Basalmembran
Die Basalmembran ist eine dünne, extrazelluläre Proteinmatrix, die eine spezielle Stützschicht direkt unter den Basalflächen aller Epithelzellen bildet und diese vom darunter liegenden Stützgewebe trennt. Bei nicht- epithelialen Zellen wie Muskeln, Adipozyten und Nervengewebe wird die Basalmembran üblicherweise als äußere Lamina bezeichnet.
Basalmembranen bestehen in erster Linie aus Proteoglykanen wie Heparansulfat, Chondroitinsulfat, Kollagenen (hauptsächlich Typ-IV-Kollagen) und strukturellen Glykoproteinen wie Fibronektin, Lamininen und Entactin/Nidogen, die hauptsächlich von den Epithelzellen synthetisiert werden.
Basalmembranen sind aus zwei Schichten aufgebaut, der Basallamina und der Lamina fibroreticularis, die im Elektronenmikroskop sichtbar werden. Die dichte Basallamina ist der basalen Seite des Epithels am nächsten. Sie ist etwa 40-120 nm dick und besteht aus einem Netzwerk feiner Fibrillen, die hauptsächlich aus Laminin und Kollagenpolymeren vom Typ IV bestehen. Man kann sie weiter in die Lamina rara und Lamina densa unterteilen. Die Lamina fibroreticularis, die unter der Basallamina liegt, ist dagegen dicker, diffuser und faseriger und weist eine hohe Konzentration von Proteoglykanen und Kollagen Typ III auf.
Die Basalmembran vermittelt die physiologischen Interaktionen zwischen dem avaskulären Epithel und dem darunter liegenden Bindegewebe. Nervenfasern verlaufen nahe an der Basalmembran und können diese durchqueren, um Epithelzellen direkt zu versorgen. Im Gegensatz dazu verlaufen Kapillaren parallel zur Basalmembran und ermöglichen den Austausch von Sauerstoff, Nährstoffen und anderen Stoffwechselprodukten zum und vom Epithel, ohne die Membran zu durchbrechen.
Die Basalmembran erfüllt mehrere wichtige Funktionen:
- Ermöglicht es Epithelzellen, sich physisch mit dem darunter liegenden Bindegewebe zu verbinden, und bietet strukturelle Unterstützung für die epitheliale Reparatur und Regeneration.
- Sorgt für die Polarität der Epithelzellen und dient als Barriere, die das Eindringen von Epithelgewebe in darunter liegendes Gewebe begrenzt.
- Gewährleistet die Ernährung und den Austausch von Stoffen mit den Epithelien, die avaskulär sind.
- Fungiert als selektive Barriere oder Permeabilitätsfilter, der den Durchgang von Substanzen zwischen Epithel- und Stützgewebe oder von einem Kompartiment in ein anderes an bestimmten Stellen reguliert.
- Spielt eine wichtige Rolle bei zellulären Prozessen wie Zelladhäsion, Migration, Differenzierung und Proliferation.
Terminologie |
Deutsch: Basalmembran Latein: Membrana basalis |
Definition |
Spezialisierte extrazelluläre Matrixstruktur, die das Epithel vom darunter liegenden Bindegewebe trennt |
Struktur |
Zweischichtig: Basal und retikulär Komponenten: Proteoglykane, Kollagene, strukturelle Glykoproteine |
Funktion | Verankerung des Epithels mit dem darunter liegenden Bindegewebe Stellt die physische und strukturelle Unterstützung des Epithels sicher Selektive Barriere, die die Bewegung von Substanzen reguliert |
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