Musculus semimembranosus
Der Musculus semimembranosus (halbmembranöser Muskel) ist ein lang gezogener Muskel und an der Rückseite des Oberschenkels.
Gemeinsam mit dem M. semitendinosus und dem M. biceps femoris schließt er sich zur ischiocruralen Muskelgruppe zusammen.
Er wirkt zweigelenkig sowohl auf das Hüft- als auch auf das Kniegelenk.
Dieser Artikel beschreibt die Anatomie und Funktion des M. semimembranosus.
Ursprung | Tuber ischiadicum |
Ansatz |
Condylus medialis der Tibia Faszie des M. popliteus Lig. popliteum obliquum Kniegelenkskapsel |
Innervation | N. tibialis |
Funktion |
Extension des Hüftgelenks Flexion des Kniegelenks Innenrotation des Unterschenkels |
Verlauf und Versorgung
Der M. semimembranosus befindet sich auf der Dorsalseite des Femurs. Sein proximaler Anteil bildet eine Aponeurose, die am Tuber ischiadicum proximolateral des Caput commune entspringt und einen Großteil des Muskels ausmacht. Anschließend verläuft er medial und parallel unter dem M. semitendinosus am Femur.
Bevor der M. semimembranosus an der Tibia ansetzt, teilt sich die Endsehne in den dreiteiligen Pes anserinus profundus auf. Ein Teil strahlt an der hinteren Kniegelenkkapsel in das Ligamentum popliteum obliquum ein, der zweite Faszikel mündet in der Faszie des M. popliteus. Die restlichen Fasern bilden den Hauptansatz am Condylus medialis tibiae.
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Zwischen der Endsehne und dem Condylus befindet sich die Bursa musculi semimembranosi. Diese steht mit der Bursa am Ursprung des medialen Gastrocnemiuskopfs in Verbindung und kommuniziert in der Regel über diese mit dem Kniegelenk.
Der M. semimembranosus wird durch Äste den N. tibialis (L5-S2) innerviert.
Funktion
Der M. semimembranosus ist der kräftigste der ischiocruralen Muskeln. Im Rahmen dessen liegt seine Hauptaufgabe in der Extension des Hüftgelenks und der Flexion des Kniegelenks.
Gemeinsam mit den Mm. semitendinosus, sartorius, popliteus und gracilis ist er außerdem für die Innenrotation des Unterschenkels zuständig. Durch den breit gefächerten Ansatz und den Einzug in die Gelenkkapsel unterstützt der M. semimembranosus die Stabilität des Kniegelenks.
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Um die Funktion des M. semimembranosus besser zu verstehen, könnte es sinnvoll sein, die Anatomie vom Hüft- und Kniegelenk zu wiederholen. Wir haben dir ein paar Materialien zusammengestellt:
Klinik
Durch entzündliche Reaktionen (z.B. im Zusammenhang einer Gonarthrose oder Rheuma) kann sich innerhalb des Kniegelenks eine Popliteazyste oder Baker-Zyste entwickeln. Diese stellt eine mit Synovia gefüllte Ausstülpung der Gelenkkapsel zwischen M. semimembranosus und M. gastrocnemius dar, die insbesondere in die Bursa m. semimembranosi austritt.
Klinisch imponiert die schmerzhafte Zyste in der Mitte der Kniekehle als belastungsabhängige Schwellung. Zudem übt sie je nach Größe Druck auf umliegende Gefäße und Nerven aus und kann somit zu Taubheit, Lähmungen und Durchblutungsstörungen und führen.
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