Musculus gluteus maximus
Der Musculus gluteus maximus gehört zu den größten Muskeln des menschlichen Körpers. Er ist der kräftigste Extensor des Hüftgelenks und essentiell für die Stabilisierung des Oberschenkels.
Er zählt mit dem Musculus gluteus medius und Musculus gluteus minimus zur Gesäßmuskulatur, die das Oberflächenrelief des Gesäßes prägt.
Dieser Artikel erläutert die Anatomie, den Aufbau und die Funktion des Musculus gluteus maximus.
Ursprung | Facies dorsalis des Os sacrum und Os coccygis, Facies glutea der Ala ossis ilii Fascia thoracolumbalis Lig. sacrotuberale |
Ansatz | Tuberositas glutae des Femurs, Tractus iliotibialis |
Innervation | Nervus gluteus inferior |
Funktion |
Hüftgelenk: Extension Außenrotation Abduktion (kraniale Fasern) Adduktion (kaudale Fasern) Stabilisierung des Hüftgelenks in der Sagittal- und Frontalebene |
Verlauf und Versorgung
Der Musculus gluteus maximus bildet die oberste Schicht der dorsalen Gesäßmuskulatur und prägt so das Oberflächenrelief der Gesäßregion. Die Gesäßfalte (Sulcus glutealis) stellt dabei nicht den Unterrand des Muskels dar, sondern entsteht durch eine bogenförmige Faszienverstärkung.
Der Muskel entspringt großflächig am dorsalen Os sacrum, am Os coccygis, an der Facies glutea der Ala ossis ilii hinter der Linea glutea posterior, an der Fascia thoracolumbalis und am Lig. sacrotuberale. Seine kaudalen Fasern setzen an der Tuberositas glutea am hinteren Femur an. Die kranialen Fasern dagegen verlaufen in den Tractus iliotibialis, einem kräftigen Sehnenband an der Außenseite des Oberschenkels, der am Condylus lateralis der Tibia ansetzt.
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Die Innervation erfolgt über den N. gluteus inferior, einem Ast des Plexus sacralis (L5-S2). Unterhalb des M. gluteus maximus verlaufen zahlreiche Gefäße und weitere Nerven, u.a. die Vasa glutea superiora, der N. ischiadicus und der N. pudendus.
Funktion
Der Musculus gluteus maximus ist der kräftigste Strecker (Extensor) und Außenrotator des Hüftgelenks. Zudem trägt er zur Stabilisierung des Hüftgelenks bei. Außerdem unterstützen seine kranialen Fasern die Abduktion und seine kaudalen Fasern die Adduktion im Hüftgelenk.
Die Kontraktion der kranialen Fasern führt zur Abduktion, die der kaudalen Fasern dagegen zur Adduktion. Der Tractus iliotibialis verstärkt die laterale Oberschenkelfaszie und entlastet so das Femur (Zuggurtungsprinzip).
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Klinik
Läsionen des N. gluteus inferior (z.B. durch Traumata, Hernien oder Beckentumoren) können zum Funktionsausfall des M. gluteus maximus führen. Die betroffenen Patient:innen haben große Schwierigkeiten, Treppen zu steigen oder aus dem Sitzen aufzustehen. Der Stand dagegen ist häufig klinisch unauffällig, da dieser durch die ischiocrurale Muskulatur kompensiert wird.
Eitrige Entzündungen im Raum unterhalb des M. gluteus maximus bleiben oft lange unbemerkt und können sich in angrenzende Strukturen ausbreiten (Senkungsabzess). Auf Grund dessen und der großen Verletzungsgefahr der Leitungsbahnen sollte eine intramuskuläre Injektion nicht im M. gluteus maximus, sondern bevorzugt im M. gluteus medius stattfinden.
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