit niedrigerem Gewicht (z.B. Aminosäuren) sehr zahlreich ins Filtrat gelangen.

Nach seiner Bildung wird das Kammerwasser in die hintere Augenkammer abgegeben. Von hier gelangt es durch die Pupille zur vorderen Augenkammer und benetzt dabei die Linse, die Iris sowie die Hornhaut. Der Abtransport geschieht über den Schlemm-Kanal am inneren Augenwinkel.

Das Kammerwasser ist somit für die Ernährung der anterioren Augenbestandteile von Bedeutung, wobei jedoch immer ein bestimmtes Gleichgewicht zwischen Produktion und Abtransport herrschen muss, um den physiologischen Augeninnendruck aufrecht zu erhalten.

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Formveränderung der Linse (Akkomodation)

Die Form und damit die Brechkraft der Linse wird über die Zonulafasern und den M. ciliaris beeinflusst.

Im entspannten Zustand des Muskels weisen die Fasern eine gewisse Spannung auf, sodass die Linse in einer flachen Form gehalten wird. Dadurch ist sie auf Fernsicht ausgerichtet.

Die  Kontraktion des M. ciliaris bewirkt eine Verkleinerung des Lumens, den der ringförmige Muskel umgibt und führt dadurch zu einer Erschlaffung der Zonulafasern. In der Folge sorgt das elastische Gewebe der Linse dafür, dass sie in eine konvexere Form übergeht. Auf diese Weise wird das Auge auf das Nah-Sehen ausgerichtet.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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