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Musculus ciliaris

Der Augapfel (Bulbus oculi) liegt in der Augenhöhle (Orbita) und ermöglicht die visuelle Wahrnehmung. Erfahre mehr mit diesem Video von Kenhub!

Der Musculus ciliaris (Ziliarmuskel) ist ein paarig angelegter glatter Muskel an der Außenseite des Ziliarkörpers des Auges.

Er besteht aus drei Anteilen und ist maßgeblich an der Akkommodation beteiligt. Dies bezeichnet eine Anpassung der Brechkraft der Augenlinse, um scharfes Sehen in unterschiedlichen Entfernungen zu ermöglichen.

In diesem Artikel schauen wir uns die Anatomie und die Funktion des Musculus ciliaris im Detail an.

Kurzfakten zum Musculus ciliaris
Aufbau 3 Anteile:
Fibrae circulares (Müller-Muskel)
Fibrae radiales
Fibrae meridionales (Brücke-Muskel)
Lage Dritte Schicht des Ziliarkörpers
Verlauf Ursprung: Sklera und Descemet-Membran
Ansatz: Bruch-Membran
Innervation Fasern aus dem Ncl. accessorius n. oculomotorii
Funktion Akkommodation
Inhalt
  1. Lage und Aufbau
  2. Innervation
  3. Funktion
  4. Klinik
    1. Altersweitsichtigkeit
  5. Literaturquellen
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Lage und Aufbau

Der Ziliarmuskel entspringt an der Lederhaut (Sklera) des Auges, sowie der Descemet-Membran der Hornhaut und setzt an der Bruch-Membran an.

Die Bruch-Membran bildet eine Grenze zwischen Aderhaut (Choroidea) und retinalem Pigmentepithel und sorgt für den Austausch von Nährstoffen und Flüssigkeit zwischen diesen beiden Schichten.

Der Musculus ciliaris stellt die dritte Schicht des Ziliarkörpers dar, das Stratum musculare und besteht aus drei Anteilen:

  • Fibrae circulares (Müller-Muskel)
  • Fibrae radiales
  • Fibrae meridionales (Brücke-Muskel)

Die zirkulären Muskelfasern (Fibrae circulares) liegen am weitesten rostral und umgeben den aus Ziliarfortsätzen bestehende Ziliarkranz (Corona ciliaris). Die Gesamtheit der Fasern bildet den Müller-Muskel. Im Bereich des Übergangs zum radiären Faseranteil sind die Bündel teilweise scherengitterartig angeordnet.

Die radiären Fasern (Fibrae radiales) ziehen zum hinteren Abschnitt der Ziliarkranzes.

Die Fibrae meridionales sind wie Längengrade (Meridiane) angeordnet, daher ihre Bezeichnung. Sie verlaufen longitudinal und entspringen am Sklerasporn, einem Verstärkungsring in der Lederhaut. In ihrer Gesamtheit werden die Fibrae meridionales als Brücke-Muskel bezeichnet. Sie reichen in die Bruch-Membran hinein, im Bereich der Ora serrata und der anterioren Choroidea. Mit der Bruch-Membran sind sie über elastische Sehnenzüge verbunden.

Innervation

Der Musculus ciliaris wird vor allem von viszero-efferenten Fasern aus dem Ncl. accessorius nervi oculomotorii (Edinger-Westphal-Kern) versorgt, welche mit dem Nervus oculomotorius verlaufen.

Dabei handelt es sich um parasympathische präganglionäre Efferenzen, die im Ganglion ciliare umgeschaltet werden und von dort zum Musculus ciliaris ziehen. Die postganglionären Fasern sind myelinisiert, was eine hohe Weiterleitungsgeschwindigkeit ermöglicht.

Ein großer Teil der präganglionären Fasern, die zum Ganglion ciliare führen, entstammt dem Ncl. accessorius n. oculomotorii. Jedoch ziehen auch Fasern aus anderen Kerngebieten zum Ganglion. Dadurch ist eine Modulation der Akkommodation auch durch andere Kerngebiete möglich.

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Funktion

Der Musculus ciliaris ist das muskuläre Äquivalent der Akkommodation.

Der elastische Zug der Choroidea mit der Bruch-Membran ist nach posterior gerichtet. Über die Vermittlung der Haltefasern der Zonula führt dieser Zug zu einer Abflachung der Linse.
Das ermöglicht das Sehen in der Ferne ohne Muskelwirkung. Diese Fernsicht ist phylogenetisch bedingt der Normalfall, da das Erkennen von Feinden in größerer Entfernung für das Überleben wichtiger war.

Für das Nahsehen hingegen muss die Brechkraft der Linse erhöht werden (Akkommodation). Hierzu muss die Linse abgerundet werden. Das erfolgt durch die Kontraktion des Brücke-Muskels, der dem posterioren Zug der Bruch-Membran entgegenwirkt. Die Zonulafasern, welche an der Linse befestigt sind, werden entspannt und die Linse kann hierdurch ihrer Eigenelastizität folgen und eine gewölbte Form einnehmen.

Durch einen abgestimmten Tonus des Ziliarmuskels lässt sich die Rundung und damit die Brechkraft der Linse stufenlos einstellen, sodass jeder Punkt des Gesichtsfeldes auf der Retina scharf abgebildet werden kann.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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