Keine Verbindung. Bitte aktualisiere die Seite.
Online
Kontakt Besser lernen Login Registrieren
Bereit zu lernen?
Wähle die beste Lernmethode für dich

Paläokortex

Der Nervus olfactorius ist der 1. Hirnnerv und vermittelt das Riechen. Dieses Video erklärt seinen Verlauf, seine Funktion und seine Besonderheiten!

Der Paläokortex ist der phylogenetisch älteste Teil des Endhirns und besteht ganz überwiegend aus Strukturen des Riechhirns.

Anders als der entwicklungsgeschichtlich deutlich jüngere Neokortex besitzt er einen einfachen histologischen Aufbau und bildet gemeinsam mit dem Archikortex den Allokortex.

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Anatomie, Histologie und die Funktion des Paläokortex.

Kurzfakten zum Paläokortex
Lage Teil der Hirnbasis
Unter dem Neokortex
Anteile Bulbus olfactorius
Ncl. olfactorius anterior
Kortex piriformis
Gyrus paraterminalis
Substantia perforata anterior
MBVK (Substantia innominata und MSDB)
Gyri semilunaris und ambiens
Amygdala
Funktion Geruchsinn
Cholinerge Innervation der Hirnrinde
Inhalt
  1. Entwicklung 
  2. Anteile
  3. Histologie
  4. Funktion
  5. Klinik
  6. Literaturquellen
+ Zeige alles

Entwicklung 

Bei primitiven Säugetieren bilden Strukturen des Riechsystems einen großen Teil des Endhirns, da die Nahrungssuche und die Paarung vornehmlich vom Geruchssinn abhängig sind.

Der Mensch als audio-visuelles Säugetier besitzt hingegen nur einen rudimentären und eingeschränkten Geruchssinn. Die starke Ausprägung des Neokortex hat den Paläokortex in die Tiefe verdrängt, wo er nur einen sehr kleinen Teil der Hirnbasis ausmacht.

Anteile

Zum Paläokortex gehören:

  • Bulbus olfactorius
  • Ncl. olfactorius anterior
  • Kortex piriformis
  • Gyrus paraterminalis
  • Substantia perforata anterior
  • Gyri semilunaris und ambiens

Außerdem wird der für die Verarbeitung von Geruchsreizen zuständige Teil der Amygdala dem Paläokortex zugerechnet.

In der Substantia perforata anterior befindet sich ein ausgedehntes Areal grauer Substanz, die Substantia innominata. Diese enthält eine Gruppe großer cholinerger Neurone, von denen der Ncl. basalis Meynert die größte ist. Efferenzen aus diesem Bereich ziehen unter anderem zu isokortikalen Arealen und der Amygdala.

Afferenzen erhält der Ncl. basalis Meynert aus der Amygdala (glutamaterg), dem Ncl. accumbens (GABAerg), dem Hypothalamus und anderen Strukturen.

Neben dem Ncl. basalis Meynert finden sich cholinerge Neurone in großer Zahl in den Ncll. medialis septi und den Ncll. striae diagonalis, die als Mediales-Septum / Diagonales-Band-Komplex (MSDB) zusammengefasst werden.

Substantia innominata und MSDB bilden den magnozellulären basalen Vorderhirnkomplex (MBVK).

Mit unserem Arbeitsblatt über den Aufbau des Gehirns kannst du dein Wissen wiederholen und testen!

Histologie

Histologisch lässt sich die Hirnrinde (Cortex cerebri) in Allokortex (Paläokortex und Archikortex) und Neokortex (Isokortex) teilen.

Beim Allokortex handelt es sich um entwicklungsgeschichtlich ältere Areale der Hirnrinde, die 3 bis 5 Schichten aufweisen. In den verschiedenen allokortikalen Arealen schwankt die Anzahl der Schichten.

Dem gegenüber steht der phylogenetisch jüngere Neokortex, der fast durchgängig aus 6 Schichten besteht.

Eine Sonderstellung nimmt die Insula ein, denn sie bildet eine Übergangszone zwischen Paläo- und Neokortex.

Überprüfe dein Wissen über die verschiedenen Zellschichten und Zelltypen der Großhirnrinde mit folgendem Quiz:

Funktion

Die Strukturen des Paläokortex besitzen maßgeblich zwei Funktionen: Die Funktion des Geruchssinns und die, vom MBVK ausgehende, cholinerge Innervation der gesamten Hirnrinde.

Insbesondere der Ncl. basalis Meynert wird vom Ncl. suprachiasmaticus und vom aufsteigenden retikulären aktivierenden System (ARAS) angesteuert.

Der Ncl. suprachiasmaticus ist Teil des Wach-Schlaf-Systems und erhält von der Retina Informationen über den Wachzustand. Diese Informationen werden an den Ncl. basalis Meynert weitergeleitet und können so zur Erhöhung der Aktivität des Individuums durch cholinerge Innervation zahlreicher kortikaler Areale führen („Aktivierung“).

Die Zuflüsse aus dem ARAS bewirken das Gleiche. Das ARAS wiederum wird vor allem durch subkortikale und spinale Ansteuerung moduliert und zur Aktivität angeregt.

Möchtest du dein frisch erworbenes Wissen vertiefen und erweitern? Dann schau dir als Nächstes die folgenden Lerneinheiten an:

Du willst mehr über das Thema Paläokortex lernen?

Unsere Videotutorials, interaktiven Quizze, weiterführenden Artikel und ein HD Atlas lassen dich Prüfungen mit Bestnoten bestehen.

Womit lernst du am liebsten?

”Ich kann ernsthaft behaupten, dass Kenhub meine Lernzeit halbiert hat.” – Mehr lesen.

Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
© Sofern nicht anders angegeben, sind alle Inhalte, inklusive der Illustrationen, ausschließliches Eigentum der kenHub GmbH. Sie sind durch deutsches und internationales Urheberrecht geschützt. Alle Rechte vorbehalten.

Jetzt registrieren und gratis Anatomie-Lernguide als eBook erhalten!