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Glaskörper

Der Augapfel (Bulbus oculi) liegt in der Augenhöhle (Orbita) und ermöglicht die visuelle Wahrnehmung. Erfahre mehr mit diesem Video von Kenhub!

Der Glaskörper (Corpus vitreum) ist die gallertartige Struktur, die den Großteil des Auges ausmacht. Er füllt die knöcherne Augenhöhle aus und liegt zwischen der Linse und der Retina.

Der Glaskörper ist normalerweise klar und durchsichtig.

Seine Funktion ist mechanischer und optischer Art. Er trägt maßgeblich zur Stabilität des Auges bei und sorgt für dessen Form. Seine Transparenz ist zudem ein wichtige Voraussetzung für den ungehinderten Verlauf der Lichtstrahlen durch das Auge zur Netzhaut.

Dieser Artikel erläutert der Anatomie, Histologie und Funktion des Glaskörpers.

Kurzfakten zum Glaskörper
Definition Gallertartige, lichtdurchlässige Struktur, die sich zwischen Linse und Retina befindet
Aufbau Besteht zu 99% aus Wasser
Enthält gelöstes Hyaluronan, Hyalocyten, sowie Kollagenfibrillen vom Typ II
Funktion Aufrechterhaltung der Augapfelform, mechanischer Schutz vor Netzhautablösung, Refraktion
Inhalt
  1. Aufbau

  2. Lage
  3. Embryologie
  4. Altersphysiologie
  5. Klinik
  6. Literaturquellen
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Aufbau

Der Glaskörper ist eine visköse, gelantineartige Masse, die zu 99% aus Wasser besteht. Im Wasser ist Hyaluronan gelöst, welches das Wasser bindet und damit ein molekulares Grundgerüst schafft.

Zudem finden sich auch einige Makrophagen, die hier als Hyalocyten bezeichnet werden sowie eine lockeres Netz aus sehr dünnen Kollagenfibrillen vom Typ II.

Letztere finden sich vor allem peripher. Sie bilden eine "Glaskörpergrenzmembran", durch welche der Glaskörper locker an die innere Oberfläche der Netzhaut befestigt wird. Lediglich im Bereich der Ora serrata ist diese Anhaftung ausgesprochen stark.

Dieses Netz dünner Kollagenfibrillen verleiht dem Glaskörper eine gewisse Struktur, die mechanischen Belastungen allerdings nur geringfügig standhält.


Lage

Der Glaskörper grenzt an die Retina und nach ventral an die hintere Linsenkapsel. Bedingt durch die embryologische Entwicklung des Auges besitzt er verschiedene topographische Räume und anatomische Landmarkenpunkte:

Der Cloquet-Kanal beginnt am dorsalen Bereich des Glaskörpers und zieht nach ventral. In seltenen Fällen kann er auch im reifen Auge noch vorhanden sein und das rudimentäre Gefäß ganz oder teilweise enthalten, was zu Gesichtsfeldeinschränkungen führt.

Im dorsalen Bereich des Corpus vitreum befindet sich der Martegiani-Ring. Er ist dicht und eng anliegend. Bei einer Glaskörperabhebung wird aus dem Ring eine kleine Aushöhlung.

Die Fossa hyaloidea entsteht durch die Endellung der Linse im Glaskörper.
Zwischen Linse und Glaskörper besteht eine Verbindung an der hinteren Linsenkapsel, am Wieger-Band (Ligamentum hyaloideocapsulare).

Die Anheftungsstelle an der Ora serrata wird als Salzmann-Glaskörperbasis bezeichnet.

In dorsoventraler Richtung wird das Corpus vom Canalis hyaloideus (Cloquet-Kanal) durchzogen, einem Rudiment der A. hyaloidea.

Am dorsalen Rand des Corpus befindet sich eine kleine Einbuchtung. Direkt dorsal davon befindet sich die Papilla nervi optici. Lateral davon befindet sich eine Ausbuchtung vom Corpus, die in die Fovea centralis ragt.

Embryologie

In der 4. Woche entwickeln sich Ausstülpungen des ersten Hirnbläschens, die Augenbläschen. Ihre Entwicklung induziert die Ausbildung der Linsenplakode.
Im späteren Verlauf stülpt sich das Augenbläschen zum Augenbecher ein und die Linsenplakode zum Linsenbläschen.
Die äußere Schicht des Augenbechers bildet das Pigmentepithel, die innere die Retina. Der Stiel des Augenbechers entwickelt sich zum N. opticus um.

Die Einstülpung des Augenbechers besitzt eine Fortsetzung, die Augenbecherspalte. Durch diese tritt die A. hyaloidea ein. Dieses Gefäß ist nur in der Embryonalzeit vorhanden und versorgt das Corpus vitreum und die Linse. Im Laufe der weiteren Entwicklung bildet sie sich zur A. centralis retinae um, die nur noch die Retina arteriell versorgt.

Altersphysiologie

Mit zunehmendem Alter unterliegt der Glaskörper natürlichen Veränderungen. Durch degenerative Prozesse kommt es zum Abbau des Kollagenfasernetzes.
Dadurch wird er weniger formstabil und Lichtstrahlen werden teilweise in ihrem Brechungsverhalten verändert. Zudem kommt es im Laufe des Lebens zur geringgradigen Einlagerung verschiedener Stoffwechselendprodukte.Ein geringgradiges Nachlassen der Sehleistung durch degenerative Veränderungen des Kollagennetzes sowie durch leichte Eintrübung des Glaskörpers ist daher, insbesondere im höheren und hohen Lebensalter, physiologisch und nicht als Erkrankung zu werten.

Der Verlauf solcher Veränderungen erstreckt sich in der Regel über mehrere Jahrzehnte.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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